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Eltern fordern einen sicheren Schulweg

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«Meine Kinder sind hier weniger sicher unterwegs als meine Nichte und mein Neffe in Zürich», sagt Simone Stocker. Die Familie Stocker besitzt ein Haus an der Nebenstrasse Adera in Murten. Um in die Schule zu gelangen, gehen die Kinder die Adera hinunter und biegen in die Kantonsstrasse namens Leimera ein, um an deren Rand auf den Schulbus zu warten. «Es ist seit Jahren bekannt, dass die Verkehrssituation entlang der Leimera extrem gefährlich ist», sagt Stocker. Dennoch habe sich bisher nichts verändert. «Es braucht dringend Massnahmen wie eine Mittelinsel, um den Verkehr zu beruhigen», sagt Stocker, die der Gemeinde einen offenen Brief geschrieben hat. Mit ihrer Meinung ist Stocker nicht alleine: Zum Termin mit den FN von gestern kurz vor acht Uhr morgens erscheinen ein halbes Dutzend weitere Mütter, Väter und Anwohner des Wohnquartiers beidseitig der Leimera. Sie alle fordern Sicherheitsmassnahmen für Fussgänger und Velofahrer.

Der Kanton zählt den Verkehr auf ungefähr 8500 Fahrzeuge pro Tag in beide Richtungen. In der Region weist gemäss der Statistik des Kantons einzig die Achse zwischen Galmiz und Sugiez ein höheres Verkehrsaufkommen auf. Dort sind es durchschnittlich 10 000 Fahrzeuge pro Tag.

Gefährliches Überholen

Der Augenschein vor Ort zeigt: Schätzungsweise jedes fünfte Fahrzeug ist ein Lastwagen. Das verwundert nicht: Die Leimera befindet sich auf der Hauptverkehrsachse zwischen Düdingen und Murten. Das behelfsmässige Trottoir ist kaum einen Meter breit. Zurzeit fehlt der Fussgängerstreifen, weil der Belag neu ist. Aber auch wenn die gelben Streifen wieder aufgemalt sind: «Die Autos halten oft nicht an», sagt Ulrike Aebersold, Mutter von zwei Kindern, «auch wenn Schüler mit Leuchtstreifen am Strassenrand stehen.» Viele der Fahrer drückten auf das Gaspedal den Hügel hinauf Richtung Salvenach, «sie fahren viel zu schnell», sagt Sandra Blaser, Mutter von drei Kindern. Auf dem Abschnitt, wo der Schulbus anhält, ist Tempo 50 signalisiert. Erst weiter oben dürfen die Fahrer auf Tempo 80 beschleunigen.

Das Schlimmste seien jedoch die Überholmanöver: «Es ist immer dasselbe», sagt Manuela Gumy, Mutter von drei Kindern, «ein Auto wartet wegen des Schulbusses und der Kinder, und ein Fahrzeug dahinter kann nicht warten, sieht die Kinder nicht und überholt.» Das sei brandgefährlich. «Schon eine ausgezogene Mittellinie würde helfen», sind die Mütter überzeugt, «damit die Autos hier nicht überholen dürfen», sagt Stocker. Der Anwohner Hans Zürcher erinnert sich an eine gefährliche Situation: «Ein Auto hat den Bus überholt, als die Kinder die Strasse überqueren wollten–ich hatte einen Schock, es ist zum Glück nichts passiert.»

«Bremsweg ist zu lang»

Auch in die andere Fahrtrichtung fahren viele zu schnell, «jene Automobilisten, die von Burg her kommend den Hügel herunterfahren, bremsen viel zu spät ab», sagt Ulrike Aebersold, «und die Lastwagen können gar nicht mehr vor dem Fussgängerstreifen anhalten, auch wenn sie die Kinder sehen, weil der Bremsweg auf der abfallenden Strasse für die grossen und schweren Lastwagen zu lang ist.» Bis jetzt sei zum Glück kein schlimmer Unfall passiert, «aber die Fussgänger haben keine Chance», ist Aebersold überzeugt.

«Wir leben seit 40 Jahren hier im Quartier», sagt Madeleine Zürcher. «Und bereits seit 40 Jahren ist das Versprechen hängig, dass es einen Fussweg gibt.»

Generalrat sagte Nein

«Der Gemeinderat hat die Brisanz an der Leimera seit Jahren erkannt», sagt Gemeinderätin Ursula Schneider Schüttel dazu. Diese zu verbessern, habe der Gemeinderat bereits 2007 vorangetrieben (siehe Kasten). «Denn es mangelt an geeigneten Massnahmen für einen sicheren Fussgänger- und Fahrradverkehr, wie zum Beispiel eine Mittelinsel beim Fussgängerstreifen.» Deshalb habe der Gemeinderat einen Planungskredit für Verkehrsmassnahmen in der Höhe von 100 000 Franken beantragt. Der Generalrat lehnte diesen an der Budgetsitzung vom Februar auf Antrag der FDP jedoch ab. Dies führte zu Diskussionen unter den Parteien (die FN berichteten).

Es sei aber keineswegs so, dass die FDP verkehrsberuhigende Massnahmen auf der Leimera als unnötig betrachtet: «Die FDP unterstützt Verkehrsberuhigungen auf der Leimera», sagt Urs Kramer, FDP-Fraktionspräsident. Der Grund für das Nein liege anderswo: Im Kreditantrag waren Massnahmen in anderen Quartieren enthalten, die der Generalrat zuvor schon einmal explizit abgelehnt habe, so etwa eine Tempo-30-Zone im Quartier Long Vernez. «Zudem befand die FDP an der Generalratssitzung, dass das Konzept unklar und unvollständig ist.» 24 Stimmen im Generalrat folgten dem Antrag der FDP, 16 stimmten für den Kredit.

«Wir wollten den Kredit für die Leimera», entgegnet Schneider Schüttel. Die Tempo-30-Zonen seien im Verkehrsrichtplan bereits enthalten, und letztlich sei die Planung nicht Sache des Generalrats. «Das Konzept dafür ist bereits in Bearbeitung.»

Wie es nun weitergeht, kann Schneider Schüttel noch nicht genau sagen, «aber wir werden denselben Kreditantrag wohl nochmals stellen, um auf der Leimera endlich Verbesserungen realisieren zu können.» Die nächste Generalratssitzung findet am 5. Oktober statt.

Chronologie

Erster Versuch im Jahr 2007

Das Thema Schutzinsel auf der Leimera ist nicht neu: Bereits 2007 beschloss der Gemeinderat, die Fahrbahn der Leimera auf der Höhe der Combette zu spreizen und in der Mitte der Strasse eine Schutzinsel einzubauen. Und schon damals schrieb der Gemeinderat, dass die gefährliche Überquerung der Strasse bereits seit längerem ein Thema ist. Doch der Kreditantrag für das Projekt scheiterte. Einzig eine Vorsignalisation des Fussgängerstreifens wurde realisiert.emu

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