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+ Emil Riedo, Plaffeien

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Emil Riedo wurde der Familie Kasimir und Felicitas Riedo-Riedo in Plaffeien am 1. Juni 1923 in die Wiege gelegt. Er war der Jüngste der drei Söhne. Die Familie lebte in bescheidenen Verhältnissen. Dies prägte ihn ein Leben lang.

Sie verbrachte den Winter im Chrommen bei Plaffeien und den Sommer im Herrenchnewis, unterhalb des Gurli.

Nach der Primar-, Real- und Weiterbildungsschule in Plaffeien begab er sich ins Welschland, um Französisch zu lernen. Er hatte ein Leben lang einen guten Draht zu den Romands.

1947 verstarb der Vater, von da an sorgte sich Emil um die Mutter. Er pflegte sie bis zu ihrem Tod 1959, sie war damals 80 Jahre alt. Er war immer stolz, dass er seine Mutter pflegen konnte – und dies in seinen besten Jahren.

Emil hat auf dem Bau gearbeitet, als es noch keine Betonmaschine gab und alles von Hand gemischt und transportiert werden musste. Vor Abstimmungen und Wahlen verteilte er Stimm- und Wahlzettel in der ganzen Gemeinde Plaffeien. Lange Zeit war er als Hilfsbriefträger tätig, eine Arbeit, die ihn sehr befriedigte, kam er doch mit vielen Personen in Kontakt und kannte alle Leute in der Umgebung von Plaffeien. Seine Enttäuschung war jedoch gross, als er, auf eine Rente wartend, vom damaligen Bundesrat Ogi die Antwort erhielt, er sei bei der PTT nie angestellt gewesen.

Hauptberuflich bewirtschaftete er ein kleines Heimwesen. Im Sommer zog er anfangs mit der Mutter und später allein in den Schwand, eine Berghütte oberhalb Zollhaus. Seine Lieblingstiere waren die Bienen. Fast 50 Jahre lang war er passionierter Imker.

Emil liebte den Kontakt mit Menschen. Oft brauchte es aber viel Geduld, um ihn zu einem Ausflug oder zu irgendwas zu bewegen.

Emil hatte ein sexuelles Problem; über derartiges zu sprechen war damals tabu, zudem eine Sünde. Emil behielt das Geheimnis für sich, er musste sein Leben lang ledig bleiben. Viele Menschen, darunter auch Geistliche, hänselten ihn immer wieder, er sei zu geizig, zu wählerisch, «zu gschnüüget», darum habe er noch keine Frau gefunden. Dies traf ihn bis ins Innerste. Erst im hohen Alter gab er dieses Geheimnis preis.

Mit 70 Jahren fand er mit Stephanie Böhme eine Freundin, auf die er bis zu seinem Tode sehr stolz war und die ihn auch in den schwersten Zeiten immer wieder aufbaute. Er kränkelte ein Leben lang und musste viele Operationen über sich ergehen lassen.

Emil hatte oft Probleme mit den Gemeinde- und Pfarreibehörden. Er wurde oder glaubte von ihnen geplagt zu werden. Trotz all dieser Probleme verlor er seinen Humor nicht und erzählte zu jeder Situation passende Geschichten aus der Vergangenheit.

Mit Emil ist ein Original von uns gegangen, das von einer Krankheit und von der Umwelt zutiefst geprägt worden ist. Seinen liebenswürdigen, weichen Kern konnten nur die allernächsten Personen erfahren.

Am Pfingstmontag, an seinem Geburtstag, hat er beim Jassen noch freudig gelacht. In der gleichen Nacht ist er still und leise von uns gegangen – wie er gelebt hat. Eing.

 

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