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Zu selbstgefällig für die Tabellenspitze

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Gottéron war im Vergleich zu den Kantersiegen von letzter Woche gegen Davos und Langnau nicht wiederzuerkennen. Rollten die Freiburger zuletzt als homogene Angriffsmaschinerie förmlich über ihre Gegner hinweg, standen sie gestern völlig neben den Schlittschuhen und zeigten sich ebenso harmlos wie fehlerhaft. Der 5:0-Sieg der deutlich bissigeren und geradlinigeren Genfer war auch in dieser Höhe verdient.

Es war ein Resultat, das überhaupt nicht der Tendenz der letzten Wochen entsprach. Gottéron stieg mit fünf Siegen in Serie in die gestrige Partie. 27:6 lautete das beeindruckende Gesamtskore aus diesen fünf Spielen aus Sicht der Freiburger. Anders Servette: Die Genfer hatten sechs ihrer letzten sieben Partien verloren und dabei nicht weniger als 36 Gegentore kassiert – in keinem Spiel weniger als vier. Kam hinzu, dass sie gestern mit Henrik Tömmernes auf ihren wichtigsten Verteidiger und Topskorer verzichten mussten.

Fehler und Strafen

Doch bereits im ersten Drittel setzte sich fort, was Trainer Mark French bei seinem Team schon im Montagstraining lautstark bemängelt hatte. Die Freiburger traten selbstgefällig auf, leisteten sich immer wieder kleine Schlampigkeiten. Ein ungenauer Pass hier, ein schlechter Wechsel da; die Gäste waren nicht 100 Prozent bei der Sache. Deshalb kassierten sie in den ersten 20 Minuten nicht weniger als vier Zweiminutenstrafen. Beim Duell der zwei Mannschaften mit den statistisch schlechtesten Unterzahlspielen der Liga ist das verheerend.

Servette nutzte zwei seiner Powerplays, um bis zur ersten Drittelspause durch Tore von Floran Douay und Cody Almond völlig verdient 2:0 in Führung zu gehen. Angesichts der Schussstatistik von 16:3 und der Tatsache, dass kurz vor der ersten Sirene der Pfosten für den geschlagenen Gästehüter Reto Berra rettete, waren die Freiburger mit dem Zweitorerückstand nach dem Startdrittel noch gut bedient. «Im ersten Drittel waren wir mit den Gedanken wohl noch im Schlussabschnitt des Spiels am Samstag gegen Langnau», sagte Killian Mottet, der wie alle Freiburger ziemlich niedergeschlagen dreinblickte, nach dem Spiel. «Der 10:3-Sieg scheint uns nicht gutgetan zu haben, wahrscheinlich hat er uns ein wenig gar euphorisch werden lassen.»

Richtig umlegen konnte Gottéron den Schalter gestern nie, immerhin gestaltete sich das Spiel im zweiten Drittel ausgeglichen. Beide Mannschaften kamen zu Chancen, die gröberen Aussetzer leistete sich aber weiterhin Gottéron. In der 34. Minute schlampte Jim Slater im Spielaufbau, als er den Puck direkt in die Schlittschuhe des überragenden Cody Almond passte, der sofort abzog und den überraschten Berra zum 3:0 bezwang.

Danach war das Spiel entschieden. Mehr als Frustaktionen hatten die Gäste auch im Schlussabschnitt nicht zu bieten. Mit zwei weiteren Überzahltoren sorgte Genf dafür, dass die Rechnung gesalzen ausfiel. Beim 4:0 sass Jim Slater wegen übertriebener Härte auf der Strafbank, beim 5:0 Sebastian Schilt wegen eines Checks gegen den Kopf. Der Freiburger Verteidiger kassierte für diese Aktion sogar eine Matchstrafe.

Genf wieder der Angstgegner

Der unterirdische Auftritt der Freiburger ist nur schwer erklärbar. Denn eigentlich hätten sie gewarnt sein sollen: Seit Jahren haben sie grösste Mühe mit dem physischen und intensiven Spiel der Mannschaft von Chris McSorley. Nur als der Kanadier letzte Saison für einmal nicht an der Bande stand, weil er nach einem internen Machtkampf aus dem Amt gedrängt worden war, gehörten die Genfer ausnahmsweise zu den Lieblingsgegnern Gottérons. Fünf von sechs Direktduellen gingen in dieser Zeit an Freiburg. Seit McSorley zurück ist, sieht es wieder ganz anders aus. Bereits zum dritten Mal in dieser Saison traten die Freiburger gestern in der Patinoire des Vernets an, zum dritten Mal gingen sie als Verlierer vom Eis. «Genf spielt ein sehr aggressives Forechecking und setzt uns immer gleich stark unter Druck», so Mottet. Aber eigentlich wisse man das ja. «Dennoch gingen wir schlecht damit um. Zudem haben wir wieder viel zu viele Strafe kassiert. Ein Problem, das wir bereits Anfang Saison hatten und das wir nun sofort wieder abstellen müssen.»

Revanche bereits am Samstag

Wollen die Spieler von Mark French im oberen Bereich der Tabelle bleiben, tun sie gut daran, die Intensität bereits im heutigen Training wieder hochzuschrauben, um am Wochenende nicht ähnlich uninspiriert aufzutreten wie gestern. Nach der Partie am Freitag in Lugano steht am Samstag übrigens bereits das nächste Derby gegen Genf an. Erstmals in dieser Saison findet das Duell allerdings im St. Leonhard statt. Das erhöht Freiburgs Chancen, seinen Angstgegner erstmals zu bezwingen. Auswärts haben die Genfer in dieser Saison nämlich noch keinen einzigen Punkt geholt. Auf die leichte Schulter wird Gottéron das Team von Chris McSorley dennoch kaum noch einmal nehmen…

Telegramm

Servette – Gottéron 5:0 (2:0, 1:0, 2:0)

5630 Zuschauer. – SR Salonen/Hebeisen, Duarte/Gnemmi. Tore: 11. Douay (Almond, Jacquemet/Ausschluss Bykow) 1:0. 13. Almond (Jacquemet, Wick/Ausschluss Schneeberger) 2:0. 34. Almond 3:0. 41. (40:53) Almond (Ausschluss Slater) 4:0. 50. Wick (Ausschluss Schilt) 5:0. Strafen: 6-mal 2 Minuten gegen Servette, 9-mal 2 plus 5 (Schilt) plus 10 Minuten (Slater) plus Spieldauer (Schilt) gegen Gottéron.

Genf-Servette: Descloux; Vukovic, Fransson; Völlmin, Mercier; Jacquemet, Bezina; Antonietti; Wingels, Richard, Winnik; Skille, Almond, Rod; Wick, Romy, Douay; Rubin, Berthon, Bozon; Maillard.

Freiburg-Gottéron: Berra; Holos, Chavaillaz; Abplanalp, Stalder; Schneeberger, Schilt; Marco Forrer; Mottet, Slater, Marchon; Rossi, Bykow, Micflikier; Sprunger, Walser, Miller; Vauclair, Schmutz, Lhotak; Meunier.

Bemerkungen: Servette ohne Bouma, Kast, Simek, Fritsche und Tömmernes, Gottéron ohne Sandro Forrer, Furrer und Birner (alle verletzt). – Pfostenschuss Wingels (19.). – Timeout Servette (38.).

Die FN-Besten: Almond und Schmutz.

Die nächsten Spiele (alle 19.45 Uhr). Freitag: Davos – Ambri. Genf-Servette – Biel. Lausanne – ZSC Lions. Lugano – Gottéron. SCL Tigers – Rapperswil. Zug – Bern.

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