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Gottérons couragierte Leistung

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Reto Berra oder Ludovic Waeber? Diese (überflüssige) Torhüterfrage wird zurzeit in Fankreisen kontrovers diskutiert und hatte nach dem dritten Sieg des Ersatzkeepers in ebenso vielen Einsätzen am Samstag gegen den HC Lausanne weitere Nahrung erhalten. Indem der Freiburger Headcoach gestern in Bern wieder Stammhüter Berra zwischen die Pfosten beorderte, gab er ein klares Statement ab. Der Schweizer Internationale ist und bleibt seine Nummer 1. Um es gleich vorwegzunehmen, Berra zeigte auch gestern Abend eine grundsolide Partie – jedenfalls was seine Abwehrkünste angeht – und hielt allein im Startdrittel ein Dutzend teils brandgefährliche Abschlussversuche der Gastgeber. Stocktechnisch indes schoss er kurz vor Ende des zweiten Drittels einen kapitalen Bock, der dem zuvor über weite Strecken wenig überzeugenden SCB mit dem 1:2-Anschlusstreffer neues Leben einhauchte. Berra vertändelte bei einem Ausflug aus seinem Kasten die Scheibe. Ein höchst ärgerlicher Puckverlust, den Andrew Ebbett zum einzigen Treffer der Berner nutzte.

Ohne Komplexe

Dieser Anschlusstreffer war umso leidiger, weil die Freiburger in Bern ohne Komplexe und selbstbewusst auftraten. Der Coaching-Staff um Dubé hatte für diese Auswärtspartie die Linien einmal mehr kräftig durcheinandergewirbelt. So spielte etwa Ralph Stalder erstmals neben US-Verteidiger Ryan Gunderson, und im Sturm lief Flavio Schmutz als Center neben Viktor Stalberg und Matthias Rossi auf. Der forsche Auftritt Gottérons wurde früh belohnt. Gunderson, der seit der Entlassung von Trainer Mark French wie verwandelt aufspielt, zog von der blauen Linie ab und netzte am machtlosen Niklas Schlegel, dem die Sicht geschickt genommen wurde, vorbei zum 0:1 ein (6.). Das Heimteam erarbeitete sich zwar ein leichtes Chancenplus, Gottéron hielt insgesamt aber wacker dagegen. Deutlich vifer in der Angriffsauslösung als noch vor einigen Wochen, setzten die Gäste immer wieder Nadelstiche gegen die aufgrund der ungewohnten Tabellenlage verunsicherten Berner, die auch gegen das Schlusslicht ihre defensiven Mängel nicht vollends kaschieren konnten.

Insbesondere der Schwede Stalberg, der in beide Richtungen wertvolle Arbeit verrichtete, stellte die Hausherren mit seinem Speed immer wieder vor arge Probleme. Und die Freiburger zeigten sich für einmal auch von ihrer effizienten Seite. In der 25. Minute erhöhte Gottéron nicht unverdient auf 0:2. Rossi lenkte einen Schuss von Gunderson, der damit seinen bereits 10. Assist verzeichnete, in die Berner Maschen ab. Der SCB wirkte für einen Moment geschockt und brachte nur noch wenig zustande, bis Berra wie eingangs beschrieben das Team von Trainer Kari Jalonen neu lancierte – womit ein überzeugendes Drittel von Gottéron doch nur mit einem 1:1-Teilresultat ausging.

Mit einem 1-Tore-Vorsprung im Rücken laufen speziell Gästeteams gerne Gefahr, zu passiv zu agieren – gerade in Bern. War das im «System French» noch ein latentes Übel, nahmen die Freiburger im Schlussabschnitt ihr Schicksal dagegen in die eigenen Hände und ergriffen immer wieder die Initiative – ganz nach dem Motto: Haben wir den Puck, kann der Gegner nichts kreieren. So richtig zwingende Ausgleichschancen konnte der SC  Bern tatsächlich nicht mehr herausspielen. Um die drei Punkte zittern musste Gottéron schliesslich aber doch noch. Als Schlegel gut eineinhalb Minuten vor Ende sein Tor zugunsten eines sechsten Feldspielers verliess, schnürten die Berner David Desharnais (mit 22:43 Minuten Eiszeit war er einmal mehr der Schwerstarbeiter bei den Freiburgern) und Co. im Verteidigungsdrittel ein, doch Berra, der seinen Lapsus aus dem Mitteldrittel längst wettgemacht hatte und sich eine überragende Fangquote von 97 Prozent notieren lassen konnte, hielt den Laden dicht. Der zweite Sieg in Folge war damit perfekt – und Gottéron konnte die rote Laterne endlich (an Ambri) abgeben.

«Mental solid»

«Wir waren heute mental solid», zog Stürmer Tristan Vau­clair Bilanz. «Das 1:0 im Startdrittel hat uns ein wenig den Druck genommen. Und im Tor hat Reto einen grossen Match gezeigt.» Fehler wie jener von Berra würden eben schon mal vorkommen, so Vauclair. «Ich selber habe in Davos einen Schnitzer produziert. Damals konnten wir aber nicht darauf reagieren. Diesmal schon. Es ist wichtig, immer nach vorne zu schauen.» Noch steht für die Freiburger vor der Nationalmannschaftspause am Freitagabend in Zug ein Spiel auf dem Programm. «Dort müssen wir mit der gleichen Einstellung auftreten und das Spiel in die Hand nehmen», blickte Vau­clair voraus. Können die Freiburger die gestrige Leistung wiederholen, liegt auch beim EVZ etwas drin – und Gottéron könnte das Loch zu den Playoff-Plätzen definitiv schliessen.

Telegramm

SC Bern – Gottéron 1:2 (0:1, 1:1, 0:0)

16 768 Zuschauer. SR: Tscherrig/Kaukokari (Henri, Cattaneo). Tore: 6. Gunderson (Stalberg) 0:1. 25. Rossi (Gunderson) 0:2. 37. Ebbett (Praplan) 1:2. Strafen: 1-mal 2 Min. gegen Bern, 2-mal 2 Min. gegen Gottéron.

SC Bern: Schlegel; Koivisto; Untersander; MacDonald, Andersson; Blum, Burren; Henauer; Moser, Arcobello, Ruefenacht; Kämpf, Ebbett, Praplan; Scherwey, Bieber, Sciaroni; C. Gerber, Berger, Grassi.

Freiburg-Gottéron: Berra; Stalder, Gunderson; Kamerzin, Furrer; Chavaillaz, Abplanalp; Marti; Mottet, Desharnais, Brodin; Vauclair, Walser, Marchon; Stalberg, Schmutz, Rossi; Lhotak, Schmid, Lauper.

Bemerkungen: Bern ohne B. Gerber, Krueger, Mursak, Heim, J. Gerber und Pestoni, Gottéron ohne Forrer, Bykow und Sprunger (alle verletzt). – Bern ab 58:20 ohne Goalie. – 60. Timeout Bern.

Die FN-Besten: Schlegel, Berra.

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