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Die kuriose Saison des Killian Mottet

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Nur etwas mehr als fünf Monate ist es her, da lag Killian Mottet sprichwörtlich am Boden. Es war November, die Saison lief bereits zwei Monate – und Mottet hatte noch immer nicht getroffen. Nach 20 Spielen. Er, dessen Stärken klar in der Offensive liegen. Einmal setzte ihn Trainer Mark French sogar als überzähligen Spieler auf die Tribüne.

«Mit Slawa zu reden, hat mir sehr geholfen. Er sagte mir, ich sei ein guter Spieler. Das tat gut.»

Killian Mottet

Gottéron-Stürmer

 

Keine leichte Situation für einen stolzen und verbissenen Sportler, für den Eishockey wenn nicht alles, dann doch sehr viel im Leben ist. «Der Start in die Saison war sehr schwierig, und es war eine harte Zeit für mich», sagt Mottet heute. Erst recht, weil er für nächste Saison noch keinen Vertrag in der Tasche hatte und deshalb auch um seine Zukunft spielte. «Ich machte mir schon so meine Gedanken über meine Karriere», sagt der 27-Jährige.

Hilfe von Slawa Bykow und Denis Vipret

Vielleicht zu viele. «Vielleicht habe ich mir zu Beginn der Saison selbst zu viel Druck auferlegt. Ich bin Freiburger, will es als Junge aus der Umgebung immer besonders gut machen, will immer noch mehr.» Das schien ihn zu blockieren. Mottet suchte nach Unterstützung. Nicht nur in Einzelgesprächen mit Trainer Mark French, sondern auch bei Club-Legende Slawa Bykow. «Mit Slawa zu reden, hat mir sehr geholfen. Er sagte mir, ich solle das Selbstvertrauen nicht verlieren, ich sei ein guter Spieler. Das tat gut.» Regelmässig telefonierte Mottet zudem mit Heiler Denis Vipret, der ebenfalls zum Dunstkreis des Clubs gehört. «Und schliesslich halfen mir auch die vielen Gespräche mit meiner Familie und meiner Freundin. Sie alle litten mit mir mit …»

Irgendwann, nach den vielen Gesprächen, habe er es geschafft loszulassen, nicht mehr gross herumzustudieren und einfach draufloszuspielen. Etwas anders schätzt Christian Dubé die Situation ein. «Ich denke, es hat ihm gutgetan, dass wir ihn unter Druck gesetzt haben», sagt Gottérons Sportchef und meint damit die Tatsache, dass Mottet keinen Vertrag mehr erhalten hätte, wenn er sich nicht markant gesteigert hätte.

Aus dem Nichts plötzlich top

Was auch immer die Gründe dafür waren, dass bei Mottet der Knopf plötzlich aufging – sie wirkten nachhaltig. Den Anfang nahm die Verwandlung am 14. November beim 4:2-Sieg in Lugano, als der Stürmer aus Grolley seine ersten zwei Saisontore erzielte. Es folgten 17 Punkte in 17 Spielen. Plötzlich war es Mottet, der gegenüber Dubé am längeren Hebel war. Dem Stürmer lagen Angebote von anderen Clubs vor. Die Freiburger Fans wollten das Eigengewächs aber unbedingt halten und taten dies unter anderem mit einer Banderole kund. «Ich kriege heute noch Gänsehaut, wenn ich daran denke.» Mottet war nun wieder geschätzt und geliebt, verlängerte seinen Vertrag in Freiburg und fühlte sich entsprechend wohl auf dem Eis. Beim einzigen Playoff-Erfolg Gottérons schoss er in Spiel drei in Lugano in der Verlängerung mit einem wunderschönen Schuss den Siegtreffer.

Fischers Anruf in Abwesenheit

Auch wenn die Saison nach dem Viertelfinal-Out gegen Lugano für ihn geendet hätte, wäre es für Mottet eine ganz spezielle gewesen. Doch die Saison wurde noch spezieller. «Nach dem Ausscheiden sagten mir Julien (Sprunger, Red.) und Andrei (Bykow, Red.), ich würde bestimmt noch ein Nati-Aufgebot erhalten. Wir haben viele Sprüche gemacht, ich konnte es mir aber nicht vorstellen.»

Als Nationalcoach Patrick Fischer sein erstes Aufgebot bekannt gab, wurde Mottet bestätigt. «Ich gehörte nicht dazu und stellte mich definitiv auf Ferien ein.» Mit rund 15 anderen Gottéron-Spielern reiste Mottet nach Barcelona. Als er nach dem Rückflug wieder in der Schweiz ankam, zeigte sein Handy allerdings einen Anruf in Abwesenheit an – von Patrick Fischer. Lino Martschini musste verletzt passen, Mottet wurde nachnominiert. «Ich war stolz und glücklich», sagt der Stürmer, der bereits 2015 zu fünf Nati-Einsätzen gekommen war. «Ich dachte mir: Cool, noch ein bisschen Eis vor den Ferien.»

«Je näher die WM rückt, desto mehr fängt man ein bisschen an zu träumen.»

Killian Mottet

Gottéron-Stürmer

In den vier Spielen, die er seither mit der Schweiz absolviert hat, machte Mottet seine Sache gut, erzielte zwei Tore. Beim ersten Cut strich Fischer letzten Sonntag fünf Spieler aus dem Kader – der nachnominierte Mottet gehörte nicht dazu. «Es ist alles ein bisschen schneller und physischer bei Länderspielen. Deshalb bin ich durchaus zufrieden mit meinen Leistungen. Letztlich hat mir der schwache Saisonstart geholfen, ein reiferer Spieler zu werden.»

«Ich werde mich jetzt nicht in etwas reinsteigern»

Auch in der Nationalmannschaft versucht er, nicht zu viel nachzudenken. «Ich stelle mir nicht hunderttausend Fragen, sondern versuche, die Einsätze einfach zu geniessen.» Nach zwei Tagen Pause besammelt sich die Equipe heute in Zürich für das dritte Trainingslager mit den beiden Partien gegen Norwegen am Freitag in Langenthal und am Samstag in Biasca.

Wie gross sind Mottets Hoffnungen, dass er am Ende auch im Team für die WM in Kopenhagen (4. bis 20. Mai) stehen wird? «Je näher die WM rückt, desto mehr fängt man natürlich ein bisschen an zu träumen. Aber ich werde mich jetzt nicht in etwas reinsteigern, nur um am Ende dann enttäuscht zu sein. Ich kenne meine Situation: Es kommen noch die Spieler der beiden Playoff-Finalisten dazu. Natürlich hat es da sehr gute Schweizer Stürmer dabei.» Mottet ist sich deshalb bewusst, dass es für ihn sehr schwierig wird. «Ich werfe nun in den beiden Spielen gegen Norwegen alles in die Waagschale, und dann werden wir sehen. Natürlich wäre ich extrem glücklich, wenn es klappen würde.»

Wenn nicht, dann sei er auch schon glücklich über die Erfahrungen, die er machen durfte. «Nati-Einsätze können einen als Spieler weiterbringen. Zum Beispiel habe ich zuletzt auch im Boxplay gespielt, was in Freiburg nie der Fall war. Das war eine coole Erfahrung, und vielleicht kann ich so meinem Club-Trainer zeigen, dass ich auch in Unterzahl eine Option bin.»

Mottet gehört also bereits jetzt zu den Gewinnern der Nati-­Zusammenzüge. Ausgeträumt hat er trotzdem noch nicht. «Ich habe für die nächsten Wochen noch keine Ferien reserviert.» So unwahrscheinlich sie derzeit auch erscheinen mag: Zu Mottets Saisonverlauf würde eine WM-Teilnahme passen …

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