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«Brusty» und der Paradesturm müssen sich steigern

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Gottéron droht heute Abend in Lugano das Saisonende. Dass sich die Situation bereits nach vier Spielen so ungemütlich präsentiert, ist aus Freiburger Sicht ärgerlich. Nicht, dass die Tessiner in dieser Best-of-7-Serie zu Unrecht 3:1 in Führung lägen, doch die Unterschiede zwischen den beiden Teams scheinen marginal – es ist über weite Strecken das erwartete Duell auf Augenhöhe. «Unser System funktioniert, und die Disziplin war zuletzt ebenfalls gut. Wir spielen keine schlechten Playoffs», sagt Captain Julien Sprunger. Sein Sturmpartner Roman Cervenka bringt es durchaus auf den Punkt: «Sie sind nicht viel besser als wir – aber besser sind sie bis jetzt eben trotzdem.»

Der Hauptgrund dafür, dass Lugano kurz vor dem Halbfinal-Einzug steht: Die wichtigsten Spieler – und das ist vor allem in dieser Deutlichkeit doch überraschend – liefern bedeutend bessere Arbeit ab als ihre Pendants in Freiburg. Klare Vorteile hat Lugano sowohl auf der Torhüterposition als auch in Sachen Paradesturm.

Selbstkritischer Brust

Ein Blick auf die Statistik verrät sofort, welche Mannschaft bisher den besseren Torhüter stellt: Luganos Elvis Merzlikins bringt Freiburgs Stürmer zur Verzweiflung. Mit 93,23 Prozent ist seine Abwehrquote dementsprechend gut. «Exceptional», nennt auch Gottéron-Goalie Barry Brust die Leistungen von Merzlikins. Aussergewöhnlich gut. «Er ist bis jetzt der Mann der Serie.» Brust hingegen weist mit 85,32 Prozent klar die schlechtesten Werte aller Playoff-Goalies auf. «Natürlich bin ich nicht zufrieden mit meinen Leistungen. Ich bin nicht dumm; wir schiessen in jedem Match öfter auf das Tor als der Gegner und liegen 1:3 hinten. Da ist es ja wohl ziemlich offensichtlich, wo der Unterschied zwischen den beiden Mannschaften liegt.» Die Tessiner hätten aber auch Anerkennung verdient. «Sie arbeiten sehr gut vor dem Tor. Nicht umsonst haben sie bereits neun Tore durch Rebounds erzielt.»

Es sind bisher nicht die Playoffs von Barry Brust.

Man müsse Brust besser unterstützen, sagt deshalb Sprunger nicht zu Unrecht. «Wollen wir die Serie drehen, müssen wir vor den beiden Toren besser werden.» Will heissen: Hinten darf es nicht mehr der Fall sein, dass die Luganesi nach Brusts Abprallern regelmässig als Erste am Puck sind. Und vorne muss Gottéron mehr Tore schiessen.

Paradeblock: Lugano top, Gottéron ein Flop

Das Problem: Die Stürmer, die bei Gottéron hauptsächlich für die offensive Musik verantwortlich sind, spielen bisher unter Wert. Lugano hat klare Zugpferde in der ersten Sturmreihe: Maxim Lapierre ist mit vier Toren und vier Assists Playoff-Topskorer der Liga, Sturmkollege Jani Lajunen ist mit einem Tor und sieben Assists Dritter. Lapierres Plus-minus-Bilanz von plus 7 beweist die ganze Dominanz dieser Sturmreihe.

«Jeder im Team hat seine Rolle. Unsere ist das Toreschiessen – so gesehen erfüllen wir unsere Rolle momentan nicht.

Julien Sprunger

Gottéron-Stürmer

 

Bei Freiburg würde man diese Dominanz von Roman Cervenka und Julien Sprunger erwarten. Doch die Freiburger Paradelinie rund um das Offensivduo –das sicher nicht weniger talentiert ist als das Duo Lapierre/Lajunen – überzeugt bisher überhaupt nicht. Sprunger hat noch gar nicht getroffen, Cervenka hält bei einem Tor, einem Assist und einer Minus-5-Bilanz. «Die Ausländer und ich müssen mehr Tore schiessen», sagt Sprunger selbstkritisch. «Jeder im Team hat seine Rolle. Unsere ist das Toreschiessen – so gesehen erfüllen wir unsere Rolle momentan nicht.» Kommt hinzu, dass Freiburgs Paradelinie zu allem Überfluss auch noch regelmässig Gegentore kassiert.

Viele Schüsse, kaum Tore

Eines ist klar: Die Serie ist so eng, dass Gottéron eine Wende durchaus zuzutrauen ist –wenn denn der Paradeblock plötzlich erwacht. Aber wie wahrscheinlich ist das? Sprunger hat seit seinem Comeback nach der langen Verletzungspause noch immer nicht getroffen. Genau wie Cervenka hat ihn die hart spielende Tessiner Verteidigung meist im Griff. «Ich fühle mich gut. Und wenn man sich die Spiele anschaut, ist offensichtlich, dass wir uns immer und immer wieder gefährliche Situationen kreieren», so Sprunger. Cervenka sieht es ähnlich. «Natürlich spielt die Lugano-Verteidigung nicht schlecht, aber wir kommen ja zu genügend Chancen, wir treffen einfach nicht.» 23 Mal hat Cervenka in dieser Serie bereits auf das Tor geschossen, 16 Mal Sprunger.

Sprunger und Co. müssen vor dem Tor effizienter sein.

Von den Lugano-Stürmern kommt keiner auch nur annähernd an solche Werte heran. Ist also schlicht Elvis Merzlikins der grosse Spielverderber? «Er hält gut», gibt Cervenka zu. «Aber dann müssen wir halt einfach für noch mehr Verkehr vor ihm sorgen, damit er nicht freie Sicht hat. Weder Merzlikins noch die gegnerischen Verteidiger sind das Hauptproblem. Wir haben es selbst in der Hand, müssen aber mehr skoren. Das gilt selbstverständlich auch für mich», sagt der tschechische Weltmeister, der in der starken russischen KHL in der Vergangenheit oft genug bewiesen hat, dass er durchaus ein Playoff-Spieler ist und auch mit gegnerischer Härte umgehen kann. In 64 KHL-Spielen holte der 32-Jährige zwischen 2010 und 2015 54 Skorerpunkte.

Der Tscheche muss als Dreh- und Angelpunkt der Freiburger Offensive ab sofort auch bei Gottéron sein Playoff-Sonntagsgesicht zeigen. Ansonsten wird es schwierig sein, das baldige Saisonende abzuwenden.

Spiel fünf

Jim Slater wohl auch heute nicht einsatzbereit

Vor dem heutigen fünften Spiel der Viertelfinal-Serie gegen Lugano spricht wenig für Freiburg. Noch nie hat Gottéron in den Playoffs einen 1:3-Rückstand aufgeholt. Immerhin – sollte das denn ein Ansporn sein – war Julien Sprunger bereits zweimal dabei, als die Freiburger einen 3:1-Vorsprung noch verspielt haben: 2009 im Halbfinal gegen Davos und 2010 im Viertelfinal gegen Genf. «Es zeigt, dass solche Wenden möglich sind. Nun ist es an uns, das ebenfalls einmal zu schaffen», sagt Sprunger.

Trainer Mark French versprühte gestern Morgen im Training ebenfalls demonstrativ gute Laune. Was verleiht ihm Hoffnung, dass eine Wende möglich ist? «In erster Linie, dass wir eine sehr talentierte Mannschaft sind. Das ist das grösste Ding, das wir in die Waagschale zu werfen haben. Und ein Team, das sehr talentiert ist, kann auch drei Spiele in Folge gewinnen.»

Slater beendet Training nicht

French ist normalerweise nicht ein Trainer, der grosse Geheimnisse um seine Aufstellung macht. In den Playoffs lässt aber auch der Kanadier am liebsten alles offen. So etwa die Frage, ob Jim Slater heute zum zweiten Mal zum Einsatz gelangt. Der Amerikaner wäre als Aggressivleader und Stürmer, der auch einmal für ein unspektakuläres Abstaubertor gut ist, wichtig für das Team. Dass Gottéron ausgerechnet das Spiel gewonnen hat, in dem Slater zum Einsatz kam, ist nicht nur Zufall. Doch der 35-Jährige laboriert immer noch an seiner Schulterverletzung. Gestern begann er zwar das Training, beendete es aber nicht. Es sieht deshalb ganz danach aus, als müsste er erneut passen und als würde wie am Samstag der norwegische Verteidiger Jonas Holos zum Zug kommen.

Endlich ein guter Start?

Wieder einsatzbereit ist Marc Abplanalp. Ob er allerdings auch spielen wird oder überzählig auf der Tribüne Platz nehmen muss, war gestern noch nicht klar.

Wer auch immer auf dem Eis steht, eines ist sicher: Gotté­ron braucht endlich einmal einen guten Start. In allen vier bisherigen Spielen gerieten die Freiburger früh in Rückstand. Zwischen der 3. und der 7. Minute erzielte Lugano stets das erste Tor. «Wir reden vor jedem Match darüber, wie wichtig der Start ist. Ich weiss auch nicht, wieso wir trotzdem immer wieder früh ein Tor kassieren. Am Dienstag müssen wir endlich einmal in Führung gehen», sagt Roman Cervenka. Tatsächlich lag Gotté­ron in dieser Serie noch keine einzige Sekunde lang in Führung…

fm

 

Heute spielen: Playoff-Viertelfinals: Lugano – Gottéron 20.15 Stand Serie: 3:1. Bern – Servette 20.15 Stand Serie: 3:1

Zug – ZSC Lions 20.15 Stand Serie: 1:3

Biel – Davos 20.15 Stand Serie: 2:2.

Relegationsrunde:

Kloten – Lausanne 20.15 Ambri – SCL Tigers 20.15

Rangliste: 1. Langnau 3/73. 2. Lausanne 3/69. 3. Ambri 3/60. 4. Kloten 3/50.

 

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