Der Sommer hält Einzug in die Höhle des Drachens. Durch das freiliegende Dach der Baustelle fallen zwischen den grauen Profilträgern helle Sonnenstrahlen auf die Metallgerüste, die die Eishalle momentan vollständig ausfüllen. Bei der Besichtigung, zu der die Bauherrin und Immobiliengesellschaft L’Antre AG gestern eingeladen hatte, war Erleichterung zu spüren.
Ende Juli wurde nämlich eine kritische Etappe bewältigt: Die Montagearbeiten für die neue Metall-Tragkonstruktion sind nun beendet. Bald sind die Bauarbeiten endlich wetterunabhängig, wie Alain Winkel von Implenia Schweiz AG sagt. «Sobald das Dach installiert ist, können wir den Rest der Arbeit im Trockenen erledigen.»
Das Interview mit Alain Winkel
Symbolträchtiges Element
Spricht man über das Tragwerk der künftigen Bedachung, so fallen Worte wie «effizientes, bidirektionales Verhalten» und «ästhetische Einzigartigkeit». Die Beschreibungen klingen extravagant, entsprechen aber der anspruchsvollen Konstruktion des Tragwerks. Die Art wurde speziell für die zukünftige Heimstätte des HC Freiburg-Gottéron entworfen und ist nicht nur äusserst komplex, sondern auch sehr sensibel. Die Träger, Rohre mit einem Durchmesser von 51 Zentimeter, kreuzen sich im Bereich über den Sitzplätzen in einem besonderen geometrischen Muster. Ändert man bei der Stützung nur einige Winkelgrade der Kreuzung, so verschiebt sich gleich das ganze Dach um mehrere Zentimeter.
Die Komplexität der Konstruktion sorgte kurzzeitig für Differenzen zwischen Ingenieuren und Architekten. Man war sich nicht sicher, wie man den Bau des 8 000 Quadratmeter grossen Daches angehen wollte. «Entweder kann man etwas Einfaches machen oder etwas Schönes und Aussergewöhnliches. Die Bauherrschaft hat sich für Letzteres entschieden», führt Alain Winkel aus. Die Dachstruktur vergleicht er mit einem Mikado, das Stück für Stück vor Ort zusammengebaut wird. Heute sei man mit dem Entscheid sehr zufrieden.
Voll im Zeitplan
Das Befolgen der Fristen, die durch die kurze Sommerpause der National League vorgegeben werden, sorgt für Druck. «Wir tun alles, um sie einzuhalten», sagt Albert Michel, Verwaltungsratspräsident der L’Antre SA.
Ab Anfang Oktober finden in der neuen Eishalle, deren Volumen drei mal grösser sein wird als das der bisherigen, wieder Spiele statt. Bis dahin trägt der HC Freiburg-Gottéron seine Spiele auswärts aus. Vor der Inbetriebnahme stehen noch Innenausbauarbeiten wie der Austausch von Sitzen und die Fertigstellung der Logen bevor. Im November kommen die roten Kräne wieder zum Einsatz, die momentan durch das offene Dach zu sehen sind: Dann wird die silbrig glänzende Fassade an der Aussenseite angebracht. Nach Beginn der Saison sind noch für weitere zwölf Monate Arbeiten geplant.
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