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Die Zeit der Helden

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Sechs Partien bleiben Gottéron noch bis Ende der Qualifikation. Sechs Partien, in denen die Freiburger ihr Schicksal in den eigenen Händen haben. Die Playoffs oder der Fall in die bedeutungslose Relegationsrunde (zu gross ist der Vorsprung auf das zehntplatzierte Davos, um noch in Abstiegsgefahr geraten zu können) – für Gottéron geht es um alles oder nichts. «Diese Ausgangslage sagt mir zu, ich denke allen von uns, sonst machen wir den falschen Sport», meint Torhüter Reto Berra. Er kenne keine Spieler, die belanglose Spielen entscheidenden Begegnungen vorziehen. «Die Situation um den Strich ist für alle spannend – für die Spieler, für die Zuschauer und vor allem auch für die jungen Spieler, die gerade jetzt Erfahrungen sammeln können. Es ist geil und macht Freude. In solchen Momenten werden Helden geboren.»

Nur schon wegen seiner zentralen Position im Tor gehört der 32-jährige Bülacher zu diesen potenziellen Helden. Und tatsächlich konnte Berra, der mit einer Fangquote von knapp 92 Prozent statistisch der fünftbeste Keeper der Liga ist, sein Niveau zuletzt kontinuierlich steigern. «Ich fühle mich immer besser. Aber genau das macht einen Topspieler ja aus, dass er dann am besten spielt, wenn es darauf ankommt», sagt Berra selbstbewusst. Zu Beginn habe er noch gespürt, dass er die fünf letzten Jahre in Nordamerika verbracht hat (insgesamt 76 NHL-Spiele für Calgary, Colorado, Florida und Anaheim). «Ich musste mich erst wieder an das Eishockey in der Schweiz gewöhnen.»

Genug Punkte verschenkt

Wie die Liga, nicht fremd ist Berra auch der Kampf um die Playoffs. Bereits bei seiner letzten Station in der National League, beim EHC Biel, war er zumeist in den Strichkampf involviert. Er weiss deshalb nur zu gut, dass in dieser fundamentalen Phase Aussetzer im Grunde nicht erlaubt sind. Und doch schien bei Freiburg die Dringlichkeit nicht immer hoch genug gewesen zu sein, wie etwa die Heimniederlage gegen Schlusslicht Rapperswil offenbart hatte. «Hoffentlich haben wir nun alle begriffen, wie wichtig jeder einzelne Match ist. Punkte haben wir jedenfalls genug verschenkt.» Warum Gottéron das Messer am Hals braucht, um Top-Leistungen abrufen zu können, vermag er nicht zu erklären. «Aber wenigstens können wir jeweils auf Niederlagen reagieren. Das ist sicher auch eine Stärke, dass wir unter Druck eine Reaktion zeigen können.»

Es falle ihm oft nicht leicht, angesichts der Geschehnisse auf dem Eis die Ruhe zu bewahren, gesteht Berra. «Du fühlst dich im Tor manchmal machtlos. Es gab mehrere Spiele, in denen wir viele Chancen kreiert haben, der Verkehr vor dem Tor aber gefehlt hat. Ich sehe das von hinten wunderbar. Klar, dass ich mich dann kurz aufrege.» Dieser Ärger müsse dann eben schnell raus. Etwa wie im letzten Heimspiel gegen Biel, als er zwei Kontertore kassierte. Hingegen hält er weiter nichts davon, seinen Kollegen gross die Leviten zu lesen. «Es gibt Momente, da sage ich schon mal was. Aber das kommt sehr selten vor. Letztlich bin ich der Goalie und die anderen sind die Feldspieler, das sind zwei verschiedene Sportarten. Ich will auch nicht, dass mir ein Feldspieler sagt, was ich zu tun habe.» Er halte sich deshalb was technische und taktische Belange angehe zurück. «Höchstens bei Dingen, die den Goalie betreffen, mische ich mich ein. Beispielsweise wenn es darum geht, dem Torhüter die Sicht zu nehmen. Das ist heutzutage extrem wichtig, wie es jeder Spieltag aufzeigt. Sieht der Goalie nichts, stehen die Chancen gut, dass der Puck reinfällt. Andernfalls wird es sehr schwierig, weil alle Goalies stark sind.»

«Allein schon wegen der Fans»

Stark ist auch das Spiel fünf-gegen-fünf von Gottéron. Laut Statistik gestehen die Freiburger den Gegnern die wenigsten gefährlichen Torchancen bei personellem Gleichstand zu, gleichzeitig können sie sich in diesen Situationen viele Spielanteile erarbeiten. Gänzlich anders sieht die Lage seit Saisonbeginn bei den ungenügenden Special Teams aus. «Diesbezüglich müssen wir definitiv einen Weg finden, um es besser zu machen. Weshalb wir im Box- und im Powerplay ein ständiges Auf und Ab haben, kann ich nicht sagen. Sicher hat es auch mit fehlendem Glück zu tun. In den Special Teams spickt der Puck selten für uns, dafür umso mehr im Spiel fünf-gegen-fünf.» Um gewinnen zu können, müsse man in den Spezialsituationen jedoch konkurrenzfähig sein. Das gelte insbesondere für die Playoffs, in denen sie das A und O seien.

Anschauungsunterricht punkto des Überzahlspiels möglichst zu vermeiden gilt es heute Abend im Heimspiel gegen Ambri-Piotta. 34 Tore erzielten die Tessiner dank den omnipräsenten Dominik Kubalik und Dominic Zwerger im Powerplay bereits. Nur der EV Zug hat in dieser Disziplin noch mehr Treffer geschossen. Speziell einstellen wird sich Berra auf das brandgefährliche Duo indes nicht. «Ich überlege mir jeweils nichts zu einzelnen Spielern. Es gibt zwar Torhüter, die sich Videos anschauen, um zu wissen, wie sich der eine oder andere Gegenspieler verhält, ich gehöre jedoch nicht dazu.» Vielmehr setzt Berra auf das Kollektiv. «Zuletzt gegen Biel haben wir gut gespielt, die Ambiance im Team stimmt. Spielen wir zu Hause unser Spiel, haben wir gegen jeden Gegner eine gute Chance.» Er ist deshalb überzeugt, dass Gottéron in die Playoffs einziehen wird. «Allein schon wegen unserer Fans – wir haben die beste Stimmung in der Halle. Und natürlich auch aufgrund unserer Qualität – wir wissen, was es geschlagen hat.» Es ist die Zeit der Helden.

Aufstellung

Micflikier erneut überzählig

Wie bereits beim 3:2-Sieg vom letzten Samstag gegen Biel wird auch heute zu Hause gegen Ambri Jacob Micflikier der überzählige Ausländer bei Gottéron sein. Auf der Absenzenliste stehen einzig die Verteidiger Marc Abplanalp und Philippe Furrer. Während Abplanalp bis Ende Saison ausfallen dürfte, steht Furrer entgegen den ersten Prognosen wohl demnächst wieder zur Disposition. Gestern kehrte der Internationale nach seiner Rippenverletzung ins Mannschaftstraining zurück.

fs

National League. Heute spielen (19.45 Uhr): Bern – Davos. Biel – SCL Tigers. Gottéron – Ambri. Lausanne – Zug. Lakers – Genf. ZSC Lions – Lugano. Rangliste: 1. Bern 44/95. 2. Zug 44/90. 3. Lausanne 45/74. 4. SCL Tigers 44/73. 5. Ambri 44/70. 6. Biel 44/68. 7. Lugano 44/66. 8. ZSC 44/65. 9. Gottéron 44/65. 10. Genf 45/63. 11. Davos 44/37. 12. Lakers 44/29.

Der heutige Gegner

Fakten zu Ambri

• Der Paradesturm mit Liga-Topskorer Dominik Kubalik, Dominic Zwerger und Marco Müller hat 52 von den 124 Toren Ambris erzielt.

• Kubalik schiesst im Schnitt 4,43-mal pro Match aufs Tor und damit so oft wie kein anderer. Zweiter in dieser Statistik ist der Freiburger Charles Bertrand (3,88).

• Einmal im Schlussdrittel in Rückstand, konnte Ambri auswärts bisher noch kein Spiel wenden.

• Im Saisonvergleich liegt Ambri gegen Gottéron mit 1:2 Siegen hinten.

• Von den letzten zehn Spielen in Freiburg konnte Ambri nur eines gewinnen.

fs

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