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Ein Duell auf Augenhöhe

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Zum sechsten Mal seit der Einführung der Playoffs treffen Gottéron und Lugano in der K.o.-Runde aufeinander – jedes Mal in den Viertelfinals. Wohl noch selten war die Ausgangslage so offen wie diesmal. In keinem der relevanten Bereiche hat eine der Formationen einen entscheidenden Vorteil. Der Teamcheck.

Umfrage am Ende des Artikels

Die Torhüter

Eines ist gewiss: Für beste Unterhaltung auf der Torhüterposition ist in dieser Serie gesorgt. Sowohl Luganos Elvis Merzlikins als auch Gottérons Barry Brust sind Spektakelgoalies par excellence. Der lettische Nationalgoalie mit Schweizer Lizenz ist ein Energiebündel, der sich in wichtigen Partien zu steigern vermag. Letzte Saison verbesserte er seine Fangquote im Playoff auf 93,3 Prozent, nachdem er in der Qualifikation 91,6 Prozent der Schüsse gehalten hatte. Beweis genug, dass der 24-jährige Merzlikins nach wilden Jahren seine Nerven nun definitiv im Griff hat.

Entertainment ist das Credo Brusts. Doch anders als Butterfly-Spezialist Merzlikins ist der routinierte Kanadier in seinem ganzen Tun unkonventionell. Technik ist für «Brusty» sekundär, so lange er den Puck stoppen kann. Und das macht er. Mit einer Fangquote von 92,6 Prozent gehörte Brust in der Qualifikation zu den Top-Keepern. Doch der Kanadier ist viel mehr als nur ein Schüsseblocker. Brust ist behände mit dem Stock wie kaum ein anderer Goalie. Nicht selten lanciert er dadurch Angriffe oder klärt brenzlige Spielsituationen – jedoch stets mit dem Risiko verbunden, dass einer seiner Ausflüge ins Auge gehen kann. Wie Merzlikins hat Brust in der Vergangenheit gezeigt, dass er in den Playoffs zur Höchstform aufläuft. «Statistisch nehmen sie sich nicht viel. Beide Teams können sich mit ihren Goalies glücklich schätzen», kann Gottérons Assistenz-Coach Dean Fedorchuk keinen Vorteil auf der einen oder anderen Seite ausmachen. Anders sieht es indes aus, sollte einer der Stammgoalies ausfallen. Luganos Daniel Manzato (in 12 Partien eine Fangquote von 93,7 Prozent!) ist der bessere Ersatz als Gottérons Ludovic Waeber (87 Prozent).

Das sagt Lugano-Topskorer Luca Fazzini zum Goalie-Duell.

Die Verteidigung

130 Gegentreffer hat Lugano kassiert, ein paar wenige mehr musste Gottéron in der Regular Season einstecken (139). Eckpfeiler in der Lugano-Verteidigung sind der künftige Freiburger Philippe Furrer, der US-Amerikaner Bobby Sanguinetti und Julien Vauclair, der nach einer Verletzung gerade rechtzeitig auf diese Viertelfinalserie wieder fit ist. Demgegenüber steht allerdings der Ausfall von Captain Alessandro Chiesa, der sich im vorletzten Qualifikationsspiel eine Achillessehne gerissen hat und den Bianconeri vorab mit seinem Leadership fehlen wird. Die Liste der Top-Backs ist bei den Tessinern überschaubar, kann mit dem kanadischen Ersatzausländer Ryan Johnston aber ausgebaut werden. «In der Verteidigung von Lugano stehen erfahrene und gross gewachsene Spieler, die wir respektieren», sagt Fedorchuk.

Aufseiten Gottérons ist die defensive Steigerung im Vergleich zum Vorjahr, als es noch 177 Tore kassiert hatte, markant. Unter Trainer Mark French steht Gottéron deutlich kompakter. Massgeblich zur Stabilisation in der Defensive trug der Norweger Jonas Holos bei, der mit seiner Ruhe viel Sicherheit ausstrahlt. Für Fedorchuk liegt der Hauptgrund der verbesserten Verteidigung jedoch woanders: «Unsere Verteidiger spielen strikt nach System.» Deshalb wird sich French nicht scheuen auf Holos zu verzichten, um mit drei ausländischen Stürmern angreifen zu können.

Was die Defensiven unterscheidet, ist der offensive Output. Gottérons Verteidiger waren in der Qualifikation signifikant produktiver (98:81-Skorerpunkte). Weil jedoch Yannick Rathgeb aufgrund einer Schulterverletzung für die gesamte Serie ausfallen dürfte, ist dieser Vorteil weitestgehend dahin. Den besten Offensiv-Verteidiger hat damit Lugano in seinen Reihen. Sanguinetti erzielte in dieser Saison mit bisher 29 Skorerpunkten gar einen mehr als Gottérons Rathgeb.

Der Sturm

Die offensive Feuerkraft Luganos ist eindrücklich. Gregory Hofmann (bester Schweizer Torschütze mit 22 Treffern) und Luca Fazzini (bester Schweizer Skorer mit 42 Punkten) stechen heraus. Die einheimische Armada wäre noch schlagkräftiger, hätten sich Damian Brunner und Dario Bürgler in der vorletzten Qualifikationsrunde nicht gravierend verletzt. Provozieren diese Ausfälle nun eine Jetzt-erst-recht-Reaktion? Denn auch ohne dieses Duo sind die Tessiner stets für ein Tor gut. Der Kanadier Maxim Lapierre hat die Rolle als Provokateur zumindest in der Qualifikation abgelegt und ist inzwischen als konstanter Skorer ein sicherer Wert. Dafür hat Künstler Linus Klasen in dieser Saison etwas von seinem Glanz eingebüsst. Mit 38 Punkten spielte er unter Wert, seine Geniestreiche wurden weniger. Damit steht er sinnbildlich für die Entwicklung Luganos, das nun als Kollektiv – ein Dutzend Stürmer haben 10 oder mehr Skorerpunkte auf ihrem Konto – auftritt und gradlinig den Torerfolg sucht, anstatt in Schönheit zu sterben. «Lugano hat Talent und Speed. Das ist trotz der gewichtigen Ausfälle von Brunner und Bürgler so geblieben», sagt Fedorchuk, der damit die Breite des Tessiner Kaders anspricht.

Playoff-Time auch für Floorball Fribourg.

Gottéron hat in der Qualifikation 16 Tore weniger als Lugano erzielen können, was sicherlich auch an den zwischenzeitlichen Ausfällen von Julien Sprunger und Roman Cervenka lag. Um drei ausgeglichene Sturmlinien formieren zu können, wird French kaum auf Jim Slater und auch nicht auf Michal Birner verzichten wollen. Zu wichtig sind die zwei Ausländer auch in der Rückwärtsbewegung. Mit Andrei Bykow, Matthias Rossi und Killian Mottet finden sich ausserdem Schweizer im Freiburger Kader, die skoren können. Offensives Spektakel ist angesagt.

Die Spezialsituationen

Das Unterzahlspiel gehört zu den grossen Pluspunkten Freiburgs. Bis zur Mitte der Qualifikation war die Effizienz Gottérons im Boxplay exzellent, inzwischen liegt die Erfolgsquote bei 83,8 Prozent, was immer noch Ligaspitze bedeutet. Die Freiburger machen die Box geschickt zu und lassen kaum Schüsse aufs Tor zu. Unter dem Ligaschnitt hingegen liegt die Unterzahleffizienz der Luganesi (80,2 Prozent). Dafür ist das Powerplay des HC Lugano jenem der Freiburger statistisch überlegen. Die Erfolgsquote beträgt 20,2 Prozent (gegenüber 17  Prozent bei Gottéron). Zusammen mit Sanguinetti ziehen Klasen und Luca Cunti die Fäden im Spiel. «Aufpassen müssen wir auf Hofmann und Fazzini, die eiskalt abschliessen», warnt Fedorchuk. Bei Gottéron ist Spielintelligenz zur Genüge vorhanden, oft fehlt es aber am Killerinstinkt, und es wird zu verspielt agiert. Hinzu kommt, dass mit Rathgeb der einzige echte Blueliner verletzungsbedingt fehlt.

Die Trainer

Die Playoff-Qualifikation Gottérons ist eng mit dem Namen Mark French verbunden. Gegenüber der Öffentlichkeit eher verschlossen, hat der Kanadier es verstanden, Disziplin und Struktur in das Spiel einzubauen. Der akribische Arbeiter bereitet sein Team bis ins Detail vor. Wie die Spieler freut sich French auf die Herausforderung der Playoffs: «Zwischen den Spielen die nötigen Anpassungen vorzunehmen, ist spannend und ein Challenge». Dass er ein Playoff-Coach sein kann, bewies French in der AHL, als er mit den Her­shey Bears je einmal als Assistenz-und Headcoach die Calder Trophy gewinnen konnte.

Der wohl grösste Verdienst seines Gegenübers Greg Ireland ist, dass er in Lugano aus einer Anhäufung von Individualisten ein Kollektiv formen konnte. Ireland nimmt keine Rücksicht auf Namen. Und er kann sich seit Januar 2017 beim HC Lugano im Sattel halten. Das alleine ist schon beachtlich. «Beide sind sehr erfahren. Aber ganz ehrlich, ich mache mir wegen des Spiels Luganos keine Sorgen; wir fokussieren uns auf uns», hält Fedorchuk fest. Dennoch: Das taktische Duell der beiden Kanadier wird hochstehend sein.

Fazit

Entsprechend der Platzierung in der Qualifikation ist die Serie Lugano (4.) gegen Gottéron (5.) ein Duell auf Augenhöhe. In keinem der aufgeführten Bereiche sind grosse Differenzen auszumachen. «Es werden einige Spiele mit nur einem Tor Unterschied entschieden werden», prophezeit deshalb Fedorchuk. Vier, fünf Spielzüge würden das Pendel auf die eine oder andere Seite ausschlagen lassen. Geht es nur um Details, kommt oft dem Nervenkostüm eine wichtige Rolle zu. Luganos Julian Walker, Raffaele Sannitz, Maxim Lapierre oder Alessio Bertaggia werden Cervenka und Co. provozieren und physisch bearbeiten. Gelingt es Gottéron, kühles Blut zu bewahren, stehen die Chancen auf ein Weiterkommen in dieser wohl langen Serie gut.

Tipp: 4:3 für Gottéron

 

 

Spiel 1

Gottéron in Lugano wohl ohne Holos

Drei Spieler fehlten gestern im Training von Gottéron: die Verteidiger Marc Abplanalp, Yannick Rathgeb und Jonas Holos. Während die zwei Erstgenannten weiterhin mit Verletzungen ausfallen, musste der Norweger krankheitshalber passen. «Ob er einsatzfähig ist, entscheidet sich am Samstag», erklärte Gottéron-Trainer Mark French. Aber selbst wenn Holos gesundheitshalber auflaufen könnte, wäre sein Einsatz nicht gewiss. Da der Amerikaner Jim Slater wieder fit ist, nachdem er am Montag noch das abschliessende Qualifikationsspiel gegen Lausanne nicht bis zum Ende hatte bestreiten können, dürfte French auf die Variante mit seinen drei ausländischen Angreifern setzen. So liess er gestern mit den Sturmlinien Cervenka, Bykow, Rossi; Mottet, Slater, Birner; Marchon, Schmutz, Sprunger; Vauclair, Meunier, Neuenschwander trainieren. Von der fünften Linie mit Fritsche, Rivera und Chiquet dürften zwei ebenfalls auf dem Match Platz finden, falls French mit sechs Verteidigern spielen lässt.

Lugano seinerseits muss ohne die verletzten Chiesa, Brunner, Bürgler (alle Saisonende) und Riva auskommen, Julien Vauclair hingegen dürfte sein Comeback geben.

French freut sich, dass es endlich mit den Playoffs losgeht. «Die Mannschaft ist bereit, das hat sie in der Heimpartie gegen Lausanne gezeigt.» Der Kanadier ist darauf bedacht, im Vergleich zur Qualifikation nicht allzu viel zu verändern. Als «business as usual» bezeichnet French die Spielvorbereitung deshalb.

fs

 

Zahlen und Fakten

Lugano gewann bisher vier von fünf Serien

Lugano (4.) – Gottéron (5.). Resultate in der Qualifikation: 4:1 (a), 2:4 (h), 8:2 (h), 2:3 (a); 2:2 Siege (6:6 Punkte). Bisherige Playoff- Duelle: 1989 (Viertelfinal) 2:0. 2000 (Viertelfinal) 4:0. 2001 (Viertelfinal) 4:1. 2004 (Viertelfinal) 4:0. 2012 (Viertelfinal) 2:4.

Der Spielplan

Heute: Lugano – Gottéron 20.15. Dienstag: Gottéron – Lugano 20.15. Donnerstag: Lugano – Gottéron 20.15. Samstag, 17. März: Gottéron – Lugano 20.15. Dienstag, 20. März (evtl.): Lugano – Gottéron. Donnerstag, 22. März (evtl.): Gottéron – Lugano. Samstag, 24.  März (evtl.): Lugano – Gottéron.

 

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