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Brodin als Powerplay-Schreck

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Normalerweise ist beim Stand von 4:0 (für Got­téron in der 27. Minute) eine Partie gelaufen. Aber was war denn im fünften Saisonduell zwischen Lausanne und den Freiburgern am Samstag vor ausverkauftem Haus schon normal. Bestimmt nicht, dass die in Überzahl dritt- (Gotté­ron) und zweitschwächsten (Lausanne) Teams der Liga im Mitteldrittel je drei Powerplay-Treffer erzielten. Sicher nicht alltäglich war auch, dass Freiburgs Zach Boychuk das leere Tor nur darum verfehlte, weil ein geahndeter Stockschlag des Gegners unmittelbar zuvor sein Arbeitsgerät entzweit hatte. Und garantiert nicht «courant normal» ist, dass im anschliessenden Überzahlspiel ein Tor von den Schiedsrichtern gleich zweimal mittels Videokonsultation validiert werden musste, weil der LHC-­Coach wohl zu recht eine Torhüterbehinderung durch Daniel Brodin moniert hatte, dieses Vergehen ein erstes Mal nicht anerkannt wurde und auch ein zweites Mal nicht, nachdem Ville Peltonen – um Druck auf die Unparteiischen auszuüben – zusätzlich eine «Coaches Challenge» verlangt hatte. So wurde das vorentscheidende 5:3 durch Brodin nach langen Minuten eben doch gutgeheissen – ein Entscheid, den selbst Gottérons Goalie-Trainer David Aebischer oben auf der Pressetribüne mit einem gewissen Erstaunen zur Kenntnis nahm. Brodin indes konnte es recht sein. Es war das vierte Powerplay-Tor des Schweden an diesem Abend – und nicht nur deshalb war der Verlauf der Partie alles andere als normal.

Punktelieferant Lausanne

«Es ist eine Premiere, dass ich im Profi-Hockey überhaupt drei, geschweige denn vier Tore in einem Spiel erzielt habe», sagte ein strahlender Brodin, der zuvor neun Spiele de suite nicht getroffen hatte und sich gestern an seinem 30. Geburtstag nun eine Extra-Flasche öffnen durfte. «Ich bin glücklich. Es gibt Abende, an welchen die Pucks einfach zu dir finden. Am Ende sind es die Tore, die dich siegen lassen. Ich versuche aber mehr als nur Tore zu schiessen. Ich arbeite hart, mit Leidenschaft. Kommt beides zusammen, umso besser.» Für Christian Dubé war es kein Zufall, dass sich sein Aggressiv-Leader ausgerechnet am Samstag in dieser intensiven und verrückten Partie derart in Szene setzen konnte. «Brodin ist eben ein Playoff-Spieler. In solchen Partien blüht er auf. Da­rum ist er hier. Er sorgt für Emotionen und leistet immer vollen Einsatz. Er hat seine Tore heute so was von verdient.» Es sei gleichwohl eine Teamleistung gewesen, die den fünften Sieg im fünften Spiel gegen die Waadtländer sichergestellt habe, vergass der Gottéron-Trainer Brodins Teamkollegen nicht. Ein Viertel ihrer bisherigen Punkte haben die Freiburger damit gegen den LHC geholt (14 von 56).

Dieser fünfte Erfolg schien wie eingangs erwähnt kurz vor Spielhälfte schon sicher, ehe der LHC mit drei Überzahltoren innert nicht einmal vier Minuten auf 3:4 verkürzen konnte. Bei allen drei Toren hatte der Frankokanadier Alexandre Grenier, der erst im Verlauf der Woche zu den Lausannern gestossen war, seinen Stock im Spiel. «Das 5:3 hat sie dann in ihrem Elan wieder gebremst», unterstrich Dubé die Wichtigkeit des vierten persönlichen Treffers von Brodin, der das Momentum der Gastgeber in der aufgeheizten Halle jäh stoppte. «Es war wirklich ein bizarrer Match. Aber wissen Sie was? Wir haben einen Weg gefunden zu gewinnen. Nach dem 4:5 (eines der seltenen Eigentore im Eishockey, verursacht durch Aurélien Marti – Red.) hätte die Mannschaft in Panik verfallen können. Aber sie tat es nicht. Chapeau!» Captain Julien Sprunger beruhigte die Gemüter mit einem Empty-Netter in der 59. Minute zum 4:6 endgültig. Verteidiger Philippe Furrer, der in Lausanne nach über einem Monat Verletzungspause ein erfolgreiches Comeback geben konnte, pflichtete seinem Coach bei. «Ich bin extrem stolz darüber, dass wir mit dem Kopf 60 Minuten präsent waren. Wir wollten eine Reaktion auf die Niederlage gegen Genf zeigen. Das ist uns gelungen.»

«Mehr kann ich nicht verlangen»

Dank diesen drei Punkten hat Gottéron bei einem Spiel weniger den Rückstand auf die achtplatzierten SCL Tigers auf einen Zähler verkürzt. «In unserer Situation brauchen wir ganz einfach Punkte. Noch bleiben neun Spiele. Es wird ein Kampf bis zum Schluss. Aber wenn wir mit dem Herzen und einer Attitüde wie heute spielen, dann schaffen wir es», erklärte Brodin bestimmend. Ganz ähnlich sah es Furrer. «Es war heute eine Charakterleistung. Spielen wir schnell, mit dieser Intensität, und stehen wir hinten gut, können wir jeden Gegner bezwingen. Wir haben bewiesen, dass wir in den wichtigen Momenten stark sind.» Ein solches Spiel steigere das Selbstvertrauen, war sich derweil Dubé sicher. «Insbesondere die vier Powerplay-Tore (Erfolgsquote von 66,67 Prozent – Red.) tun gut. Ich bin stolz auf die Spieler. Es wird noch ein langer Weg in die Playoffs. Aber ich kann nicht mehr verlangen als das, was sie heute gezeigt haben.»

Morgen geht es für die Freiburger in Biel weiter. Mit einem Sieg könnten sie über den Strich klettern. Nicht mehr erlauben darf sich Gottéron dann die Undiszipliniertheiten, die gegen Lausanne fast die Führung gekostet hätten. «Wir haben in der Kabine darüber gesprochen. Es waren keine böswilligen Fouls. Aber wir müssen in solchen Situationen intelligenter reagieren.»

Telegramm

Lausanne – Gottéron 4:6 (0:2, 3:3, 1:1)

9600 Zuschauer (ausverkauft). – SR: Hebeisen/Urban (Progin/Gnemmi). – Tore: 9. Schmid 0:1.15. Brodin (Stalberg, Boychuk/Ausschluss Lindbohm) 0:2. 25. Brodin (Ausschluss Herren) 0:3. 27. Brodin (Boychuk, Sprunger/Ausschluss Heldner) 0:4. 29. Grenier (Jeffrey/Ausschluss Schmutz) 1:4. 29. Jeffrey (Jooris, Grenier/Ausschluss Marti) 2:4. 32. Bertschy (Grenier, Jooris/Ausschluss Stalder) 3:4. 33. Brodin (Boychuk, Sprunger/Ausschluss Lindbohm) 3:5. 49. Grenier (Lindbohm) 4:5. 59. Sprunger (Schmutz, Stalberg) 4:6 (ins leere Tor). – Strafen: 5-mal 2 Min. gegen Lausanne, 7-mal 2 Min. plus 1-mal 10 Min. (Marti wegen Bandencheck) gegen Gottéron.

HC Lausanne: Stephan (ab 27. Boltshauser); Genazzi, Grossmann; Frick, Lindbohm; Holm, Heldner; Nodari; Leone, Jooris, Bertschy; Vermin, Jeffrey, Grenier; Herren, Almond, Moy; Antonietti, Froidevaux, Traber.

Freiburg-Gottéron: Berra; Marti, Abplanalp; Furrer, Kamerzin; Stalder, Gunderson; Forrer; Mottet, Boychuk, Sprunger; Stalberg, Schmutz, Brodin; Marchon, Walser, Rossi; Vauclair, Schmid, Lauper; Lhotak.

Bemerkungen: Lausanne ohne Emmerton, Kenins (beide verletzt) und Oejdemark (krank), Gottéron ohne Bykow, Chavaillaz, Desharnais (alle verletzt) und Gähler (überzählig). – Schussverhältnis: 23:23.

Die FN-Besten: Grenier und Brodin.

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