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Energiekrise sorgt für massiv höheres  Betriebsdefizit bei Pflegeheimen

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Die Energiekrise trifft die Stiftung St. Wolfgang besonders hart: Die Trägergemeinden müssen für kommendes Jahr ein Defizit von 1,3 Millionen Franken in Kauf nehmen. Allein für den Strom zahlt die Stiftung 650 000 Franken mehr als im Vorjahr. 

Die Stiftung St. Wolfgang, welche die vier Pflegeheime in Schmitten, Düdingen, Flamatt und Bösingen sowie das Tagesheim St. Wolfgang betreibt, muss kommendes Jahr wesentlich tiefer in die Tasche greifen als noch im Vorjahr. Das Betriebsbudget 2023 sieht ein um rund 900 000 Franken höheres Defizit als im Vorjahr vor.  «Wer gedacht hat, die finanzielle Talsohle sei mit der Coronakrise erreicht, hat sich leider geirrt», sagt denn auch Daniel Neuhaus, Finanzverantwortlicher und stellvertretender Geschäftsführer an der Sitzung der Stiftung St. Wolfgang am Mittwochabend in Bösingen. «Der Ukrainekrieg, verbunden mit der Energiekrise hat uns eines Besseren belehrt.» Er sei nicht sicher, ob damit der «Worst Case» erreicht sei. «Sicher ist nichts mehr.» Die nächsten drei Jahre würden durch die hohen Energiepreise geprägt:

Eine bittere Pille, deren Auswirkung wir nur gering beeinflussen können und die es zu schlucken gilt.

Er machte mit diesen Worten klar, dass es ihm alles andere als Spass gemacht hat, das diesjährige Budget zusammenzustellen.

Teure Ware Strom

Kein Wunder. Die Stiftung, die von den Gemeinden Bösingen, Düdingen, Schmitten, Wünnewil-Flamatt und Ueberstorf getragen wird, sieht ein Betriebsbudget mit einem Defizit von 1,3 Millionen Franken vor. Ins Gewicht fallen mehrere Faktoren. Allen voran sind das die massiv höheren Strompreise. Die Stiftung hat vor neun Jahren vom geregelten auf den freien Strommarkt gewechselt und konnte dadurch während dieser Zeit von einem günstigen Strompreis profitieren.

Doch jetzt in der Krise ist der Preis an der Strombörse gestiegen. Die Stiftung hat das Pech, dass ihr bisheriger Vertrag mitten in dieser Situation ausläuft und sie zu wesentlich schlechteren Konditionen Strom einkaufen muss. Sie bezahlt nächstes Jahr zehnmal mehr für die Kilowattstunde Strom bezahlen als vorher, nämlich 57 statt 5 Rappen. «Wir haben das Pech, dass unser Vertrag genau jetzt ausläuft und wir für die nächsten Jahre auf dem freien Strommarkt zu ganz anderen Konditionen Strom einkaufen müssen», sagte der Finanzverantwortliche Daniel Neuhaus an der gestrigen Stiftungsratssitzung in Bösingen. Das macht einen Mehraufwand von 650 000 Franken gegenüber bisher.

Geht es nur um Profit?

«Wir müssen das Hochpreisniveau leider in Kauf nehmen, wir haben keine andere Wahl.» Daniel Neuhaus sparte nicht mit kritischen Worten:

Ich persönlich bin überzeugt, dass dieser Preis künstlich hochgetrieben wird.

Denn es könne nicht sein, dass die Produktion von Strom plötzlich 20 Mal teurer sein solle als noch letztes Jahr. «Viele Leute verdienen nächstes Jahr viel Geld.»

Neben dem Stromkosten musste die Stiftung auch Preisaufschläge auf Heizöl, Pellets, Lebensmittel und viele andere Dinge in Kauf nehmen. «Wir bekommen nur noch Mitteilungen unserer Lieferanten mit dem Betreff Teuerung», führte er aus. Das WC-Papier, zum Beispiel, werde 20 Prozent teurer und die Waschmittel bis 30 Prozent.

Das Pflegeheim Bachtela in Bösingen ist eines der fünf Heime der Stiftung St.Wolfgang.
Aldo Ellena

Weniger Einnahmen

Doch es gibt noch weitere Faktoren, die das Betriebsbudget der Stiftung verschlechtert haben. So fällt im Bereich Gastronomie eine Einnahmequelle weg. Düdingen hat den Vertrag für die Lieferung von bis zu 4500 Mahlzeiten für ausserschulisch betreute Kinder gekündigt. Dies, weil dort ein zweiter Betreuungsstandort aufgebaut wird, den die Stiftung nicht hätte beliefern können. Deshalb hat die Gemeinde für beide Standorte eine neue Lösung gesucht. Auch generiere die Cafeteria viel weniger Einnahmen als noch vor Corona, weil weniger Besucher kommen, weniger Anlässe stattfinden und weniger Gäste an den Mittagstisch kommen. 

Im Bereich Wäscherei gehen der Stiftung zudem ab Mitte Jahr rund 30 000 Franken Einnahmen verloren. Dies, weil die Spitex Sense dann ihre Berufswäsche nicht mehr durch die Stiftung reinigen lässt. Sie mietet neu die Kleidung; die neue Vereinbarung schliesst die Reinigung mit ein.

Ein paar Unsicherheitsfaktoren

Als wäre das nicht genug, gibt es für 2023 ein paar weitere Unsicherheiten. Zum einen ist nicht sicher, ob das einberechnete eine Prozent Teuerung bei den Gehältern ausreicht oder ob der Kanton über einen höheren Ansatz entscheidet.

Zumindest eine gute Nachricht für Zusatzeinnahmen konnten die Verantwortlichen der Stiftung verkünden: Für ein Jahr erhöht der Kanton den Pensionspreis von heute 105 auf 108 Franken pro Bewohnender und Tag. Das gibt der Stiftung Mehreinnahmen von 175 000 Franken, die sie für Unterkunft und Verpflegung in Rechnung stellen darf.

Zähneknirschendes Ja

Die Diskussion war kurz und das Betriebsbudget wurde am Mittwochabend in Bösingen klar genehmigt. «Es bleibt uns nichts anderes übrig», sagt Markus Julmy seitens der Gemeinde Schmitten. Dort habe man die Zahlen im Gemeinderat zähneknirschend zu Kenntnis genommen – so wie letzte Woche auch die Budgets der drei Bezirksverbände (die FN berichteten). Verwaltungsratspräsident Hans Jörg Liechti sagte:

So ein Pflegeheim braucht halt viel Strom, etwa in den Küchen oder bei den Lüftungen.

Einige Einsparungen seien bereits umgesetzt: die Heizung um ein Grad runtergedreht, wo möglich auf LED umgestellt und Geräte abgeschaltet. Zudem wurden Offerten eingeholt, um auf den Dächern der Heime in Bösingen, Flamatt und Düdingen Photovoltaikanlagen zu installieren. Es werde nun analysiert, ob eine rasche Installation Sinn mache oder nicht.

Weitere Geschäfte

Umgestaltung der Heime Düdingen und Flamatt kosten mehr

Die Stiftung St. Wolfgang hat diesen Sommer das Pflegeheim Wolfacker in Düdingen umgestaltet und modernisiert. So wurde der Speisesaal um dem bestehenden Wintergarten erweitert, es gab neue Möbel, Tischformen, das Ganze wurde auch mit einem Farbkonzept wohnlicher gestaltet, die Beleuchtung wurde angepasst und Malerarbeiten ausgeführt. Gemäss dem Kredit von 2019 sollte auch das Pflegeheim Auried in Flamatt gleichermassen angepasst werden. Lieferverzögerungen, Materialverteuerungen und Anpassungen im Projekt haben dazu geführt, dass die damals gesprochenen 420‘000 Franken für beide Institutionen nicht reichen. Die Stiftungsrätinnen und -räte haben deshalb einen Nachtragskredit von 210 000 Franken gesprochen. Seitens der Gemeinde Wünnewil-Flamatt hat Erwin Grossrieder angeregt, die Information, dass ein Projekt teurer wird als bewilligt, früher mitzuteilen. Zustimmung fand auch die Anschaffung von neuer Betriebs- und Berufswäsche für 190 000 Franken.

Arbeiten gehen voran

Ein Heim der Stiftung soll ausgebaut und modernisiert werden. Die Arbeiten für das Millionen-Projekt in Schmitten sollen Mitte Januar öffentlich ausgeschrieben werden. Geschäftsführer Ivo Zumwald informierte die Stiftungsrätinnen und -räte auch, dass es mit dem Verkauf der Liegenschaft St. Wolfgang 13 an die Tagesschule Sesam vorwärts geht. Die Stiftung muss für die Umnutzung vom heutigen Tagesheim zu einer Schule ein grosses Baugesuch einreichen. Sobald das Gebäude verkauft ist und der neue Standort – ein Gebäude, in das auch Spitex, die Stiftung Applico und Les Bussionnets einziehen – fertig ist, zieht das heutige Tagesheim um. Zeithorizont ist Mitte bis Ende 2024. im

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