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Lotterige Abwehr versus harmloser Sturm

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Ein kurzer Blick auf die Rangliste genügt, um zu sehen, dass bei Gottéron vieles im Argen liegt. Rund 30 Kilometer nordöstlich von Freiburg ist die Lage jedoch kaum besser. Nach Verlustpunkten liegt Schweizer Meister SC Bern ebenfalls unter dem Strich. Es ist eine Momentaufnahme, mit der so niemand gerechnet hatte.

Genonis grosse Fussstapfen

Um die primäre Ursache für den ungenügenden Saisonstart der Berner festzustellen, reicht ebenfalls ein kurzer Blick, diesmal in die Statistiken. 3,31 Treffer kassiert der SCB im Schnitt pro Spiel – und damit mehr als jedes andere Team der National League. Diese defensive Schwäche der Berner vermag einigermassen zu erstaunen. Natürlich, mit Leonardo Genoni verlor der Meister den besten Goalie der Liga an den EV Zug, und das Duo Niklas Schlegel/Pascal Caminada liegt mit Fangquoten von 90,70 beziehungsweise nur gerade 87,86 Prozent deutlich unter dem Ligaschnitt. Das allein entschuldigt die vielen Gegentore der Berner, die letzte Saison die statistisch beste Defensive hatten, jedoch ebenso wenig wie der Umstand, dass mit den erfahrenen Beat Gerber und Justin Krueger momentan zwei Verteidiger verletzungsbedingt ausfallen.

«Ich bin doch ziemlich überrascht darüber, dass der SCB in der Defensive Probleme hat», sagt Aurélien Marti, der auf diese Saison hin aus Bern zu den Freiburgern gewechselt hat. «Der Verlust von Genoni hat sicherlich Auswirkungen, aber Schlegel und Caminada sind ebenfalls gute Torhüter.» Womöglich fehle den Bernern zuweilen das Schlachtenglück, sucht der Gottéron-Verteidiger nach Erklärungen. Auch Christian Dubé kann sich auf die defensiven Schwierigkeiten der Berner nur schwer einen Reim machen. «Das Spielsystem hat sich ja nicht verändert. Kann sein, dass bei den SCB-Spielern das Vertrauen angekratzt ist und die Fehlerquote daher höher liegt.»

Spektakel statt Struktur

Tatsächlich heisst der Headcoach des SC Bern noch immer Kari Jalonen. Dieser Name bürgt eigentlich für klare Strukturen, doch davon war zuletzt nur noch selten etwas zu sehen. Verstanden sich die Berner in der Vergangenheit auf dem Eis noch blind, geht die Zuordnung im Verteidigungsdrittel nun häufig verloren. Augenscheinlich wird das bei numerischem Gleichstand. Mit 2,5 kassierten Treffern pro Partie im 5-gegen-5 liegt Bern auch in dieser Statistik auf dem letzten Platz. Zum Vergleich: Gottéron liegt mit 1,79 Gegentoren in dieser Wertung auf dem vierten Rang. Statt dem nüchternen, resultatorientierte Spiel à la Jalonen präsentiert der SCB zurzeit Spektakelhockey – auf Kosten des Erfolgs.

Inwiefern die Freiburger heute imstande sind, aus der defensiven Verunsicherung der Berner Profit zu ziehen, wird sich zeigen, zumal Gottéron mit im Durchschnitt 1,93 erzielten Toren seinerseits den am wenigsten produktive Angriff der Liga stellt. «Wir müssen spielen wie zuletzt gegen Lausanne (Red.: 3:2-Heimsieg), das bedeutet, mit viel Zug auf das Tor und indem wir für Verkehr vor dem Goalie sorgen», gibt Gottérons Headcoach Christian Dubé die Marschroute vor. In der Tat ist das Spiel der Freiburger im Vergleich zur Ära Mark French sichtlich offensiver geworden, auch wenn nicht alles über den Haufen geworfen wurde. «Es haben auch Dinge unter der Führung von Mark funktioniert», erklärt Verteidiger Marti. «Aber die Stürmer sind jetzt mehr im Puckbesitz, und auch was die Defensive betrifft, gab es leichte Anpassungen.» So erfolgt die Angriffsauslösung deutlich schneller als noch mit French an der Bande. Beigetragen dazu habe wohl auch die Erfahrung von Sean Simpson. Der zunehmende Einfluss des ehemaligen Schweizer Nationaltrainers, seines Zeichens ein Verfechter des offensiven Eishockeys, ist unverkennbar.

Mit Intensität

«Wir müssen in Bern mit der gleichen Intensität wie gegen Lausanne spielen», erklärt Marti, der mit dem SCB im letzten Frühling zwar den Meistertitel feiern konnte, aber über weite Strecken der Saison in die Swiss League an den SC Langenthal ausgeliehen wurde. «Ich spiele und bekomme Eiszeit, deshalb habe ich zu Gottéron gewechselt», sagt der 25-Jährige, der beim HC Lausanne ausgebildet wurde. Obwohl Marti natürlich gerne noch mehr Spielminuten zugesprochen erhalten würde (bisher 6:42 Minuten pro Match und damit nur die Nummer 8 in der Hierarchie der Verteidiger), ist er mit seinen Vorstellungen zufrieden. «Ich wusste, dass es hart wird. Wir sind neun Verteidiger im Kader. Ich weiss aber auch, wozu ich fähig bin, und habe Vertrauen. Es liegt an mir zu zeigen, dass ich bereit bin, mehr Verantwortung zu übernehmen.»

Der heutige Gegner

Fakten zum SC Bern

• Mit dem finnischen Verteidiger Miika Koivisto (Plus-minus-Statistik von –5 und nur 2  Assists in 14 Spielen) wenig zufrieden, holte Bern mit Andrew MacDonald einen fünften Ausländer. Das Zwischenresultat des Kanadiers fällt nach zwei Spielen und einer Bilanz von –3 kaum besser aus. Zu allem Übel führten seine zwei kleinen Bankstrafen bei seinem Debüt in Biel noch gleich zu zwei Gegentoren …

• Topskorer des SC Bern ist einmal mehr Mark Arcobello. Der Kanadier, der ab nächster Saison für Lugano stürmen wird, steht nach 16 Spielen bei 7 Toren und 11 Assists.

• Der SCB lässt im Schnitt 14,1 Schüsse pro Spiel aus dem Slot zu. Nur gerade Biel gestattet den Gegnern aus dieser gefährlichen Zone vor dem eigenen Goalie noch mehr Abschlüsse.

• Stürmer Inti Pestoni, zuletzt im Aufwind, fällt mit einer Fussverletzung bis zu acht Wochen aus.

fs

 

Vorschau

Mit Waeber oder Berra im Tor?

Mit den Verletzungen von Marco Forrer, Andrei Bykow und Julien Sprunger – der am Montag wieder ins Teamtraining einsteigen konnte und somit nach der Nationalmannschaftspause am 12. November zu Hause gegen Servette sein Comeback geben dürfte – ist die Aufstellung bei 20 verbleibenden gesunden Feldspielern gegeben. Es stellt sich deshalb einzig die Frage, ob heute in Bern (19.45 Uhr) Ludovic Waeber, der in allen seinen drei Einsätzen als Sieger vom Eis ging, oder Stammgoalie Reto Berra im Tor stehen wird. Einen Entscheid darüber fällt das Coaching-Trio um Christian Dubé heute.

fs

 

 

 

National League. Gestern spielten: SCL Tigers – Biel 3:2 n.P. (1:1 0:0 1:1)

Heute spielen: Bern – Gottéron. Biel – ZSC Lions. Servette – Zug. Rapperswil – Lausanne. Lugano – Ambri.

Rangliste: 1. ZSC Lions 17/36 (61:41). 2. Biel 17/30 (45:42). 3. Servette 17/27 (48:47). 4. Lausanne 15/24 (42:42). 5. Lugano 15/24 (41:40). 6. Zug 14/22 (48:41). 7. Davos 11/21 (37:29). 8. Bern 16/21 (50:53). 9. SCL Tigers 16/21 (39:48). 10. Rapperswil 16/21 (39:45). 11. Ambri 16/15 (34:46). 12. Gottéron 14/14 (27:37).

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