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Ein Abend wie ein Märchen

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Als um 19.39 Uhr der Speaker bei der Mannschaftspräsentation bei der Nummer 86 angelangt war, und die Fans «Sprunger» mit der Inbrunst und Leidenschaft eines Torschreis im Playoff-Final herausbrüllten, war klar, dass Matchverlauf und Resultat des gestrigen Spiel bloss Nachensache sein würden. Geschichte des Abends war das unangekündigte Comeback von Captain und Identifikationsfigur Julien Sprunger.

Seit dem 20. Oktober hatte er kein Spiel mehr bestritten, weil ihm die Gehirnerschütterung, die er sich drei Tage zuvor gegen Biel zugezogen hatte, schwer zu schaffen gemacht hatte. Sein erster Comebackversuch scheiterte. Statt seiner angekündigten Rückkehr gab es vor dem Spiel am 7. Dezember in Genf einen Rückschlag. Sprunger musste wieder bei null anfangen, in den Boulevardmedien wurde bereits über ein mögliches Karriereende spekuliert.

«Ich fühlte mich bereit»

Dass er ausgerechnet am Tag vor einer dreieinhalbwöchigen Pause sein Comeback gab, war überraschend. «Es war ein spezieller Tag für mich. Ich hatte Lust zu spielen und hatte bereits seit Anfang Woche das grüne Licht der Ärzte», sagte ein strahlender Sprunger, nachdem er mit seinem Sohn Louis auf den Schultern eine Ehrenrunde gedreht hatte. Dennoch sei nicht klar gewesen, ob er spielen werde. «Es stellte sich die Frage, ob ich noch weiter warte oder mir noch vor der Pause beweisen kann, dass ich wieder voll einsatzfähig bin. Bei einem Comeback ist immer ein gewisses Risiko dabei. Aber ich fühlte mich bereit.»

Den definitiven Entscheid musste schliesslich Trainer Mark French fällen. «Ich gebe zu, dass es ein sehr schwieriger Entscheid war. Aber am Ende habe ich mich dafür entschieden, auf den Spieler zu hören», sagte French. Sprunger fühlte sich nach dem Match bestätigt. «Ich fühle mich gut, auch wenn ich müde bin. In Sachen Physis wartet in der Olympia-Pause noch viel Arbeit auf mich. Nun weiss ich, wo ich stehe. Aber sobald ich auf dem Eis stand, war ich im Match drin und habe nicht mehr an meine Verletzung gedacht.»

Auch Schilt mit Comeback

Der Stürmer, der kaum einmal mit Vollkontakt trainiert hatte, wurde behutsam an den Matchrhythmus herangeführt. Er spielte im vierten Block mit Laurent Meunier und Caryl Neuenschwander, erhielt mit 9:38 Minuten dementsprechend wenig Eiszeit und blieb unauffällig. Augenscheinlich war, dass Sprunger immer nur sehr kurze Shifts machte und sich schnell auswechseln liess.

Bei der Strahlkraft Julien Sprungers ging fast unter, dass noch ein zweiter Spieler nach langer Leidenszeit gestern überraschend sein Comeback gab: Sebastian Schilt, der wegen einer Gehirnerschütterung ebenfalls seit dem 17. November keinen Match mehr absolviert hatte.

Erster Saisonsieg gegen Bern

Und wie das in einem Märchen halt so ist, blieben das nicht die einzigen guten Nachrichten. So gelang es Freiburg mit dem 3:2-Erfolg auch noch, die lange Durststrecke gegen den SC  Bern zu beenden. Neunmal in Folge hatte Gottéron gegen den Erzrivalen zuvor verloren, fünfmal allein in dieser Saison. Und weil mit Langnau der eine Konkurrent am Strich verlor und mit Genf der andere ebenfalls einen Punkt abgab, sind die Freiburger drei Runden vor Schluss so gut wie für die Playoffs qualifiziert. Acht Punkte beträgt der Vorsprung auf Langnau, sechs derjenige auf Genf. Kommt hinzu, dass Langnau und Genf in der nächsten Runde noch gegeneinander spielen und sich Punkte wegnehmen.

Guter Start und guter Schluss

Wie immer in den letzten Heimspielen begann Gottéron energisch und dominierte, ohne die Defensive zu vernachlässigen. Die 2:0-Führung nach dem Startdrittel war verdient. Andrea Glauser mit einem Schuss von der blauen Linie (7.) und Michal Birner nach wunderbarer Vorarbeit von Killian Mottet haben die Tore erzielt. Für Birner war es der erste Treffer seit dem 18. November.

Zu Beginn des Mitteldrittels hatte Freiburg mehrere Chancen, den Sack zuzumachen. Doch Jim Slater, Andrei Bykow und Roman Cervenka scheiterten allesamt aus bester Position.

Bern schien in der ersten Spielhälfte nicht ans Limit gehen zu wollen. Die 13 Spieler, die für die Olympischen Spiele selektioniert sind, wollten offenkundig nicht das Risiko eingehen, sich noch zu verletzen. Doch als Gottéron nachliess und nicht mehr so hartnäckig nachsetzte, begannen die Berner plötzlich doch zu drücken. Die logische Folge: Mika Pyörölä und Luca Hischier erzielten zwischen der 34. und der 37.  Minute innert zweieinhalb Minuten den Ausgleich. Beide Gegentore kassierte Freiburgs Paradeblock um Topskorer Roman Cervenka.

Im ausgeglichenen Schlussdrittel war der Tscheche dann allerdings für den Freiburger Siegtreffer zuständig, als er sieben Minuten vor dem Ende im Powerplay einen Querpass per Direktabnahme verwertete.

Damit bescherte er den Freiburgern eine überaus ruhige Olympia-Pause. Während Roman Cervenka, Michal Birner, Jim Slater und Jonas Holos mit ihren Nationalmannschaften an die Olympischen Spiele nach Pyeongchang reisen, haben die restlichen Spieler fürs Erste einmal gut eine Woche trainingsfrei.

Telegramm

Gottéron – Bern 3:2 (2:0, 0:2, 1:0)

6500 Zuschauer (ausverkauft). – SR Mollard/Tscherrig, Borga/Fluri. Tore: 7.  Glauser 1:0. 10. Birner (Mottet, Stalder) 2:0. 34. Pyörälä (Kämpf, Berger) 2:1. 37.  Hischier (Ebbett) 2:2. 53. Cervenka (Rathgeb, Bykow/Ausschluss Haas) 3:2. Strafen: 2-mal 2 Minuten gegen Freiburg-Gottéron, 3-mal 2 Minuten gegen Bern.

Freiburg-Gottéron: Brust; Glauser, Stalder; Rathgeb, Chavaillaz; Maret, Schilt; Kühni; Mottet, Slater, Birner; Fritsche, Schmutz, Marchon; Rossi, Bykow, Cervenka; Sprunger, Meunier, Neuenschwander; Chiquet.

Bern: Genoni; Untersander, Blum; Andersson, Gerber; Kamerzin, Krueger; Burren; Bodenmann, Arcobello, Rüfenacht; Raymond, Haas, Scherwey; Hischier, Ebbett, Moser; Berger, Pyörälä, Kämpf; Heim.

Bemerkungen: Gottéron ohne Abplanalp (krank), Rivera, Vauclair, Kienzle (alle verletzt) und Holos, Bern ohne Noreau (beide überzählige Ausländer). – Pfostenschüsse Cervenka (23.) und Birner (39.). – Timeout Bern (59:32), Bern ab 58:45 ohne Torhüter.

Die FN-Besten: Birner, Hischier.

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