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Zu viel der Widrigkeiten für Gottéron

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5:3 gewann der HC Lugano gestern Abend zu Hause das fünfte Spiel der Playoff-Viertelfinal-Serie (best of 7) und zieht damit mit 4:1 Siegen in das Halbfinale ein. Daran wird auch ein Spielfeldprotest der Freiburger wegen des umstrittenen Führungstreffers der Tessiner nichts ändern.

Kein Tor, Offside – oder nichts?

Spiel fünf der Serie begann wie gehabt – mit einem frühen Tor der Tessiner. Immer war Lugano zwischen der 4. und 7. Minute in Führung gegangen; diesmal traf Jani Lajunen in der 5. Minuten im Powerplay. Und der Treffer war symptomatisch für den bisherigen Verlauf der Serie: Der Finne stocherte die Scheibe irgendwie über die Torlinie. Oder etwa doch nicht? Die Schiedsrichter sahen sich die Szene nochmals auf Video an und gaben den Treffer, obwohl der Puck hüpfte und ein abschliessendes Urteil nur schwer möglich erschien. Damit war das 1:0 der Gastgeber aber noch immer nicht besiegelt. Wegen eines möglichen Offsides nahm Gottéron-Trainer Mark French seine «Coache’s Challenge». Nun waren die Linienrichter an der Reihe mit dem Studium der TV-Bilder. Auch hier ging es um Millimeter, doch wiederum fiel der Entscheid der Unparteiischen – wohl zu Recht – zugunsten Luganos, das in diesem Viertelfinal wahrlich das Glück auf seiner Seite hatte, aus. Freiburgs Captain Julien Sprunger legte zwar unmittelbar danach Spielfeldprotest ein, der allerdings keine Chance haben wird. Wirkung erzielt ein derartiger Protest einzig bei regeltechnischen Fehlern der Schiedsrichter, nicht aber bei Tatsachenentscheidungen. Ein solche Tatsachenentscheidung liege in diesem Fall aber vor, befand der langjährige Schiedsrichter und heutige Experte beim TV-Sender «MySports», Stéphane Rochette.

Gottérons Stehaufmännchen

Mit dem Gefühl, die ganze Welt habe sich gegen sie verschworen, hätten die Freiburger frühzeitig auseinanderbrechen können. Oder aber ein Team zeigt nach einem solchen Nackenschlag eine Jetzt-erst-recht-Reaktion. Gottéron wählte die zweite Variante. Endlich nahm die Paradelinie ihre Aufgabe wahr: Sie erzielte Tore. Zunächst glich Sprunger mit seinem ersten Tor nach überstandener Gehirnerschütterung aus (8.), dann schoss Michal Birner die Gäste erstmals in dieser Serie in Führung (17.). Bei beiden Treffern trug Lugano-Hüter Elvis Merzlikins, die bisher überragende Figur des Duells, zumindest eine Teilschuld. Lange hielt der Vorteil der Freiburger allerdings nicht an. Zu Beginn des Mittelabschnitts liessen sie fahrlässig einen Pass von Ryan Johnston durch den Slot vor Barry Brust zu, den Raffaele Sannitz zum 2:2 versenken konnte. Alles begann damit wieder von vorne – und damit auch die Widrigkeiten für Gottéron. Luca Cunti checkte Freiburgs Verteidiger Andrea Glauser von hinten übel in die Bande. Eine Rudelbildung war die Folge, mit der Konsequenz, dass die Tessiner (!) danach in Überzahl spielen konnten. Julien Vauclair sagte bei seinem Comeback artig Danke und brachte das Heimteam wieder in Front.

Doch Gottéron gebührt Respekt: Es liess sich erneut nicht unterkriegen und glich seinerseits mit einem Mann mehr auf dem Eis abermals durch Matthias Rossi aus (33.). Die Erleichterung im Lager der Gäste währte allerdings nur kurz. Statt nur ein Foul gegen einen Tessiner Spieler zu ahnden, wurde auch Brust für eine angebliche Schwalbe zur Rechenschaft gezogen. Der perplexe Kanadier reklamierte und erhielt nochmals zwei Strafminuten aufgebrummt. Gregory Hofmann tangierte die Art und Weise, wie das Powerplay zustande kam, selbstredend nicht. Mit seinem bereits fünften Tor in diesen Playoffs zeichnete er für die 4:3-Führung Luganos zur zweiten Drittelspause verantwortlich.

Langsam, aber sicher wurde es damit ein bisschen gar viel mit den strittigen Schiedsrichterentscheidungen zulasten der Freiburger. Dieser Meinung war ganz offensichtlich auch Gottérons entrüsteter Sportdirektor Christian Dubé, der die Herren Hebeisen und Mollard auf ihrem Weg in die Kabine mit einer Schimpftirade überzog und von keinem Geringeren als Trainer French zur Raison gebracht werden musste.

Ohne Fortune

Noch blieben den Freiburgern 20 Minuten, um das Saisonende abzuwenden. In doppelter Überzahl bot sich gleich zu Beginn des Schlussdrittels eine hervorragende Möglichkeit zum neuerlichen Ausgleich, Gottéron liess diese Chance aber aus. So lief den Gästen die Zeit zusehends davon. Die Angriffsbemühungen wurden immer verzweifelter, für richtige Gefahr vor Merzlikins konnten sie aber kaum noch sorgen.

Gottéron rannte an, sinnbildlich für die ganze Serie – aber ohne Fortune. Letztlich besiegelte Hofmann mit seinem Treffer ins von Brust verlassene Gehäuse 48 Sekunden vor Ende das Aus für die Freiburger, die nicht an einem überragenden Lugano, aber an einem effizienteren gescheitert sind, das in wichtigen Momenten den Hockeygott auf seiner Seite hatte. Trost ist das indes keiner.

Telegramm

Lugano – Gottéron 5:3 (1:2, 3:1, 1:0)

Resega. 6089 Zuschauer. SR: Hebeisen/Mollard, Profin/Wüst. Tore: 5. Lajunen 1:0. 8. Sprunger (Holos) 1:1. 17. Birner (Maret) 1:2. 25. Sannitz (Johnston) 2:2. 31. J. Vauclair (Sannitz/Ausschlüsse Johnston, Bertaggia, Bykow, Mottet, Rossi) 3:2. 33. Rossi (Bykow/Ausschluss Ulmer) 3:3. 38. Hofmann (Lapierre, Sanguinetti/Strafe gegen Brust) 4:3. 60. Hofmann 5:3. Strafen: je 8-mal 2 Min.

HC Lugano: Merzlikins; Furrer, Johnston; Riva, Sanguinetti; Wellinger, Ulmer; J. Vauclair; Hofmann, Lajunen, Lapierre; Bertaggia, Cunti, Fazzini; Reuille, Sannitz, Walker; Romanenghi, Morini, Vedova; Zorin.

Freiburg-Gottéron: Brust; Stalder, Glauser; Chavaillaz, Kienzle; Schilt, Maret; Holos; Birner, Cervenka, Sprunger; Mottet, Bykow, Rossi; Marchon, Schmutz, Fritsche; T. Vauclair, Meunier, Neuenschwander; Rivera.

Bemerkungen: Lugano ohne Brunner, Bürger, Chiesa (alle verletzt), Etem, Klasen (überzählige Ausländer), Gottéron ohne Abplanalp, Rathgeb, Slater (alle verletzt), Chiquet, Kühni (überzählig).

Playoff-Viertelfinals (best of 7). Endstand: 4:1.

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