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Endlich dürfte die Balance stimmen

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Seit Christian Dubé 2015 das Amt des Sportchefs übernommen hat, flickt er munter an der Mannschaft und der Identität Gottérons herum. Doch immer, wenn er das offensichtlichste Problem aus dem Vorjahr auf dem Transfermarkt korrigiert hatte, offenbarte sich eine neue Schwäche. Als Erstes schickte er zahlreiche Spieler in die Wüste, die seiner Meinung nach charakterlich und spielerisch nicht zum Club passten. Anschliessend wurde ein Goalieproblem ausgemacht, Benjamin Conz musste den Club verlassen. Allerdings war die Defensive auch ohne Conz nicht viel besser, also investierte Dubé in die Verteidigung. Mit Reto Berra im Tor, besseren Verteidigern und der defensiven Ausrichtung von Trainer Mark French waren die Freiburger letzte Saison hinten nun überaus stabil, nur zwei Teams kassierten in der Qualifikation weniger Gegentore – dafür war Gottéron plötzlich in der Offensive harmlos. Nie also stimmte alles zusammen. Vieles blieb Stückwerk, eine eigene Identität konnten sich die Freiburger nicht aufbauen. Die Bilanz aus Dubés vier Amtszeiten ist deshalb miserabel: Zweimal schafften es die Freiburger gar nicht erst in die Playoffs, zweimal scheiterten sie sang- und klanglos bei der ersten Gelegenheit im Viertelfinal.

 

Die wichtigste Frage, die sich vor der übermorgen beginnenden Saison stellt, ist deshalb: Stimmt nun endlich die Balance? Vieles spricht dafür. Defensiv dürfte Gottéron erneut solid auftreten. Die Verteidiger sind mehrheitlich dieselben wie letztes Jahr, robust und zuverlässig, das System des Trainers wird weiterhin der Rückwärtsbewegung erste Priorität beimessen, und im Tor steht mit Berra immer noch einer der besten Goalies der Liga. Gleichzeitig wird Gottéron offensiv nicht mehr so harmlos sein wie letzte Saison – vor allem deshalb, weil Dubé das ungenügende Ausländerquartett komplett ausgetauscht hat. Das neue Quartett verspricht deutlich mehr Durchschlagskraft, es ist auf dem Papier gar das beste, das Gottéron in den letzten 15 Jahren hatte. Und es sollte genau die Schwächen beheben, die Freiburg letzte Saison die Playoffs gekostet haben. Verteidiger Ryan Gunderson wird mit seinem guten Pass das Umschaltspiel verbessern und zudem das Powerplay lenken. Daniel Brodin bringt Energie und Emotionen ins Spiel, und David Desharnais und Viktor Stalberg verfügen schlicht über das Gesamtpaket und die nötige Klasse, um die Dominanz auf das Eis zu bringen, die von ausländischen Stürmern erwartet wird. Das Duo Desharnais/Stalberg ist der Hauptgrund, warum die Freiburger Fans der Saison zuversichtlich entgegenblicken dürfen – und es muss die neue Lokomotive Gottérons sein. Noch vor wenigen Monaten standen die beiden mit Awangard Omsk zusammen im Final der KHL, die doch deutlich stärker einzustufen ist als die Schweizer Liga, und spielten dort mitunter im ersten Powerplayblock. Wenn dieses Duo Gottérons Offensiv- und Powerplayprobleme nicht beheben kann, wer dann?

 

Trotz den Gründen zur Zuversicht lauern auf Gottéron aber auch in dieser Saison Gefahren. Eine Schwäche ist beispielsweise das schmale Kader. Fallen drei, vier gute Spieler aus, wird das Team grosse Probleme haben, zumal die Nachwuchsabteilung zu schwach ist, um wie andere Clubs bei Verletzungsproblemen das Kader mit Junioren aufzufüllen. Erhöht wird diese Gefahr dadurch, dass Freiburg mit Andrei Bykow, Julien Sprunger und erst recht Philippe Furrer einige überaus verletzungsanfällige Spieler zu seinen Leadern zählt. Und zusätzlich durch den Fakt, dass es mit einem Durchschnittsalter von 29,1 Jahren die älteste Mannschaft der Liga stellt. Zum Vergleich: Bei Topfavorit Zug beträgt das Durchschnittsalter 26,2 Jahre.

Ein weiteres Fragezeichen steht hinter Trainer Mark French. Er hat Gottéron zu einem defensiv starken Team geformt. Aber sein striktes System bekommt in der Offensive nicht allen gut, einige Stürmer leiden unter den mangelnde Entfaltungsmöglichkeiten und dem fehlenden Raum für Kreativität. French muss deshalb auch taktisch die richtige Balance finden und in der Offensivzone seine Spieler auch einmal von der Leine lassen. Zudem muss der während des Spiels oft taten- bis ratlos wirkende Kanadier in seiner dritten Saison bei Gottéron endlich beweisen, dass er auch mal einen Gegner überraschen kann und flexibel genug ist, Taktik und Systeme – auch in Über- und Unterzahl – anzupassen, wenn es nicht wie gewünscht läuft.

 

Gelingt es Gottéron, weniger eindimensional und berechenbar zu sein, und bleibt es von grösseren Verletzungssorgen verschont, wird es mit den Playoffs sicherlich klappen – dann ist den Freiburgern sogar eine Klassierung auf den Rängen vier bis sechs zuzutrauen. Umso mehr, als es sportlich vielleicht gar nicht so schlecht ist, dass in Freiburg sehr viele Blicke bereits auf die Saison 2020/21 gerichtet sind, in der mit dem neuen Stadion alles besser werden soll. In diesem Vakuum sind die Erwartungen für die am Freitag beginnende Saison einen Tick tiefer, was der Leistung der Spieler in Freiburg traditionell eher zupasskommt. Gut möglich also, dass die Fans im fünften Jahr mit Dubé als Sportchef im Frühling erstmals eine spannende Playoff-Serie zu sehen bekommen. Die notwendigen Waffen dazu hat Gottéron allemal.

 

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