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Es bleiben nicht mehr viele Joker übrig

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Nach schwachen Spielen seiner Mannschaft ist Gottéron-Trainer Christian Dubé eine Wundertüte. In Davos zog er vor zwei Wochen über seine Spieler her, einen Tag später beleidigte er nach der Heimniederlage gegen Bern einen Journalisten, ehe er davonlief. Nach dem 0:3 am Samstag gegen Genf wirkte er allerdings überraschend ruhig. Im Gespräch wurde dann aber schnell einmal klar, dass das ebenfalls kein allzu gutes Zeichen ist, denn Christian Dubé wirkte ziemlich ratlos. «Ich kann es nicht, ganz ehrlich, keine Ahnung», lautete seine Antwort auf die Frage, wie er sich den überaus schwachen Auftritt seines Teams erkläre. Ein Team, das zuvor dreimal in Folge gewonnen hatte, dabei zwar spielerisch nicht immer brilliert, aber mit viel Kampfgeist und Solidarität überzeugt hatte.

So stellte Dubé bloss fest, was wohl keinem der 6500 Zuschauer im ausverkauften St.  Leonhard entgangen war: «Die Genfer waren von A bis Z besser. Sie gewannen fast alle Zweikämpfe. Es sah definitiv so aus, als sei Servette das Team, das um die Playoffs kämpft.»

Wie Männer gegen Junioren

Das begann bereits im ersten Drittel. «Run and gun» nannte Dubé die Spielweise in diesem Abschnitt. Rennen und schiessen, ohne grosse Taktik. «Wir hatten zwar unsere Chancen, aber Genf hatte auf der anderen Seite doppelt so viele.» Tatsächlich war Servette nach ausgeglichenen Startminuten bald einmal hochüberlegen. Die Genfer, die aber auch wirklich eine bemerkenswert gute Leistung ablieferten, waren geradliniger, bissiger, wacher, schneller, hatten viel mehr Durchsetzungsvermögen. Zeitweise sah es danach aus, als würden Männer gegen Junioren spielen. «Im ersten Drittel hatte ich das Gefühl, dass wir etwa 15 Minuten in unserer Zone verbracht haben. Wir haben es nie geschafft, uns in ihrem Drittel festzusetzen. Wenn wir mal vorne waren, ging es gleich wieder in die andere Richtung. Das hat viel Energie gekostet», analysierte Verteidiger Benjamin Chavaillaz. «Und in der eigenen Zone waren wir zu passiv, liessen viel zu viele Schüsse zu, unterstützten unseren Torhüter viel zu wenig.» Unglaubliche 35  Mal konnte Servette im ersten Abschnitt abziehen. 18 dieser Schüsse gingen aufs Tor, fünf daneben, 12 wurden geblockt. Nur weil Gottéron-Goalie Reto Berra einige starke Paraden zeigte und ein Tor von Tommy Wingels in der 17. Minute aberkannt wurde, da er kurz vor dem Treffer Berras Schoner mit seinem Stock verschoben hatte, stand es nach 20 Minuten noch 0:0.

Im Mittelabschnitt wurde dann aber schnell klar, dass es diesmal nicht gut gehen würde, sich in erster Linie auf den Torhüter zu verlassen. Als Berra für einmal fünfeinhalb menschliche Minuten einzog – beim relativ harmlosen Schuss von Deniss Smirnovs zum 0:1 sah er sogar ziemlich schlecht aus – zog Genf zwischen der 23. und der 28. Minute auf 0:3 davon. Bei allen drei Toren waren die Freiburger zu weit von ihren Gegenspielern entfernt. Beim 0:3 von Daniel Winnik etwa schaffte es Ralph Stalder schlicht nicht, seinen bulligen Gegenspieler aus dem Slot wegzudrängen oder ihn daran zu hindern, den Schuss von Marco Maurer entscheidend abzulenken.

Produktivere Ausländer

Wie fast immer bei Genf gehörte damit auch ein ausländischer Spieler zu den Torschützen. Das Quartett belegt in der internen Skorerliste die Ränge eins bis vier. Die drei ausländischen Stürmer Winnik, Wingels und Eric Fehr wären mit ihrer Anzahl Punkte in Freiburg allesamt Topskorer. Zusammen mit Verteidiger Henrik Tömmernes haben sie 134 Skorerpunkte gesammelt. Die Leistung der Ausländer ist einer der gewichtigsten Gründe, warum das vor der Saison alles andere als hoch gehandelte Servette nun auf Rang drei steht, während Freiburg den vorletzten Tabellenplatz belegt. Bei Gottéron, das ebenfalls jeweils mit drei ausländischen Stürmern und einem Verteidiger antritt, haben die fünf Import-Spieler zusammen 102 Skorerpunkte auf dem Konto. Vor allem von den beiden Flügelstürmern kommt wenig Zählbares. Viktor Stalberg hat seit 15 Spielen nicht mehr getroffen, sein letzter Treffer gelang ihm Ende November. Daniel Brodin ist ebenfalls seit neun Spielen ohne Tor, seit sieben Partien sogar gänzlich ohne Skorerpunkt. Mangels offensiver Waffen war die Partie gegen Genf denn auch bereits bei Spielmitte gelaufen. Ein Aufbäumen war nicht einmal im Ansatz zu erkennen. Auch Trainer Dubé schien schnell einmal abgeschenkt zu haben, weder nahm er ein Time-out, noch ersetzte er Berra am Ende durch einen sechsten Feldspieler.

«Nicht der Moment für Panik»

Nicht zum ersten Mal in dieser Saison lieferten die Freiburger nach ein paar erfolgreichen Partien ein Spiel ab, in dem sie neben den Schuhen standen. «Vielleicht schlich sich beim einen oder anderen bereits wieder Selbstzufriedenheit ein», versuchte sich Dubé doch noch in einer Analyse. Es wäre zum Haareraufen, würde diese zutreffen, steht Gottéron doch weiterhin unter dem Strich. «Da kann ich nur zustimmen», kommentierte der Trainer diese Bemerkung achselzuckend.

Allzu viele Aussetzer wie am Samstag kann sich Gottéron nicht mehr leisten, will es die Playoffs noch erreichen. Die Joker sind allmählich aufgebraucht. Meist sind rund 70  Punkte nötig, um die Playoffs zu erreichen, wobei Freiburg letztes Jahr sogar mit 74  Punkten die Playoffs knapp verpasste. Von den verbleibenden zehn Spielen muss Gottéron deshalb wohl mindestens sechs, besser sieben Spiele gewinnen, um den Sprung unter die ersten Acht doch noch zu schaffen. «Das ist machbar. Wir spielen noch gegen Langnau, Bern und Lugano, diese Direktduelle müssen wir ganz einfach gewinnen. Wir haben es immer noch in den eigenen Händen; es ist deshalb nicht der Moment, um in Panik zu geraten», so Dubé. Weiter geht es für die Freiburger am Samstag mit der Partie in Lausanne. Von den Verletzten wird dann höchstens Philippe Furrer eventuell sein Comeback geben können.

Telegramm

Gottéron – Servette 0:3 (0:0, 0:3, 0:0)

6500 Zuschauer (ausverkauft). – SR Wiegand/Dipietro, Kaderli/Ambrosetti. Tore: 23. Smirnovs (Miranda/Ausschluss Sprunger) 0:1. 27. Karrer (Fehr) 0:2. 28.  Winnik (Maurer) 0:3. Strafen: 3-mal 2  Minuten gegen Gottéron, 4-mal 2  Minuten gegen Servette.

Freiburg-Gottéron: Berra; Abplanalp, Marti; Gunderson, Chavaillaz; Kamerzin, Stalder; Gähler; Brodin, Schmid, Stalberg; Rossi, Walser, Marchon; Sprunger, Boychuk, Mottet; Lauper, Schmutz, Vauclair; Lhotak.

Genf-Servette: Descloux; Jaquemet, Tömmernes; Karrer, Maurer; Le Coultre, Kast; Smons; Miranda, Fehr, Winnik; Wingels, Richard, Rod; Maillard, Smirnovs, Bozon; Wick, Berthon, Douay; Patry.

Bemerkungen: Gottéron ohne Furrer, Bykow und Desharnais (alle verletzt) sowie Forrer (überzählig), Servette ohne Mercier, Riat, Völlmin und Fritsche (alle verletzt).

Die FN-Besten: Boychuk, Winnik.

 

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