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Sechsmal die Höchststrafe

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«Dead man walking» wird ein zum Tode Verurteilter bei seinem Gang zur Exekution genannt. Wenn auch zum Glück nur im übertragenen Sinn ist das derzeit ungefähr die Ausgangslage Gottérons. Für die Freiburger ist die Saison gelaufen. Ob sie die sechs Spiele der Relegationsrunde allesamt gewinnen oder verlieren, ist sportlich völlig irrelevant. Freiburg weist einen uneinholbaren Vorsprung auf Davos und Rapperswil auf. Diese zwei Teams werden den Playout-Final bestreiten, Gottéron hat mit dem Abstieg sicher nichts zu tun.

Vorsicht vor Verletzungen

Trotzdem kommt Freiburg natürlich nicht umhin, die sechs Kehrausspiele noch zu bestreiten. «Das ist für mich die grösste Strafe, die wir erhalten können – dafür, dass wir die Playoffs nicht erreicht haben», sagt Verteidiger Ralph Stalder. «Auf der anderen Seite muss man sich genau gleich vorbereiten, damit nicht schlechte Gewohnheiten entstehen.» Zudem sei es in Sachen Verletzungsgefahr wichtig, die Saison nicht frühzeitig abzuhaken. «Wenn du nicht voll bei der Sache bist, wird es gefährlich.»

Die Stimmung im Team sei natürlich die ganze Woche schlecht gewesen, sagt Stalder weiter. «Es war viel Frust dabei, viel Enttäuschung – und auch Wut. Man schaut auf die Saison zurück und denkt sich: Dort haben wir einen Punkt liegen gelassen, da unnötig verloren und hier und da und dort …» Eine offizielle Sitzung oder ein Debriefing haben die Spieler allerdings noch nicht gehabt. Ins Detail gehen will Ralph Stalder bei der Analyse deshalb noch nicht. Die Spieler haben die Weisung erhalten, das erst nach der Platzierungsrunde zu tun.

Heimspiele als Verlustgeschäft

In dieser Platzierungsrunde stehen für Gottéron unter anderem drei Heimspiele an. Da drängt sich die Frage auf: Wer soll sich diese Spiele noch anschauen? «Es ist schwierig abzuschätzen, wie viele Zuschauer kommen werden. 70  Prozent der Plätze sind ja an Abonnenten vergeben – aber wie viele dann am Match sind, wird auch für uns eine Überraschung sein», sagt Generaldirektor Raphaël Berger. Am Donnerstag gegen Davos werde es wohl schwierig werden, Leute anzulocken. Zwei Tage danach gegen Rapperswil versucht es der Club dann mit einem Kids Day, an dem alle Besucher unter 16 ein Gratisticket erhalten. Eine Woche später verbindet der Club die Partie gegen die ZSC  Lions mit der Saisonabschluss-Party.

Aktionen hin, Events her: Die Spiele in mutmasslich halb leeren Stadien werden für den Club ein Verlustgeschäft sein. «Es ist davon auszugehen, dass die Organisationskosten höher sind als die Einnahmen», bestätigt Berger.

Rettendes Malussystem

Finanziell ist das Verpassen der Playoffs dennoch kein Desaster, wie der Generaldirektor erklärt. Die letzte Saison, als Gottéron die Playoffs zwar erreichte, dort aber 1:4 gegen Lugano verlor und entsprechend nur zwei Heimspiele hatte, sei jedenfalls nicht attraktiver gewesen – obwohl die Einnahmen aus zwei ausverkauften Spielen natürlich höher waren als nun in der Platzierungsrunde. Der Grund: Die Spieler sowie die Trainer haben ein Ma­lus­sys­tem in ihren Verträgen. Weil sie die Playoffs verpasst haben, werden sie auf fünf Prozent (und nicht wie von verschiedenen Medien diese Woche kolportiert 10 Prozent) von ihrem Jahressalär verzichten müssen. Der Betrag wird ihnen vom April-Lohn abgezogen und hilft dem Club, die entgangenen Einnahmen abzufedern.

Zwar wären bei einer Playoff-Qualifikation noch Bonuszahlungen von Sponsoren hinzugekommen, sie wären gemäss Berger aber in grossen Teilen wieder an die Spieler gegangen, die dann nicht bloss keinen Malus, sondern sogar einen Bonus erhalten hätten.

Am Ende der Saison dürfte unter dem Strich ein kleines Minus herausschauen, sagt Berger. Einen Betrag wolle und könne er noch nicht nennen. Der Verlust werde aber sicher nicht grösser sein als letzte Saison, als die Freiburger ein Minus von 213 000 Franken präsentierten. «Man darf aus finanzieller Sicht nicht vergessen, dass die Saison okay war und es für uns bis zum Schluss spannend blieb. Das ist nicht zu vergleichen etwa mit der Saison vor zwei Jahren, als schön früh feststand, dass wir in die Playouts müssen.» Tatsächlich besuchten dank der stets spannenden Ausgangslage in dieser Saison im Schnitt 6077 und damit 188 Zuschauer mehr die Heimspiele Gottérons als in der letztjährigen Qualifikation.

Dubé und French fest im Sattel

Von 6000 Zuschauern wird Gottéron in der Platzierungsrunde nur träumen können. Um irgendwie das Beste aus der überflüssigen Zusatzschlaufe zu machen, will Trainer Mark French die Spiele dazu nutzen, einige Dinge im Hinblick auf die nächste Saison zu testen und etwa Spieler im Powerplay einzusetzen, die während der Saison in Überzahl kaum zum Zug kamen.

Dass er nächste Saison nicht mehr Trainer sein könnte, darüber muss sich French, der gestern wie einige Spieler krank war und im Training fehlte, keine Gedanken machen. Sein Vertrag läuft noch zwei Jahre. Und Frenchs direkter Vorgesetzter, Sportchef Christian Dubé, will zwar erst nach der Platzierungsrunde die enttäuschende Saison tiefgreifender analysieren, der abtretende Präsident Michel Volet macht aber klar, dass es in der sportlichen Führung keine Änderungen geben wird. «Klar, die Leute wollen Köpfe rollen sehen. Das ist normal», sagt Volet. «Aber es ist meine Aufgabe als Präsident, dafür zu sorgen, dass nicht aus den Emotionen heraus gehandelt, sondern alles sachlich analysiert wird.»

Volet ist immer noch überzeugt von der Arbeit Dubés und Frenchs. «Ich habe grossen Respekt für Christian Dubé. Wenn uns mancherorts Spieler gefehlt haben, dann nicht, weil er sie nicht kontaktiert hätte, sondern weil wir nicht genügend finanzielle Argumente bieten konnten.» Und auch French sei nichts vorzuwerfen. Man dürfe trotz dem enttäuschenden Verpassen der Playoffs nicht vergessen, dass er mit seinem Team jedes zweite Spiel gewonnen habe.

Er sei traurig und enttäuscht, dass für Freiburg heute nicht der Playoff-Viertelfinal beginne, sagt Volet. «Aber wir dürfen deshalb nicht gleich alles infrage stellen. Es war ein Schritt zurück, aber wir werden auch wieder Schritte nach vorne machen. Raphaël Berger, Christian Dubé und ich sind bereits zusammengesessen und wissen genau, was wir brauchen.» Nach der Platzierungsrunde wird dann wohl auch die Öffentlichkeit erfahren, was das genau ist …

«Es war viel Frust dabei – und auch Wut. Man schaut auf die Saison zurück und denkt sich: Dort haben wir einen Punkt liegen gelassen, da

unnötig verloren …»

Ralph Stalder

Gottéron-Verteidiger

«Man darf aus finanzieller Sicht nicht vergessen, dass die Saison okay war und es für uns bis zum Schluss spannend blieb.»

Raphaël Berger

Generaldirektor Gottéron

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