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Endlich angekommen

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«Zum ersten Mal in meinem Leben fühle ich mich richtig zu Hause. Das letzte Jahr war wichtig für mich, um herauszufinden, wo ich hingehöre.» Die Person, die das sagt, ist Elena Steinemann, 24, Thurgauerin, wohnhaft in Bern, PH-Studentin – und seit diesem Sommer Aussenangreiferin der Power Cats. Dass sie heute in Düdingen auf dem Feld steht, ist auf eine glückliche Fügung zurückzuführen. Sie könnte jetzt genauso gut in Rio de Janeiro sein, auf Teneriffa – oder in Wellington.

«On the road»

Steinemann war zarte vier Jahre alt, als ihre Familie von Frauenfeld nach Neuseeland auswanderte. «Mein Vater ist Zimmermann und ging einem Kollegen helfen, dort ein Haus zu bauen. Weil es uns in Neuseeland so gut gefallen hat, sind aus einem geplanten Kurzaufenthalt fünf Jahre geworden.» Zurück in Frauenfeld, begann die Auswanderin Volleyball zu spielen. Talent und Ehrgeiz brachten sie bald einmal nach Amriswil in die Volleyballschule. Mit 14 gab sie mit Kanti Schaffhausen ihr Debüt in der NLA, mit 16 schaffte sie den Sprung ins Schweizer Elite-Nationalteam. «Die Eltern in Frauenfeld, die Schule in Amriswil, Volleyball in Schaffhausen, verbunden mit dem Leben in einer Gastfamilie, mit der Nati viel unterwegs – es war eine sehr bewegte Zeit», sagt Steinemann.

2014 zog es sie nach fünf Saisons bei Kanti in die Bundesliga zum VC Wiesbaden. Mit 19 Jahren wurde Steinemann eine der ersten Schweizer Volleyballerinnen, die einen Profivertrag im Ausland erhielten. Zwei Saisons später kehrte sie in die Schweiz zurück – allerdings nicht mehr in die Halle, sondern in den Sand. Sie habe eine neue Herausforderung gesucht, erklärt sei heute. «Im Beachvolleyball sind die Spiele intensiver, das Zuschauerinteresse ist grösser. Zudem ist die Chance grösser, international zu spielen und etwas zu erreichen.»

Drei Jahre war Steinemann auf der Beachtour unterwegs. Ob ein Turnier in Rio de Janeiro oder ein Trainingscamp auf Teneriffa, sie reiste rund um den Globus und war quasi nonstop unterwegs für ihren Sport.

Auszeit

Bis im Herbst 2018. Bis zu der schicksalhaften Fügung, die alles veränderte. Swiss Volley und Steinemanns Beachvolleypartnerin Nicole Eiholzer trennten sich, weil die Aussichten auf eine Qualifikation für die Olympischen Spiele 2020 als nicht realistisch eingeschätzt wurden. «Wäre das nicht passiert, dann hätte ich wie bis dahin weitergemacht. Ich war ehrgeizig und wollte etwas erreichen.» So aber hielt Steinemann gezwungenermassen inne und nutzte den Moment, um ihr Leben zu reflektieren. «Ich habe gemerkt, dass ich nach zehn Jahren Leistungssport in einem Tunnel gefangen war. Ich brauchte eine Pause, ich wollte das ‹normale› Leben kennenlernen.»

Steinemann verzichtete da­rauf, mit einer Nachwuchsspielerin im Kader von Swiss Volley weiterzufahren, und nahm sich eine einjährige Auszeit. «Ich bin viel herumgereist. Ich hatte endlich Zeit, meinen Vater, der nach Neuseeland zurückgekehrt war, zu besuchen. Er hat dort eine neue Familie gegründet, und mein Halbbruder ist auf die Welt gekommen. Die Familie hat bei mir in den letzten Jahren sehr viel an Priorität gewonnen.» Sie habe starke Erinnerungen an ihre Kindheit in Neuseeland. «Ich habe überlegt, ob ich zu meinem Vater ziehen soll. Ich war eine Suchende, musste herausfinden, wo ich hingehöre.»

Inzwischen hat Steinemann ihren Platz gefunden: in Bern. In der Hauptstadt studiert sie an der Pädagogischen Hochschule. «Ich habe schon viele Leute kennengelernt und fühle mich zum ersten Mal in meinem Leben richtig zu Hause. Mein Leben vorher war spannender, aber das Gefühl zu haben, angekommen zu sein, ist auch sehr schön.» Im Nachhinein müsse sie sagen, es sei gut, wie sich alles ergeben habe.

Vom Beachvolleyball profitieren

Steinemann hat mit dem Indoorvolleyball nun ein Gefäss, dank dem sie weiterhin Leistungssport betreiben kann, gleichzeitig hat sie im Sommer Zeit, ihre Familie zu besuchen. Von ihrer Zeit als Beachprofi kann sie einige Dinge mitnehmen zu den Power Cats. «Ich habe mich auf der Beachtour als Spielerin neu kennengelernt», sagt sie. Anfangs habe sie hartes Brot essen müssen, das habe sie geprägt. «Du spielst in China an einem Turnier die Qualifikation, verlierst und musst wieder nach Hause. Danach fliegst du nach Brasilien und weisst, wenn ich nochmals verliere, geht es wieder heim. Der Leistungsdruck war gross, ich habe gelernt, damit umzugehen.»

Weil Beachvolleyballerinnen während der Matches nicht von ihrem Trainer betreut werden dürfen, versteht es Steine­mann, «sich selbst zu coachen, das eigene Spiel zu analysieren und anzupassen». Im Sand ist die 24-Jährige zu einer kompletten Spielerin gereift. Weil im Beachvolleyball bei jedem Spielzug beide Spielerinnen involviert sind, kann keine sich oder ihre Schwächen verstecken. Wer Erfolg haben will, muss alles beherrschen – im Gegensatz zum Hallenvolleyball, wo die meisten Spielerinnen spezifische Aufgaben zu erfüllen haben.

Es sind alles Stärken, die Steinemann nun bei Düdingen zum Tragen bringen will. Soll. Denn Trainer Dario Bettello erwartet einiges von seiner Neuverpflichtung: «Elena ist eine der besten Schweizer Spielerinnen, sehr komplett und vor allem eine vorbildliche Kämpferin. Ich erwarte, dass sie in schwierigen Situationen die Ini­tiative ergreift und auf dem Feld für jenen Klick-Moment sorgt, der das Team wachrüttelt, wenn es nötig ist.»

Willkommene Extravaganz

Dass Steinemann in der Lage ist, die Erwartungen ihres Trainers zu erfüllen, hat sie beim ersten Meisterschaftsspiel der Power Cats bewiesen. Die Aussenangreiferin brachte nach ihrer Einwechslung jene Energie und Durchschlagskraft auf den Platz, die Düdingen benötigte, um das Spiel gegen Chesaux zu drehen und zu gewinnen. Dabei kommt ihr der starke Charakter zugute. Elena Steinemann bringt ins Düdinger Team, wo es einige eher in­tro­ver­tierte Persönlichkeiten hat, die nötige Portion Extravertiertheit. Die Thurgauerin ist keine Wichtigtuerin, keine Selbstdarstellerin und keine Freundin der lauten Worte. Aber sie tritt bestimmt auf, mit ausdrucksstarker Mimik und Gestik, enthusiastisch, und ihr Ehrgeiz wirkt ansteckend. «Ich habe einen starken Willen zum Handeln und Gestalten. Und wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe, dann verfolge ich mein Ziel hartnäckig und zuweilen auch stur», sagt Steinemann, die sich selbst als offen, kontaktfreudig und gesprächig beschreibt. «Es ist wichtig, dass in einem Team möglichst viele verschiedene Charaktere und Wesenszüge vertreten sind», sagt Bettello.

Mit Düdingen hat Steine­mann noch einiges vor. «Wir haben noch Steigerungspotenzial. Es hat viele junge, aufgestellte Leute im Team. Die Voraussetzungen sind gut, damit es richtig Spass macht und wir erfolgreich sein können. Es braucht aber noch Zeit, das neue Team zu formen.»

Was das Whatsapp-Profilbild über Elena Steinemann verrät …

«Kernaussage Normal. Wenn KA direkt unter Lead platziert wird, Spalte mit Weissraum füllen.»

Vorname Name

Funktion

 

«Familie ist mir sehr wichtig»

 

Elena Steinemann, auf Ihrem Whatsapp-Profilbild sieht man Sie beim Spazieren mit einem Jungen auf den Schultern. Warum gerade dieses Bild?

Der Junge auf dem Bild ist mein kleiner Halbbruder, der in Neuseeland lebt. Mein Vater ist ausgewandert und lebt seit einigen Jahren dort. Ich versuche sie so oft wie möglich zu besuchen. Das Foto ist in unseren letzten gemeinsamen Ferien auf Tonga, einer Insel im Südpazifik, entstanden.

Was bedeutet Ihnen Familie?

Familie ist mir sehr wichtig. Ich habe das Glück, eine sehr unterstützende Familie zu haben, auch meine Grosseltern sind immer zu meinen Spielen gekommen. Durch die Distanz zu meinem Vater ist unsere Beziehung noch stärker geworden. Ich geniesse die Zeit, die wir zusammen verbringen, umso mehr. Wir telefonieren drei-, viermal die Woche. Mit Skype ist das einfach, und dann kann ich auch den Kleinen sehen. Ich vergöttere ihn.

Möchten Sie eines Tages auch Kinder?

Ja, unbedingt. Ich mag Kinder sehr gerne. In meinem künftigen Beruf (Stei­ne­mann absolviert die PH Bern) werde ich mit Kindern arbeiten.

Auf dem Foto sieht man Sie über ganze Gesicht strahlen. Was macht Sie glücklich?

Zeit mit Freunden und Familie zu verbringen, in der Natur zu sein, einen Kaffee in der Berner Altstadt zu trinken, in der Aare zu schwimmen – es braucht nicht viel, um mich glücklich zu machen.

Reisen Sie viel?

Das Reisen ist mir quasi in die Wiege gelegt worden. Schon als Kleinkind bin ich oft nach Neuseeland gegangen, bevor wir dann ausgewandert sind. Durch das Volleyball bin ich auch viel herumgekommen. Ich finde es spannend, andere Kulturen kennenzulernen.

Meer oder Stadt?

Am liebsten schöne Landschaften.

Osten oder Westen?

Egal.

«Das letzte Jahr war wichtig für mich, um herauszufinden, wo ich hingehöre.»

Elena Steinemann

Spielerin TS Volley Düdingen

«Nach zehn Jahren Leistungssport fühlte ich mich in einem Tunnel gefangen. Ich wollte das ‹normale› Leben kennen­lernen.»

Elena Steinemann

Spielerin TS Volley Düdingen

Zur Person

Elena Steinemann

Geburtsdatum: 8. Dez. 1994

Geburtsort: Frauenfeld

Wohnort: Bern

Beruf: Studentin PH Bern

Grösse: 180 cm

Position: Aussenangreiferin

Vereine: Indoor: Frauenfeld (–2009), Kanti Schaffhausen (2009–2014), Wiesbaden (2014–2016). – Beachvolleyball: mit Laura Caluori (2016/17), mit Nicole Eiholzer (2018).

Erfolge: Indoor: Youngster of the Year (2012), Best Swiss Player (2013), Vizemeistertitel NLA (2013), 3. Rang Bundesliga (2015). – Beach: 1. Rang Coop Beachtour Olten (2017). Maindraw Major Series Gstaad (2017). 5. Rang 3* World Tour Mersin (2018).

NLA

Die Power Cats gewinnen bei Franches-Montagnes

Der TS Volley Düdingen hat gestern Abend in der NLA in seinem zweiten Spiel seinen zweiten Sieg gefeiert. Die Power Cats setzten sich bei Franches-Montagnes mit 3:0 (25:22, 25:20, 25:18) durch.

Das Team aus dem Jura, das mit Emma Willis (USA), Naya Crittenden (USA), Milana Bozic (Bosnien), Sara Dukic (Slowenien) und Menana Nsunguimin (Spanien) auf fünf neue ausländische Kräfte setzt, vermochte zwar in jedem Satz anfangs mit den Power Cats mitzuhalten. Ab Satzhälfte zogen die Power Cats aber jeweils entscheidend davon.ms

NLA: Franches-Montagnes – Düdingen 0:3(22:25, 20:25, 18:25). Genf – Neuenburg 0:3 (13:25, 13:25, 20:25). Kanti Schaffhausen – Sm’Aesch-Pfeffingen 1:3 (17:25, 25:13, 19:25, 11:25). Rangliste: 1. Düdingen 2/6. 2. Neuenburg 2/6. 3. Aesch 2/6. 4. Lugano 1/3. 5. Toggenburg 1/2. 6. Genf 2/1. 7. Schaffhausen 2/0. 8. Cheseaux 1/0. 9. Val-de Travers 1/0. 10. Franches-Montagnes 2/0. Nächstes Spiel. Sonntag: Düdingen – Genf 16.30 (Leimacker).

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