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Der geschmeidige neue Powerplay-Chef

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«Ich liebe es, Po­wer­play zu spielen. Das hat mich in meiner Karriere immer wieder weitergebracht», sagt Ryan Gunderson. Es sind Worte, die in den Ohren von Sportchef Christian Dubé wie Musik klingen müssen. Denn das miserable Powerplay war einer der Hauptgründe, warum Gottéron letzte Saison die Playoffs verpasste. Ganz besonders fehlte den Freiburgern an der Blauen Linie einer, der das Überzahlspiel dirigiert und mit seinem Schuss eine ständige Gefahr darstellt – einer wie Ryan Gunderson. Der amerikanische Verteidiger hat in der Vergangenheit bewiesen, dass er offensiv einiges draufhat. Letzte Saison etwa schoss er für Brynäs IF in der SHL, der höchsten schwedischen Spielklasse, in 52 Spielen 8 Tore und gab 30 Assists. Damit war er der zweitproduktivste Verteidiger der Liga.

Christian Dubé, der Gunderson in erster Linie geholt hat, um das Powerplay aufzupeppen, fühlt sich nach den Testspielen bestätigt. «Er spielt sehr intelligent, kontrolliert das Überzahlspiel souverän und bewegt sich an der Blauen Linie aussergewöhnlich gut. Und er verfügt über einen präzisen Schuss, egal, ob mit dem Handgelenk oder beim Slapshot.»

Noch mehr Gottéron: Zur ausführlichen Saisonvorschau mit Philippe Furrer (Video)

Vergangenheit als Stürmer

Wo immer Gunderson zuletzt spielte, gehörte er deshalb zu den wichtigsten Spielern in Überzahl. In den letzten acht Saisons holte er in der SHL beziehungsweise der KHL für Brynäs, Jokerit Helsinki und Dynamo Minsk nie weniger als 27  Punkte pro Saison. «Ich habe ein gutes Timing beim Pass und kann meinen Mitspielern dadurch oft ein bisschen zusätzlichen Raum verschaffen. Das hilft mir nicht nur beim Spielaufbau, sondern eben auch im Powerplay.» Gleichzeitig sei so ein Überzahlspiel manchmal höchst simpel. «Es ist eine Frage der Wahrscheinlichkeit. Ich versuche, so viele Pucks wie möglich aufs Tor zu bringen. Ich habe zwar nicht den härtesten Schuss, aber er kommt fast immer aufs Tor.»

Die Offensivqualitäten des 34-Jährigen kommen nicht von ungefähr. «Als kleiner Junge war ich zunächst Stürmer, danach wechselte ich bis zur High School immer hin und her.» Bei seinem College-Team begann er anschliessend ebenfalls wieder als Stürmer, bis es Verletzungsprobleme in der Defensive gab. «Der Coach hat gesehen, wie ich rückwärts skatete, und hat mich in die Verteidigung geschickt – und dort bin ich seither geblieben.»

Marathon-Mann

Es wäre falsch, Gunderson nur auf seine Offensivqualitäten zu reduzieren. «Er ist ein kompletter Verteidiger, der in der Defensive seine Aufgaben zuverlässig erledigt», sagt Trainer Mark French. Obwohl er nur 177 Zentimeter gross und 78  Kilogramm schwer ist, sei er beispielsweise im Spiel Eins-gegen-Eins sehr stark. «Nicht zuletzt weil er ein überdurchschnittlicher Schlittschuhläufer ist.» Das Skating habe immer zu seinen Stärken gehört, sagt Gunderson. «Ich bin nicht der schnellste oder kraftvollste Läufer, aber geschmeidig und effizient. Das hilft mir in der Rückwärtsbewegung.» Und es ist auch ein Mitgrund für eine weitere Stärke Gundersons: Er ist ein Marathon-Mann. Bei Brynäs stand er letzte Saison 25:41 Minuten pro Spiel auf dem Eis – so viel wie kein anderer Spieler in der schwedischen Liga. «Da hilft mir die effiziente Art, wie ich skate ebenfalls weiter. Zudem hab ich mich in meinem Leben schon immer viel und gerne mit Fitness und Ernährung auseinandergesetzt. Ausserdem achte ich pingelig darauf, dass ich genügend Erholung und Schlaf habe.»

Ein Spätzünder

Man könnte Gunderson als Streber bezeichnen, Captain Julien Sprunger nennt ihn «extrem professionell». Das könnte damit zusammenhängen, dass sich der Amerikaner seine Profikarriere erarbeiten und erdulden musste. Bis 22 spielte er Universitätseishockey. Als er sein Studium in Business Administration 2007 abschliesst, kommt er bloss in der drittklassigen East Coast Hockey League (ECHL) unter. Erst zwei Jahre später fasst er eine Stufe höher in der AHL Fuss. «Ich war ein Spätzünder», sagt Gunderson. «Ich kam früh ins College und gehörte in den Teams dadurch immer zu den Jüngeren. Zudem bin ich relativ spät noch gewachsen.» Er habe nie zu den Top-Nachwuchstalenten gehört, deshalb habe er den Traum von der NHL bald einmal begraben. «Aber eine Profi­karriere blieb immer mein Ziel. Die Leute sagten mir, ich würde mit meinem Spiel gut nach Europa passen, weil ich auf den grösseren Eisflächen dort mehr zum Skaten komme.» So verfolgte der junge Ryan Gunderson von Beginn weg das Ziel, irgendwann den Sprung über den Grossen Teich zu schaffen. «Mein Plan war es, mir in Nordamerika einen Lebenslauf zu erarbeiten und dann nach Europa zu kommen.»

Steiler Aufstieg in Europa

2010 ist es so weit: Gunderson wechselt im Alter von 25  Jahren zu Örebro in die zweite schwedische Liga. Von da an geht es mit seiner Karriere steil aufwärts. Bereits in seiner ersten Saison wird Brynäs auf den Verteidiger aufmerksam. In seiner zweiten Saison in Europa spielt er deshalb bereits in der höchsten schwedischen Liga und übernimmt dort sogleich eine dominante Rolle. In der Folge überzeugt er durch Konstanz. Egal ob bei Brynäs, wo er 2012 den Meistertitel holt, oder in der KHL: Immer gehört der Amerikaner zu den wichtigsten und produktivsten Verteidigern im Team. Als Lohn wird er 2018 von den USA für die Olympischen Spiele in Pyeongchang aufgeboten.

Empfehlung von Slater

Nach seiner sechsten Saison bei Brynäs hat er sich nun also für einen Wechsel in die Schweiz entschieden. «Mein Dreijahresvertrag lief aus und ich habe gespürt, dass es noch einmal der Moment für eine Veränderung ist. Die Schweiz war immer ein Ziel von mir, deshalb wollte ich die Chance nutzen, als das Angebot kam. Schliesslich wusste ich nicht, wann eine solche Chance wiederkommen würde.» Das Land kannte er von Auftritten beim Spengler Cup in Davos oder der Champions League beziehungsweise deren Vorgängerin, der European Trophy, die ihn mit Brynäs 2013 unter anderem nach Freiburg brachte.

Bevor er den Einjahresvertrag bei Gottéron unterschrieb, bat er zunächst seinen Landsmann Jim Slater um Rat, der in den vergangenen zwei Saisons in Freiburg gespielt hatte. «Er hatte mir nur Gutes zu erzählen, sowohl über das Team, als auch über die Coaches.» Egal, ob Slater oder andere Ausländer, die bereits in der Schweiz gespielt haben, alle hätten ihm zudem immer dasselbe gesagt: Freiburg sei eine sehr passionierte Eishockey-Stadt. «Das finde ich toll. Es macht Spass, in einer Stadt zu spielen, in der es den Leuten nicht egal ist, was du machst, in der sie mit dir mitleiden und mitfiebern.»

«Keine verrückten Sachen»

Viel hat der zurückhaltende Verteidiger aus Bensalem, Pennsylvania, von Freiburg und der Schweiz seit seiner Ankunft Anfang August noch nicht gesehen. «Ich habe Ausflüge nach Spiez und Montreux gemacht. Aber sonst war ich vor allem in der Eishalle oder in Shopping-Centern, um die Wohnung einzurichten», so Gunderson, der mit seiner schwedischen Freundin in der Nähe des St. Leonhard in Granges-Paccot wohnt.

Eine gut eingerichtete Wohnung ist für den Amerikaner durchaus wichtig, er will sich zwar nicht gerade als Stubenhocker bezeichnen, aber allzu weit davon entfernt sei er nicht. «Ich mache definitiv keine verrückten Sachen», antwortet er schmunzelnd auf die Bitte, sich selbst zu beschreiben. «Ich bin ein relaxter Typ, spiele gerne Golf oder hänge mit den Teamkollegen ab. Und sehr gerne bleibe ich auch einfach zu Hause und entspanne mich bei einem guten Buch.» Seine Energie setzt Gunderson dann lieber wieder auf dem Eis ein.

Zur Person

Ryan Gunderson

Geburtstag: 16. August 1985.

Geburtsort: Bensalem, Pennsylvania.

Nationalität: US-Amerikaner.

Grösse: 177cm. Gewicht: 78 kg. Position: Verteidiger. Schusshand: links.

Karrierestationen: University of Vermont (NCAA, 2003–2007), Columbia Inferno (ECHL, 2007), Trenton Devils (ECHL, 2007–2009), Houston Aeros (AHL, 2009/10), Örebro HK (Allsvenskan, 2010/11), Brynäs IF (SHL, 2011–2014 und 2016–2018), Jokerit Helsinki (KHL, 2014/15), Dinamo Minsk (KHL, 2015/16).

Erfolge: 2012 schwedischer Meister mit Brynäs IF, 2017 Finalteilnahme mit Brynäs. 2018 WM-Teilnahme mit den USA. In den Saisons 11/12 sowie 12/13 jeweils der Verteidiger mit den meisten Assists (25/33) sowie den meisten Punkten (34/41) der SHL. 2014/15 Teilnahme am All-Star-Game der KHL.

 

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