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Endgültiges Aus für Boxal Schweiz

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Die im Aluminiumbereich tätige Boxal Schweiz AG in Belfaux schliesst ihre Türen. Nicht unerwartet hat der nordamerikanische Mutterkonzern Exal gestern diesen «sehr bedauernswerten» Schritt bekannt gegeben. Damit verlieren 54 Personen ihre Arbeitsstelle.

Bereits im September hatte der Konzern «schwerwiegende Umstrukturierungen» in Aussicht gestellt und den Schatten einer Schliessung an die Wand gemalt. Seitdem habe man zwar mit potenziellen Käufern verhandelt, heisst es in dem gestern veröffentlichten Communiqué. «Jedoch schätzten die Investoren das Risiko einer Übernahme aufgrund der grossen Marktkonkurrenz als zu hoch ein.» Das sieht Volkswirtschaftsdirektor Beat Vonlanthen jedoch anders: «Wir hatten zwei Investoren an der Angel–aber der vom Verkäufer geforderte Preis war viel zu hoch.» Exal habe kein grosses Interesse an einer Übernahme gezeigt, so Vonlanthen weiter (siehe auch Kasten).

Anlage nach Argentinien

Neben der Wirtschaftskrise und dem starken Franken hätten dem Standort Belfaux seit Jahren die hohen Personal- und Produktionskosten zu schaffen gemacht, begründet Exal die Schliessung. Für die 54 Angestellten ist bereits im Dezember ein Sozialplan ausgearbeitet worden. «Doch damit erhalten die Arbeiter noch keine neue Stelle», sagt Armand Jaquier von der Gewerkschaft Unia frustriert. Die Sozialpartner forderten gestern das Unternehmen auf, die Betroffenen aktiv bei der Stellensuche zu unterstützen.

«Für niemanden war es eine Überraschung–aber trotzdem waren die Angestellten wie vor den Kopf gestossen», so Jaquier, der dabei war, als die Kündigungen «aus wirtschaftlichen Gründen» bekannt gegeben wurden. Bis Ende Mai werden die Maschinen noch laufen, danach beginnt der Abbau der Anlage. Die Öfen werden laut Vonlanthen nach Argentinien verlegt.

Für die hiesigen Arbeiter wird es indessen schwierig, eine neue Stelle zu finden. «Sie sind hoch spezialisiert, was sich aber nicht unbedingt mit Diplomen belegen lässt», so Jaquier. Viele der Betroffenen sind bereits über 50, alt genug für die Pensionierung sei aber nur einer. «Wir werden sofort und gezielt Hilfestellung leisten», sagt der Volkswirtschaftsdirektor dazu. Weiterbildungen sollen helfen, den Mitarbeitern eine neue Perspektive zu geben. «Es wird nicht einfach werden, aber wir sind zuversichtlich», so Vonlanthen.

Vonlanthen: «Verkäufer wollte nur eine möglichst hohe Rendite herausschlagen»

D ie Freiburger Wirtschaftsförderung hat für Boxal alles in ihrer Macht Stehende getan, sagt Staatsrat Beat Vonlanthen.

 

Herr Vonlanthen, im Herbst glaubten Sie noch an ein glückliches Ende für Boxal. Was ist schiefgelaufen?

Ich würde nicht von «schieflaufen» reden. Wir haben uns selten so intensiv für einen Standort eingesetzt: die Wirtschaftsförderung, Cleantech, Fri Up – alle haben nach Lösungen gesucht. Doch wir mussten feststellen: Der Verkäufer wollte nur eine möglichst hohe Rendite herausschlagen. Das ist frustrierend, und wir bedauern die Entlassungen sehr.

 

Sie hatten ein Alu-Recycling-System vorgeschlagen.

Tatsächlich hätten wir Boxal unter diesem Ansatzpunkt unterstützen können. Aber zu konkreten Plänen ist es leider nie gekommen – das Interesse war einfach nicht da.

 

Mit Boxal fallen weitere 54 Arbeitsplätze im Kanton weg. Was muss geschehen, damit der Kanton Freiburg wieder attraktiver wird?

Es gibt vergleichbare Firmen, die seit Jahren mit strukturellen Problemen kämpfen. Das ist ein normaler Prozess, der auch woanders stattfindet: Während manche Branchen an ihr Lebensende kommen, gibt es Aufwind in anderen. Wir dürfen den Kopf nicht in den Sand stecken, sondern müssen die Rahmenbedingungen weiter verbessern. Schliesslich sind in den letzten Jahren nicht nur Stellen weggefallen, sondern auch neue dazugekommen. befragt von cf

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