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«Es kommt noch einmal Qualität hinzu»

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«Es ist sehr schade, wie wir als Mannschaft in den letzten Tagen auseinandergehen mussten», sagt Gottérons Trainer und Sportchef Christian Dubé. Die Ausländer flogen unverzüglich in ihre Heimat zurück, solange sie das noch konnten. Der Rest des Teams hätte gestern bei einem gemeinsamen Nachtessen die Saison in würdigem Rahmen beenden sollen – am Ende verunmöglichten die Massnahmen gegen das Coronavirus natürlich auch das. «Von einigen Spielern konnte ich mich bloss per WhatsApp verabschieden.» Darunter etwa auch der Kanadier Zach Boychuk, der nicht mehr nach Freiburg zurückkehren wird. «Aber eben, es sind spezielle, merkwürdige Zeiten.» Die Verteilung der internen Awards – bei denen Reto Berra zum MVP, Killian Mottet zum besten Stürmer und Ryan Gunderson zum besten Verteidiger ernannt wurden – gab der Club denn auch nicht wie üblich an einer Saisonabschlussfeier bekannt, sondern gestern per Mitteilung.

Wie so viele Personen im Sportbereich, hat Dubé zuletzt selbst gespürt, wie der Sport von Tag zu Tag an Bedeutung verliert. Noch vor einer Woche gingen die Clubs davon aus, die Playoffs zu spielen, in Zeiten des Lockdowns erscheint mittlerweile allein schon der Gedanke daran absurd. «Die Welt steht still – und plötzlich merkt man, was am Ende wirklich zählt: Das Leben, Freunde, die Familie», sagt der Vater der beiden Buben Liam (12) und Sky (9). Er liebe den Sport, das sei immer ein wichtiger Teil seines Lebens gewesen. «Ich bin voller Leidenschaft dafür, aber die letzten Tage hatten auch ihre gute Seite: Solche Ereignisse zwingen einen, alles neu zu beurteilen – dadurch wird so manches relativiert.»

Ein Schritt nach vorne

Unabhängig davon blickt Dubé trotz abruptem Ende nicht unbedingt mit einem unguten Gefühl auf die abgelaufene Saison zurück. «Die Bilanz fällt unter dem Strich positiv aus.» Es sei ein schwieriger und harter Entscheid gewesen, Trainer Mark French bereits nach sechs Spieltagen zu entlassen. «Aber im Nachhinein hat sich gezeigt, dass es der richtige Entscheid war. Damals lagen wir abgeschlagen auf dem letzten Rang, am Ende belegten wir Rang sieben. Ich bin sehr stolz auf den Staff und die Jungs, dass wir das geschafft haben.»

Nicht nur wegen der Playoff-Qualifikation habe Gottéron im Vergleich zum Vorjahr einen klaren Schritt nach vorne gemacht. «Wir haben viel mehr Charakter gezeigt, viel mehr Herz, viel mehr Zusammenhalt.»

Im Stand-by-Modus

Damit sei eine gute Basis gelegt für die nächste Saison, wenn Gottéron in das neue Stadion einzieht. «Wir müssen versuchen, dort weiterzumachen, wo wir aufgehört haben, mit gleich viel Leidenschaft und Emotionen ans Werk gehen wie in den letzten Monaten.» Auf dem Papier habe Gottéron nächstes Jahr eine bessere Mannschaft. «Es kommt noch einmal Qualität hinzu.» Tatsächlich ist Dubé auf dem Papier mit der Verpflichtung von Yannick Herren, Chris DiDomenico, David Aebischer, Benoit Jecker, Dave Sutter und Reservegoalie Connor Hughes bisher eine vielversprechende Transfer-Kampagne gelungen. «Es wird interessant, vor allem auch, weil sich nicht nur das Kader, sondern auch die Hierarchien verändern werden. Ein Sandro Schmid etwa wird sicher seinen Platz in den vorderen Reihen erhalten. Eines ist klar: Die Jungen werden ihre Chance erhalten.»

Noch ist das Kader nicht ganz komplett. Im Sturm sind drei Plätze frei. Falls der 18-jährige Freiburger Gaétan Jobin aus Nordamerika zurückkehrt – und danach sieht es derzeit aus – wird ein Platz an ihn gehen. Dann stellt sich immer noch die Frage, ob ein weiterer Platz an Adrien Lauper oder Tristan Vauclair geht, deren Verträge auslaufen.

Derzeit befindet sich Dubé im Stand-by-Modus. «Mit der Corona-Krise läuft momentan natürlich nicht viel. Wir müssen zunächst intern schauen, welche finanziellen Auswirkungen das alles hat. Die Spieler wissen, dass es spezielle Zeiten sind und sie sich gedulden müssen.»

Keine Angst vor DiDomenico

Überkomplett ist Gottéron für nächste Saison bereits bei den Ausländern. Mit Ryan Gunderson, Viktor Stalberg, David Desharnais, Daniel Brodin und Neuverpflichtung Chris DiDomenico stehen fünf Import-Spieler unter Vertrag, vier werden jeweils spielen können. Dieser Strategiewechsel ist wohl der signifikanteste Unterschied zu der abgelaufenen Spielzeit. «Das ist wichtig. Wir hatten sehr viel Glück in dieser Saison, dass unsere Ausländer selten verletzt waren und wir im Verlauf der Saison mit Zack Boychuk einen sehr guten Ersatzausländer fanden – das ist beides nicht selbstverständlich.»

Dass DiDomenico – der als Problemspieler gilt und von Langnau nach wiederholtem Streit mit dem Trainer vor knapp zwei Wochen suspendiert wurde, noch bevor klar war, dass die Saison nicht weitergehen würde – Unruhe in die Mannschaft bringen wird, glaubt Dubé nicht. «Er hat mich nach seiner Suspendierung gleich angerufen und wir hatten ein gutes Gespräch. Es wird am Trainer sein, dafür zu sorgen, dass alle im selben Boot sitzen.»

Bleibt Dubé an der Bande?

Trainer ist ein gutes Stichwort. Spricht Dubé hier von sich in der dritten Person? Auf die Bemerkung hin, er könne seine Trainerkarriere ja wohl nicht auf diese merkwürdige Weise beenden, lacht der Frankokanadier. «Wir werden sehen. Es war enorm viel Arbeit für mich in den letzten Monaten, meine Familie blieb in dieser Zeit oft aussen vor. Wenn ich weitermache, dann müssen wir die Strukturen verändern. Wir werden das nun intern diskutieren.»

Dass er ganz einfach Trainer bleibt und jemand anderes seinen Job als Sportchef übernimmt und damit sein Chef wird, ist für Dubé keine Option. «Nein, das möchte ich nicht. Ich glaube, ich habe ja eine ganz gute Mannschaft auf die Beine gestellt.» Vieles spricht dafür, dass er dieses Team auch weiterhin coachen wird und schlicht als Sportchef Unterstützung erhält, etwa im Bereich Scouting.

Und dann wären da auch noch diejenigen, die Dubé in dieser Saison beim Coaching unterstützt haben: Berater Sean Simpson und Assistent Pavel Rosa. Auch ihre Zukunft ist ungewiss. «Es ist alles offen. Ich denke nicht, dass wir bereits vor April eine Entscheidung treffen werden. Aber es hat ja in dieser Saison ganz gut funktioniert mit uns …»

Saison 2020/21

Das vorläufige Kader von Gottéron

Torhüter (2): Reto Berra, Connor Hughes (neu, Langenthal).

Verteidiger (8): Marc Abplanalp, David Aebischer (neu, Gatineau Olympiques), Benjamin Chavaillaz, Philippe Furrer, Ryan Gunderson (USA), Benoit Jecker (neu, Lugano), Jérémie Kamerzin, Dave Sutter (neu, ZSC Lions).

Stürmer (12): Andrei Bykow, Daniel Brodin (Swe), David Desharnais (Can), Chris DiDomenico (Can/neu, Langnau), Yannick Herren (neu, Lausanne), Nathan Marchon, Killian Mottet, Matthias Rossi, Sandro Schmid, Julien Sprunger, Viktor Stalberg (Swe), Samuel Walser.

Verbleib ungewiss: Adrien Lauper, Tristan Vauclair.

Abgänge: Ludovic Waeber (ZSC Lions), Lukas Lhotak (Rapperswil), Aurélien Marti (Lugano), Zach Boychuk (?), Marco Forrer (?), Jorden Gähler (Kloten), Ralph Stalder (Karriereende), Flavio Schmutz (Langnau).

Bemerkung: Verteidiger Noah Schneeberger, der an Rapperswil ausgeliehen ist, hat zwar noch einen Vertrag für nächste Saison, wird diesen aber wohl kaum erfüllen.

 

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