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«Das Penalty-Killing verzeiht nichts»

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Seit letzter Saison ist Dean Fedorchuk Gottérons Assistenztrainer. Der 48-jährige Kanadier, der in der DEL einst die Straubing Tigers als Headcoach geführt hatte, kehrte in Freiburg an die Seite von Trainer Mark French zurück, dem er in der Saison 2013/14 bereits in der KHL bei Zagreb assistiert hatte. Unlängst hat Fedorchuk den Vertrag mit Gottéron um zwei weitere Jahre verlängert. «Es gibt kein besseres Gefühl, als Geschichte mit einem Verein zu schreiben», sagt Fedorchuk mit Blick auf den fehlenden Titel in Gottérons Club-Historie. Bis dorthin ist es freilich noch ein weiter Weg, wie jüngst die Niederlagen gegen Genf (0:5, 3:5) sowie Lugano (0:6) gezeigt haben. Im Interview spricht Fedorchuk über die Gründe für das Tief und darüber, wie das Team zurück in die Erfolgsspur finden kann.

Dean Fedorchuk, nachdem Gottérons Defensive lange sehr solide war, gab es in den letzten drei Partien 16  Gegentore. Wie erklären Sie sich diesen Einbruch?

Während einer Saison gibt es immer wieder Hochs und Tiefs. Vor den drei Niederlagen konnten wir sehr viele Tore erzielen, da ist es irgendwie menschlich, dass schon mal vergessen geht, wie wir überhaupt dazu gekommen sind. Ich hoffe doch, dass die Spieler die Lektion gelernt haben und wir wieder zu alter Stärke finden. Wir haben einiges mit dem Team besprochen und uns vieles nochmals angeschaut, damit wir im Dezember eine neue Siegesserie starten können.

Fast schien es, als ob die Mannschaft das Spielsystem, das sich bewährt hatte, vergessen hat …

Ich denke nicht, dass die Spieler unsere Taktik wirklich vergessen haben, aber sie haben das System eben nicht gut genug ausgespielt. Manchmal geht es einzig darum, das Einfache möglichst gut zu machen. Und das System zu spielen bedeutet halt nicht automatisch, es richtig auszuführen …

Das gilt insbesondere auch für das Boxplay, das statistisch notabene schlechteste der Liga. Woran liegt es?

Auch hier geht es um die Ausführung. Jede Woche nehmen wir abhängig vom Gegner kleine Anpassungen vor, aber das Penalty-Killing verzeiht nichts. Du kannst 38 von 40 Shifts überstehen, und trotzdem kann die Erfolgsquote danach tief sein. Ganz anders ist es im Powerplay, bei dem du in 80  Prozent der Überzahlspiele ohne Tor sein kannst und es immer noch gut ist. Im Boxplay musst du beinahe perfekt sein. Klar ist, dass wir uns diesbezüglich steigern müssen. Wenn du keine Tore erhältst in Unterzahl, gewinnst du ein Spiel normalerweise auch. Im umgekehrten Fall wird es hingegen ganz schwierig. Ähnliches gilt für die Strafen. Mehr als vier sind oft ein Problem, weniger als vier überstehst du meistens.

Die Taktik mit der kleinen Box vor dem Tor und der eher passiven Spielweise wird aber nicht hinterfragt?

Nein, ich denke, wir sind sogar ziemlich aggressiv. Wir machen es einfach etwas anders als die anderen, die der Scheibe mehr hinterherrennen. Wir hingegen stellen primär sicher, dass wir die Gefahrenzone in den fünf Metern vor dem Tor kontrollieren, damit die Schüsse des Gegners von weiter aussen kommen. Das gelang uns nicht immer, und wir müssen da einfach einen besseren Job machen.

Gleiches gilt für die Verteidiger während dem Überzahlspiel, in dem sie noch kein einziges Tor beisteuern konnten. Vermissen Sie einen echten Blueliner?

Ich verschwende keine Gedanken an das, was wir nicht haben. Wir können nur mit den Spielern arbeiten, die hier sind – und in die haben wir absolutes Vertrauen. Es sind kleine Details, die die Differenz ausmachen können. Bist du einen oder zwei Schritte zu früh, geht es nicht auf, bist du einen oder zwei Schritte zu spät, passt es ebenso nicht. Wir müssen als Team unsere beste Leistung abrufen. Andere Mannschaften mit Starspielern und grösseren Budgets können sich manchmal dank Einzelleistungen durchsetzen. Wir hingegen wissen, dass wir nur dann, wenn wir als Team zusammenspielen, jeden Gegner bezwingen können.

Die Defensive ist grundsätzlich Ihre Domäne. Wie sieht die Aufgabenteilung zwischen Ihnen und Headcoach Mark French konkret aus?

Tatsächlich kümmere ich mich spezifisch um die Verteidiger und insgesamt und die defensiven Aspekte unseres Spiels. Somit liegt auch das Boxplay in meiner Verantwortung. Zudem ist die Motivation Teil meiner Arbeit und natürlich die Videoanalyse des Gegners.

Vor allem Letzteres dürfte viel Zeit beanspruchen …

Ja, die Videoanalyse ist sehr wichtig. Wenn du dem Gegner einen Schritt voraus bist und antizipieren kannst, was er tun wird, statt zu reagieren, dann hast du eine halbe Sekunde Vorsprung oder einen halben Meter Extraraum. Niemand will in die erste Pause gehen und sagen müssen: Wow, was war denn das jetzt? Im Gegenteil, wir wollen schon zwei Tage vor dem Spiel wissen, was der Gegner machen wird, und zu uns sagen können: Los, gehen wir raus und stoppen sie.

Und wie will Gottéron am Freitag zu Hause Lausanne stoppen?

Lausanne ist ein schnelles Team mit schnellen Spielern und Verteidigern, die sich gerne in die Offensive einschalten. Sie wollen stürmen, während wir das Spiel eher zu kontrollieren versuchen. Wir müssen ihnen möglichst wenig Raum zugestehen.

Nach zuletzt drei Niederlagen muss Gottéron reagieren …

Klar, wir wollen die Negativserie beenden, jetzt. Wir haben die Mannschaft in dieser Woche herausgefordert, damit sie versteht, in welcher Situation sie sich befindet. Ich bin überzeugt, dass wir eine Antwort sehen werden. Unser Ziel jedenfalls hat sich nicht geändert. Wir wollen mit dem Heimrecht in die Playoffs und im März unser bestes Eishockey spielen. Bis dahin werden wir jede Woche weiter wachsen.

Vorschau

Gegen Lausanne wieder mit Berra

Nach einer Woche mit drei Niederlagen will Gottéron heute zu Hause gegen Lausanne endlich wieder punkten. Gegen die Waadtländer verlor Freiburg die ersten beiden Duelle allerdings. Trainer Mark French redete seine Mannschaft am Ende des gestrigen Trainings stark und appellierte an den Stolz. Im Vergleich zum letzten Auftritt gegen Servette gibt es nur eine Änderung: Reto Berra kehrt ins Tor zurück. Verletzt ist weiterhin Philippe Furrer.

fs

National League. Heute spielen (19.45 Uhr): Davos – Servette. Gottéron – Lausanne. Lakers – Ambri. Lugano – Biel. SCL Tigers – Zug. ZSC Lions – Bern. Rangliste: 1. Zug 21/39 (67:48). 2. SCL Tigers 21/38 (61:50). 3. Bern 21/38 (61:41). 4. Biel 22/37 (72:58). 5. Lausanne 23/37 (63:53). 6. Gottéron 22/35 (61:59). 7. ZSC Lions 18/32 (47:44). 8. Lugano 21/32 (66:52). 9. Servette 22/32 (58:67). 10. Ambri 21/31 (55:63). 11. Davos 20/17 (41:77). 12. Lakers 22/13 (34:74).

Der heutige Gegner

Die Fakten zum HC Lausanne

• Lausanne ist das Team der Serien – auf eine mit sechs Niederlagen folgte eine mit acht Erfolgen, ehe die letzten beiden Partien wieder verloren gingen.

• Topskorer der Waadtländer ist mit Jonas Junland ein Verteidiger. Der Schwede ist zusammen mit Ambris Dominik Kubalik der beste Punktesammler der Liga (24). Junland kommt bereits auf 21 Assists.

• Vor der Saison wurden die beiden Torhüter noch als Schwachpunkt der Mannschaft ausgemacht. Heute führen Luca Boltshauser (93,4 %) und Sandro Zurkirchen (93,3 %) die Fangquoten-Statistik an …

• Mit bisher 164 Strafminuten ist der LHC das fairste Team der National League.

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