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Besser, aber nicht gut genug

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Beinahe wäre es gewesen wie schon so oft in der Vergangenheit: Julien Sprunger als Retter, der 19 Sekunden vor der Schlusssirene im Powerplay den 2:2-Ausgleich markiert. Die beiden Head-Schiedsrichter verweigerten dem Gottéron-Captain nach der Videokonsultation jedoch den Treffer, mit dem er zu Slawa Bykow als bestem Gottéron-Skorer aller Zeiten aufgeschlossen hätte, – und das wohl zu Recht: Viktor Stalberg hatte LHC-Hüter Tobias Stephan beim Tor in aktiver Weise in dessen Bewegungsfreiheit behindert. Da spielt es eben auch keine Rolle, dass der Keeper beim Zeitpunkt des Kontakts seinen Torraum wohl ganz knapp verlassen hatte und er auch ohne den in dieser Situation überflüssigen Schubser des schwedischen Stürmers keine Chance gehabt hätte, den Puck noch zu stoppen. Besonders Letzteres liess Sprunger mit der Annullierung des Tores hadern: «Stalberg berührt Stephan, das ist ganz klar. Aber er wäre so oder so nicht mehr an die Scheibe rangekommen. Darum hätten die Schiedsrichter auch gesunden Menschenverstand walten lassen können. Schlussendlich ist es eben eine Frage der Interpretation.» So aber blieb es beim 1:2. Gottéron verlor damit in dieser Saison erstmals ein Heimspiel sowie zwei Spiele in Folge und musste gegen die Waadtländer auch im dritten Anlauf als Verlierer vom Eis – der Frust im Lager des Gastgebers war dementsprechend gross. Derweil sich Trainer Christian Dubé ohne jeden Kommentar in den Katakomben verkroch, stand Stürmer Sandro Schmid beim Radio-Interview die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. «Ich wiederhole mich nun zum dritten Mal: Wir hätten ein besseres Resultat verdient», erwiderte der Murtner fast schon stoisch auf die wiederkehrende Feststellung des Journalisten, dass die Ernüchterung ganz offensichtlich gross sei.

Die Klasse von Lausanne

Dass es nicht für ein positives Ergebnis gereicht hatte, lag zu grossen Teilen an den Gästen. Der Lausanne HC der Saison 2020/21 hat nichts mehr mit demjenigen aus dem Vorjahr zu tun, den die Freiburger in sämtlichen sechs Begegnungen bezwingen konnte. Die Waadtländer vermögen wahrlich zu beeindrucken und stehen nun bei sieben Siegen in Serie. Acht der neun Spieler der ersten drei Sturmformationen des LHC verfügen über NHL-Erfahrung, genau gleich wie der überragende Verteidiger Mark Barberio sowie Hüter Stephan. Die individuelle Qualität ist herausragend, zumal mit Lukas Frick oder Joël Genazzi weitere Spieler mit Schweizer Pass hinzukommen, die überdurchschnittlich sind. Auf dem Papier hat Lausanne, das sich neben dem Eis mit seiner selbst in Corona-Zeiten überaus aggressiven Transferpolitik in der Liga keine Freunde macht, zweifelsohne ein Meisterteam. Wie dominant diese Equipe auftreten kann, bekam Gottéron auswärts bereits schon zu spüren. Zweimal verlor es in Lausanne gleich mit 1:6, zuletzt am Dienstag. Immer wieder waren die Freiburger damals in Konter gelaufen, die der LHC abgebrüht und mit einer geradezu unheimlichen Effizienz ausnutzen konnte. «Lausanne hat so viele gute Skorer, weshalb wir Konter diesmal unbedingt vermeiden wollten. Wir haben den Gegner mehr unter Druck gesetzt, damit er weniger Zeit hat, seine gefährlichen und schnellen Angriffe einzuleiten», legte David Desharnais Freiburgs Taktik dar. Mit seiner aufsässigen Spielweise und dank des besseren Verhaltens in der Rückwärtsbewegung gelang Gottéron das ziemlich gut, auch wenn es in dieser intensiven und schnellen Partie noch immer den einen oder anderen Breakaway zu viel der Gäste zu notieren gab.

Berras Big Saves

Dass es bis Spielmitte trotzdem torlos unentschieden stand, lag hauptsächlich an den beiden Tormännern. Reto Berra etwa parierte gegen Brian Gibbons mirakulös (20.). Gegen den Führungstreffer Lausannes durch Cory Conacher, der herrlich von Ronalds Kenins bedient wurde, war Gottérons Goalie dann aber machtlos. Dass die Scheibe die Verteidigungsdrittel der Freiburger unmittelbar zuvor nur darum nicht verlassen hatte, weil ein Linienrichter sie gestoppt hatte, war Pech. Ein klares Eigenverschulden war hingegen das 0:2 in der 43. Minute: Daniel Brodin, für den angeschlagenen Chris DiDomenico ins Team gerückt, lancierte mit einem kapitalen Fehlpass Tim Bozon – auch er einer, der schon in Übersee gespielt hat (wenn auch nur in der AHL) –, der souverän verwertete. Die wichtige Reaktion Gottérons folgte jedoch postwendend. Sprunger, der seine aufsteigende Tendenz bestätigte, erzielte nur 48 Sekunden später nach Vorarbeit des auffälligen Andrei Bykow mit seinem dritten Saisontor das 1:2. Dass Sprunger in extremis fast noch den Ausgleich schiessen konnte, hatte er nicht unwesentlich Berra zu verdanken, der einige Minuten im Schlussdrittel in der Manier eines Fussball-Torhüters mit einem spektakulären Hechtsprung Charles Hudon das sicher geglaubte 1:3 noch klauen konnte.

Heute Cup-Spiel in Ambri

«Es war ein sehr enges Spiel. Letztlich entschied ein individueller Fehler die Partie», zog Benoît Jecker Bilanz. Es sei nicht alles schlecht gewesen, betonte der Back. «Wir wollten nach dem 1:6 eine Reaktion zeigen. Das ist uns gelungen. Trotzdem ärgert uns die erste Heimniederlage, besonders gegen Lausanne.» Eine Steigerung attestierte auch Desharnais dem Team. «Aber wir müssen noch besser sein. Lausanne hatte noch immer zu viele gute Möglichkeiten. Glücklicherweise war Berra einmal mehr ein grosser Rückhalt.». In der Tat lieferte Gottéron mit Lausanne im dritten Anlauf erstmals in dieser Saison ein Duell auf Augenhöhe. Gegen die Waadtländer werden sich gewiss viele die Zähne ausbeissen. Ungeachtet dessen bleibt es unter dem Strich eine weitere Niederlage für die Freiburger, was in erster Linie an der zu wenig entschlossenen Offensive lag. Zu sehr verliess man sich auf die individuellen Fähigkeiten Einzelner, doch dafür kam von designierten Skorern wie Yannick Herren, der seit nunmehr neun Spielen auf seinen vierten Skorerpunkt wartet, oder Killian Mottet am Samstag zu wenig.

Viel Zeit, um Frust zu schieben, bleibt den Freiburgern allerdings nicht. Bereits heute (20.15 Uhr) steht der nächste Ernstkampf an. Mit einem Sieg in Ambri könnte Gottéron zum ersten Mal in die Halbfinals des Schweizer Cups einziehen, der in dieser Saison vorerst zum letzten Mal ausgetragen wird.

Telegramm

Gottéron – Lausanne 1:2 (0:0, 0:1, 1:1)

St. Leonhard. – Keine Zuschauer. Tore: 30. Conacher (Kenins, Marti) 0:1. 43. (42:10) Bozon 0:2. 43. (42:58) Sprunger (Bykow, Marchon) 1:2. Strafen: 3-mal 2 Min. gegen Gottéron, 2-mal 2 Min. gegen Lausanne.

Freiburg-Gottéron: Berra; Gunderson, Chavaillaz; Jecker, Sutter; Abplanalp, Aebischer; Kamerzin; Jörg, Walser, Rossi; Herren, Desharnais, Brodin; Mottet, Schmid, Stalberg; Bougro, Bykow, Sprunger; Marchon.

Lausanne HC: Stephan; Barberio, Genazzi; Frick, Heldener; Marti, Grossmann; Krueger; Hudon, Malgin, Gibbons; Kenins, Conacher, Bertschy; Almond, Jooris, Bozon; Douay, Maillard, Jäger; Froidevaux.

Bemerkungen: Gottéron ohne DiDomenico, Jobin und Furrer (alle verletzt), Lausanne ohne Headcoach McTavish (krank). – Tor von Gottérons Sprunger wegen Goalie-Behinderung aberkannt (59:41). – Gottéron ab 59:22 ohne Torhüter. – Schussverhältnis: 33:41.

Die FN-Besten: Berra und Barberio.

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