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Dubé und die Goalie-Frage

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Am Dienstagabend schrie sich Christian Dubé kurz in das Zentrum der TV-Aufmerksamkeit. Während das Schweizer Fernsehen in der zweiten Drittelspause Spieler interviewte, war im Hintergrund deutlich zu hören, wie er den Schiedsrichtern die Leviten liest und sie lautstark dazu auffordert, endlich aufzuwachen. Gestern Nachmittag hatte sich Gottérons Sportchef wieder beruhigt. «Ich war und bin bloss der Meinung, dass die Leistung der Schiedsrichter nicht auf Playoff-Niveau war.»

«Ihr Budget ist grösser»

Die Schuld für das Ausscheiden will Dubé allerdings keineswegs den Referees in die Schuhe schieben. Das Weiterkommen der Tessiner entspricht für ihn einer gewissen Logik. «Ihr Budget ist grösser, sie haben sechs Ausländer und auch sonst das breitere Kader. Deshalb war klar, dass bei ihnen die Ausfälle weniger ins Gewicht fallen als bei uns, wo Rathgeb und Slater grosse Lücken hinterlassen haben.» So seien die Luganesi in dieser Serie das bessere Team gewesen. «Ihre besten Spieler waren besser als unsere besten Spieler. Punkt. Deshalb waren sie auch besser im Powerplay.»

Weiter unten kannst du zur Goalie-Frage abstimmen.

Wie die meisten anderen Betroffenen sah auch Dubé vor allem rund um die Tore klare Vorteile bei Lugano. Ein Freiburger Manko, das er im Hinblick auf die nächste Saison bereits zu korrigieren versucht hat, etwa mit der Verpflichtung des physisch starken Lugano-Verteidigers Philippe Furrer oder derjenigen des grossgewachsenen Davos-Stürmers Samuel Walser.

Slater macht wohl doch weiter

Die Marge, um sonst noch Erkenntnisse aus den Playoffs dahingehend zu nutzen, Anpassungen für die nächste Saison vorzunehmen, ist mittlerweile klein. «Das Team steht mehr oder weniger. Ich habe nicht mehr das Budget für spektakuläre Schweizer Transfers.»

Definitiv sind bis jetzt fünf Zuzüge und sechs Abgänge. Neben Furrer und Walser werden nächste Saison auch noch die Stürmer Lukas Lhotak (Ambri), Sandro Forrer (EVZ Academy) sowie Davos-Verteidiger Noah Schneeberger das Team verstärken. Verlassen werden Freiburg Andrea Glauser (Langnau), Lorenz Kienzle (Ambri), Mathieu Maret (Langenthal), Caryl Neuenschwander (Rücktritt) sowie Nelson Chiquet und Kevin Kühni, die noch keinen neuen Club gefunden haben.

Weiterhin offen ist die Zukunft von Torhüter Barry Brust sowie den Stürmern Laurent Meunier, John Fritsche, Roman Cervenka und Jim Slater. «In den nächsten Tagen werde ich mit dem Präsidenten, den Spielern und dem Trainerstaff die Situation analysieren und dann weiterschauen», sagt Dubé.

Hier gehts zum Interview mit Trainer Mark French.

Klar scheint: Nachdem Slater lange mit einem Rücktritt zu liebäugeln schien, scheint der 35-jährige Amerikaner seine Karriere nun doch fortsetzen zu wollen, wie Dubé bestätigt. Der Sportchef scheint an einer Weiterverpflichtung durchaus interessiert, genau wie im Fall von Roman Cervenka. Kritik, der Tscheche habe in den Playoffs die Erwartungen nicht erfüllt, kontert er. «Er hat am Dienstag drei Skorerpunkte gemacht, hat also fünf Punkte in fünf Spielen. Unabhängig davon ist und bleibt er für mich einer der besten Stürmer der Liga. Aber natürlich ist es für einen wie ihn in den Playoffs nicht leicht. Denn was sagt sich Lugano vor einer Serie gegen Gottéron? Dass man unbedingt Roman Cervenka in den Griff bekommen muss.»

Eine Frist für Berra

Bei all den Verhandlungen der kommenden Tage und Wochen wird Christian Dubé allerdings stets ein ungutes Gefühl der Unsicherheit im Hinterkopf haben. Denn es gibt weiterhin ein offenes Dossier, das entscheidenden Einfluss auf die Zusammenstellung des Teams hat: dasjenige von Reto Berra. Der Zürcher Torhüter steht wie bereits diese Saison auch nächste Saison theoretisch in Freiburg unter Vertrag. Wieder aber hat er bis im Juli eine Ausstiegsklausel für die NHL.

«Diesmal sind wir vorbereitet. Wir haben bereits eine Liste mit möglichen ausländischen Goalies.

Christian Dubé

Sportchef Gottéron

In dieser Saison kam der 31-Jährige zu fünf NHL-Einsätzen mit Anaheim. Mehrheitlich spielte er jedoch mit den San Diego Gulls in der AHL. In beiden Ligen wies er mit 92,5 Prozent gute Werte auf. «Natürlich verändert es alles, ob er kommt oder nicht», gibt Dubé zu, wie verzwickt die Situation für ihn ist. Bleibt Berra nämlich in Nordamerika, wird Gottéron wieder auf einen ausländischen Torhüter setzten müssen – und damit einen ausländischen Feldspieler weniger einsetzen können. «Es gibt keine News zu Berra. Der letzte Stand ist immer noch, dass er eine Offerte von Anaheim vorliegen hat», sagt Dubé, der laut eigenen Angaben zuletzt vor einem Monat Kontakt mit Berras Agenten hatte. Der Torhüter könnte zu gleichen Konditionen wie in dieser Saison in der Organisation von Anaheim bleiben. Stellt sich also einzig die Frage, ob der Goalie das Risiko eingehen will, einmal mehr mehrheitlich in der zweitklassigen AHL zu spielen oder doch lieber in der Schweiz sesshaft werden will.

 

Eines ist klar: Dubé will sich nicht noch einmal so überraschen lassen wie letzten Sommer. «Sollte Berra wieder von der Ausstiegsklausel Gebrauch machen, sind wir diesmal vorbereitet. Wir haben bereits eine Liste mit möglichen ausländischen Goalies.» Das klingt danach, als hätte der Kanadier Barry Brust am Dienstag zum letzten Mal den Dress der Freiburger getragen, auch wenn Dubé ergänzt, Brust stehe ebenfalls auf dieser Liste. Hat sich Gottéron denn eine Frist gesetzt, bis wann der Club von Berra Bescheid erhalten will? «Ja, wir haben eine Vorstellung von einem Termin», so Dubé, der tunlichst vermeiden will, dass sich der Club erneut wieder erst auf Goaliesuche begibt, wenn die besten Torhüter bereits anderswo unterschrieben haben.

«Ein besseres Team»

Unabhängig davon, mit welchem Goalie Freiburg im September in die neue Saison startet, ist Dubé überzeugt, dass Gottéron nächste Saison wieder ein gehöriges Wörtchen mitzureden hat. «Das Fundament stimmt. Mark French hat dem Team Ordnung und Stabilität verschafft und wieder einen guten Teamgeist verliehen. Er wird das nächste Saison weiterführen können. Und ich bin überzeugt, dass ihm ein besseres Team zur Verfügung stehen wird. Die Zuzüge verleihen uns mehr Tiefe im Kader, und wir werden auch im physischen Bereich stärker sein.»

Kader Saison 18/19

Torhüter (2): Reto Berra (zurzeit San Diego Gulls, Vertrag bis 2020, mit NHL-Ausstiegsklausel), Ludovic Waeber (bis 20).

Verteidiger (8): Marc Abplanalp (bis 19), Benjamin Chavaillaz (bis 20), Philippe Furrer (von Lugano, bis 21), Jonas Holos (bis 19), Yannick Rathgeb (bis 19), Noah Schneeberger (bis 21), Sebastian Schilt (bis 19), Ralph Stalder (bis 19).

Stürmer (12): Michal Birner (bis 19), Andrei Bykow (bis 21), Sandro Forrer (von EV Zug Academy, bis 19) Lukas Lhotak (von Ambri, bis 20), Nathan Marchon (bis 19), Killian Mottet (bis 20), Chris Rivera (bis 19), Matthias Rossi (bis 20), Flavio Schmutz (bis 19), Julien Sprunger (bis 20 plus Option), Tristan Vauclair (bis 19), Samuel Walser (von Davos, bis 22).

Abgänge: Nelson Chiquet (?), Andrea Glauser (SCL Tigers), Lorenz Kienzle (Ambri), Kevin Kühni (?), Mathieu Maret (Langenthal), Caryl Neuenschwander (Rücktritt).

Auslaufende Verträge: Barry Brust, Roman Cervenka, John Fritsche, Laurent Meunier, Jim Slater.

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