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«Wo ist da die Gerechtigkeit?»

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Josef Baeriswyl ist unzufrieden, obwohl seine Düdingen Bulls den Erhalt in der Swiss Regio League geschafft haben. Der Ärger des Präsidenten des Eishockeyvereins ist denn auch nicht sportlicher Natur: Josef Baeriswyl stört sich am Verhalten der Gemeinde Düdingen.

Die Düdingen Bulls sind vor zwei Jahren in die Swiss Regio League aufgestiegen. Der Aufstieg in die höchste Amateurliga brachte Mehrkosten mit sich: Jährlich 60 000 Franken mehr müssen die Verantwortlichen zusammenbringen. Der Verein hoffte, dass die Gemeinde im Rahmen ihrer Möglichkeiten den Düdingen Bulls unter die Arme greifen würde. «So wie der Fussballclub von einer Leistungsvereinbarung zwischen der Gemeinde und der Birchhölzli AG profitiert, so haben wir gehofft, dank der Leistungsvereinbarung zwischen der Gemeinde und der Eisbahn AG entlastet zu werden», sagt Josef Baeriswyl.

Hintergrund von Baeriswyls Kritik: Auf Anfang dieses Jahres hat der Gemeinderat die Leistungsvereinbarung mit der Regionaleisbahn SenseSee AG neu verhandelt. Nun erhält die AG jedes Jahr 130 000 Franken statt wie bisher 90 000 Franken für den Betrieb – und muss im Gegenzug die Eismiete der HC  Düdingen  Bulls um zehn Prozent reduzieren.

Doch das ist dem Präsidenten zu wenig. «Die 10 Prozent Mietreduktion entsprechen 5000 Franken. Wir bezahlen der Eisbahn AG jährlich rund 60 000 Franken», sagt Baeriswyl. Seine Forderung: «Wir wollen 20 Prozent weniger fürs Eis zahlen, die Garderoben gratis benutzen und nichts für das Anbringen des Logos des Ligasponsors im Mittelkreis bezahlen müssen.» So könnte sein Verein pro Saison 20 000 Franken einsparen – bei einem Gesamtbudget von 480 000 Franken kein unerheblicher Betrag.

«Zweiklassengesellschaft»

Die Gemeinde Düdingen unterstützt alle Dorfvereine mit 400 Franken im Jahr. Nur die Musikgesellschaft erhält 5000 Franken, da sie repräsentative Aufgaben für die Gemeinde übernimmt. Baeriswyl findet aber, dass darüber hinaus einige grosse Vereine von der Gemeinde indirekt noch sehr viel mehr profitieren: so der SC Düdingen, der in der 2. Liga interregional spielt, und der Volleyballklub, dessen Fanionteam seit Jahren in der Nationalliga A beheimatet ist. «Die Fussballer können das Stadion Birchhölzli gratis nutzen, und die Volleyballerinnen bezahlen nichts für ihre Halle», sagt der Hockey-Präsident (siehe Kästen unten). Die Gemeinde schaffe eine Zweiklassengesellschaft unter den Vereinen. «Fussball und Volleyball werden grosszügig unterstützt, die anderen Vereine hingegen mit einem kleinen jährlichen Beitrag abgespeist. Wo ist da die Gerechtigkeit?»

Vereine nutzen Räume gratis

Gemeindeammann Kuno Philipona betont: «Wir versuchen, möglichst alle Vereine gleich zu behandeln.» Das Prinzip der Gemeinde sei klar: «Unsere gemeindeeigenen Lokale stehen den Düdinger Vereinen gratis zur Verfügung.» So können Musik- und Kulturvereine abends Räume in den Schulhäusern für ihre Proben nutzen – und die Sportvereine dürfen in den Sporthallen kostenlos trainieren. «Damit fördern wir die Freiwilligenarbeit, denn die Vereine bereichern unser Dorfleben», sagt Philipona. «Die Allgemeinheit hat diese Infrastrukturen finanziert, nun belasten wir doch nicht die Vereine mit einer Miete.»

Nebst den öffentlichen Anlagen wie den Schulhäusern gebe es auch private Sportanlagen, sagt der Ammann – beispielsweise die Tennishalle, die Eishalle und das Fussballstadion Birchhölzli. «Diese wurden von Privaten gebaut.» Die Tennishalle sei zu 100 Prozent in privater Hand, «darum bezahlen die Tennisspieler etwas, wenn sie die Halle benutzen». Auch das Fussballstadion Birchhölzli sei von Privaten gebaut worden – am Ort, an dem die Gemeinde vorher ihren Fussballplatz mit einem einfachen Clubhaus hatte. «Wir zahlen jährlich 140 000 Franken an die Betriebskosten, doch das ist weniger als damals, als der Platz noch uns gehörte», sagt Philipona. In der Leistungsvereinbarung mit der Stadion Birchhölzli AG halte die Gemeinde fest, dass diese dem Sportclub Düdingen (SCD) die Anlage für die sportlichen Tätigkeiten kostenlos zur Verfügung stellen müsse. «Das ist auch richtig so, denn jede Gemeinde hat einen Fussballplatz – aber nicht jede Gemeinde hat eine Eishalle.»

So sei auch die Eishalle, welche die Düdingen Bulls nutzten, von Privaten gebaut worden. «Die Gemeinde hält nur einen sehr kleinen Anteil an den Aktien.» Die Gemeinde leiste bereits vieles, damit die Kosten für die Nutzerinnen und Nutzer tief seien: So habe sie das Baurecht kostenlos abgegeben und zahle an die Betriebskosten. Dafür können die Schulen das Eis nutzen. Die Gemeinde habe nun ihren jährlichen Beitrag an die Eishalle auf 130 000 Franken erhöht, weil nach gut zwanzig Jahren viele Maschinen ersetzt werden müssten – und auch mit der Auflage, dass die Düdingen Bulls ein wenig von dieser Erhöhung profitieren können.

«Wenn man bedenkt, dass in jeder Eishalle im Kanton – ausser in Düdingen – die einheimischen Eishockeyvereine weniger Miete zahlen als die auswärtigen, dann sind die neu gewährten 10 Prozent Mietreduktion ein Hohn», findet Josef Baeriswyl. Er kritisiert, dass sich die Gemeinde bei der Aushandlung des neuen Leistungsvertrags mit der Eisbahn AG nicht genügend für die Bulls eingesetzt habe. Und was den Vereinspräsidenten besonders ärgert: «Wir waren zu den Verhandlungen nicht einmal eingeladen, obwohl wir ein Teil der Leistungsvereinbarung sind.» Der SCD-Präsident sei seinerzeit dabei gewesen, als sich die Gemeinde und die Birchhölzli AG an einen Tisch gesetzt hätten.

Für den Bulls-Präsidenten ist das ein weiterer Beweis dafür, dass nicht mit gleichen Ellen gemessen wird. «Die Gemeinde unterstützt die Birchhölzli AG und die Eisbahn AG mit ähnlichen Beträgen. Aber die Bedingungen, die sie den Betreibern stellen, sind ganz verschieden.» Das habe zur Folge, dass der SCD finanziell viel mehr profitiere als die Düdingen Bulls. «Auch der Volleyballverein wird bevorteilt», findet Baeriswyl. «Dem Club kommen von der Gemeinde indirekt mehrere 10 000 Franken zugute.» So wohne unter anderem der Trainer im Leimacker in einer Wohnung, die die Gemeinde dem Volleyballverein fast gratis zur Verfügung stelle.

Diesen Vorwurf weist Philipona zurück: «Die Wohnung können wir gar nicht mehr vermieten – sie ist in der Halle, wo von 7 bis 22 Uhr Betrieb herrscht.» Darum stehe sie nun dem Volleyballclub zur Verfügung, der dafür 8000 Franken Miete im Jahr bezahle.

«Vielseitiges Vereinsleben»

Dem Syndic liegt «das sehr vielseitige Vereinsleben» in Düdingen am Herzen: Das sei eine sehr glückliche Situation für die Gemeinde. Darum stört sich Kuno Philipona nun auch an der heftigen Kritik von Josef Baeriswyl. «Wir möchten weiterhin alle Vereine möglichst gleich behandeln – je nach Sport kann es halt sein, dass jemand tiefere Kosten hat. Aber das liegt nicht an der Gemeinde.» Aber auch Josef Baeriswyl macht klar: «Ich will nicht, dass die anderen Vereine weniger erhalten. Aber ich verlange, dass sich die Gemeinde bei der Eisbahn AG dafür einsetzt, dass die Düdingen Bulls stärker entlastet werden. Als Geldgeberin hat sie die Möglichkeit dazu, wenn sie will.»

Eishalle SenseSee

130 000 Franken für die Regionaleisbahn

Die Eishalle in Düdingen – die Regionaleisbahn SenseSee – wurde vor 23 Jahren gebaut. Sie entstand aus einer Zusammenarbeit von Privaten mit der öffentlichen Hand – ein damals einmaliges Konstrukt in der Region.

Die Initiative für die Eishalle kam von privater Seite. 1800 Kleinaktionäre sorgten für ein Aktienkapital von 1,675  Millionen Franken. Der Kanton Freiburg steuerte Subventionen von 0,8 Millionen Franken bei. Im Januar 1995 wurde die Regionaleisbahn Sense-See AG gegründet, und an einer Gemeindeversammlung beschlossen die Düdinger, der Gesellschaft 5000 Quadratmeter Land im Baurecht zur Verfügung zu stellen. Im Oktober 1996 wurde der 5,6-Millionen-Bau eröffnet. Heute führt Philippe Clerc den Betrieb zusammen mit acht Angestellten.

In der Saison 2018/19 verzeichnete die Eishalle in Düdingen rund 16 000 Schülereintritte, hauptsächlich Primarschüler aus Deutschfreiburg und dem angrenzenden Bernbiet sowie OS-Schüler. Pro Saison zählt die Regionaleisbahn rund 10 000 Publikumseintritte. Die Eiszeiten sind abends und an den Wochenenden zu 98 Prozent ausgelastet. Die Eishockeymannschaften HC Düdingen Bulls, SenSee Future, EHC Bösingen SenSee und der HC Gurmels spielen und trainieren in Düdingen. Hinzu kommen die Eislaufschulen Murten, der Curling Club Freiburg-Düdingen und diverse Firmenanlässe. Die Gemeinde Düdingen bezahlte während Jahren 90 000 Franken an die AG. Dieser Betrag war an Bedingungen geknüpft wie etwa zwölf Wochen Gratis-Eiszeit pro Saison für die Düdinger Schulen. Seit Anfang Jahr nun überweist die Gemeinde der Regionaleisbahn Sense-See AG 130 000 Franken im Jahr. Neu muss die AG dem HC Düdingen Bulls einen Rabatt von zehn Prozent und bei pünktlicher Bezahlung ein Skonto von fünf Prozent gewähren, solange die erste Mannschaft in der Swiss Regio League, der dritthöchsten Liga der Schweiz, spielt.

njb

 

Birchhölzli

140 000 Franken für die Birchhölzli AG

Im Oktober 2015 wurde das neue Fussballstadion Birchhölzli in Düdingen eröffnet. Wie die Eishalle entstand das Fussballstadion in einer Zusammenarbeit zwischen privaten Investoren und der Gemeinde. Die Bauherrschaft hatte die neu gegründete Stadion Birchhölzli AG inne; Hauptaktionär ist Marius Baech­ler, ehemaliger Inhaber der Firma Geotherm.

Die Gemeinde Düdingen schloss mit der Trägerschaft einen Baurechtsvertrag ab und gab ihr das Terrain für 50 Jahre gegen einen Baurechtszins ab. Der Gemeinderat argumentierte damals: Hätte die Gemeinde als Besitzerin das bisherige Clubhaus auf dem Birchhölzli selber sanieren müssen, hätte sie dies mindestens 1,5 Millionen gekostet. Zudem beschloss die Gemeindeversammlung, dass sich die Gemeinde mit 300 000 Franken am Aktienkapital beteiligt, ein zinsloses Darlehen von 300 000 Franken mit einer Laufzeit von 30 Jahren gewährt und jährlich 140 000 Franken an die Betriebskosten bezahlt.

Im Gegenzug kann der Sportclub Düdingen, der 540 Aktivmitglieder, davon 280 Junioren, zählt, die Trainingsanlage kostenlos nutzen – unabhängig von seiner Ligazugehörigkeit. Die erste Mannschaft des SCD spielt in der 2. Liga interregional, der fünfthöchsten Liga im Schweizer Fussball. Auch die Primar- und die Orientierungsschulen Düdingen dürfen das Birchhölzli unentgeltlich benutzen.

Die Kosten für die Erstellung des Stadions Birchhölzli mit 380 gedeckten Sitzplätzen beliefen sich auf 4,5 Millionen Franken, inklusive Kunstrasenfeld auf 5,5 Millionen. Das Stadion umfasst eine gedeckte Tribüne, neun Spieler- und zwei Schiedsrichtergarderoben, ein Restaurant mit Terrasse, eine VIP-Loge, einen Seminarraum und ein öffentliches Fitnesscenter mit Physiotherapie. Das Dach ist mit Sonnenkollektoren ausgestattet, Wärmepumpen mit Erdsonden heizen das Gebäude.

njb

 

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