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Engagement für die Krebsforschung

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Um das Andenken an ihre an Brustkrebs verstorbene Freundin Simone zu wahren, veranstaltet Riccarda Melchior nächsten Mittwoch in Tafers zum vierten Mal ein Benefizkonzert. «Es tut weh, zu merken, dass ein so lieber Mensch wie Simone im Alltag langsam vergessen geht», so Melchior. «Mit der Organisation des Konzertes fühle ich mich Simone nahe.» Neben dem Andenken an ihre Freundin soll das Konzert auch die Erforschung der Krankheit unterstützten, an der ihre Freundin gestorben ist. So geht der Erlös aus dem Benefizkonzert auch in diesem Jahr an die Krebs-Forschungsgruppe von Prof. Dr. Mario Tschan vom Pathologischen Institut der Universität Bern. Das Geld investiert Tschan in für die Krebsforschung wichtige Apparate wie Mikroskope.

Resistenzen als Problem

Mit diesen untersucht Mario Tschan die Resistenzmechanismen von Brustkrebszellen gegenüber bestehenden Krebstherapien. «Ein generelles Problem bei der Krebstherapie ist, dass viele Krebsarten rasch Resistenzen gegenüber Therapien bilden. Durch die gezielte Ausschaltung dieser Resistenzmechanismen in Kombination mit der Krebstherapie könnten wir in Zukunft vielleicht die Effektivität von Krebstherapien erhöhen und verhindern, dass einige Krebszellen überleben und der Krebs nach der Therapie zurückkommt», so Tschan. Ein wichtiger Resistenzmechanismus in der Krebstherapie sei die Autophagie. «Dabei handelt es sich um einen lebensnotwendigen Prozess, der auch als Müllabfuhr der Zelle bezeichnet werden kann.» Die Autophagie führe dazu, dass giftige Bestandteile sowie Bakterien abgebaut werden, und somit die Gesundheit der Zelle gewährleistet wird. Studienergebnisse verweisen darauf, dass die Förderung der Autophagie bei neurodegenerativen Krankheiten wie Alzheimer zu einer Verlangsamung der Krankheit führt. «Bei Alzheimer sammeln sich im Gehirn Proteinaggregate an. Eine Förderung der Autophagie könnte zu einem Abbau dieser Aggregate führen», erklärt der Pathologe. Bei der Behandlung anderen Krankheiten wie Lungenkrebs oder Brustkrebs sei aber eine Reduktion der Autophagie wichtiger. «Die Autophagie wird durch Stress erhöht. Durch die Krebstherapie setzen wir die Krebszellen einer Stresssituation aus. Diese reagieren mit einer erhöhten Autophagie, dadurch werden die die Krebszellen geschützt und überleben die Therapie», erklärt Tschan. «Ziel ist es, in Zukunft die bewährten Krebstherapien mit einer Blockierung der Autophagie zu kombinieren». Aber auch in diesem Bereich herrsche noch nicht gänzlich Klarheit. «Es braucht weitere Erkenntnisse, die aufzeigen, welche Nebenwirkungen bei einer Blockierung der Autophagie auftreten», so der Forschungsgruppenleiter.

Angepasst an Krankheit

Dies zeigt, wie komplex das Forschungsfeld der Autophagie ist. «Hinzu kommt, dass je nach Krankheit die Autophagie für eine Behandlung aktiviert oder eben blockiert werden muss», sagt Tschan. Es gebe sogar Studien, die darauf hinweisen, dass die Tumorentstehung durch die Förderung von Autophagie verhindert werden könne. In den nächsten Jahren sei es somit wichtig, herauszufinden, wie der Prozess der Autophagie genau funktioniere und in welchen Krankheiten und Krankheitsstadien eine Förderung oder aber eine Blockierung nötig sei. Darüber wird Tschan im Verlaufe des Konzerts vom Mittwoch einen kurzen Vortrag halten. Wie bahnbrechend die Autophagie-Forschung ist, beweisen auch die wissenschaftlichen Arbeiten von Prof. Yoshinori Ohsumi, der in diesem Jahr für seine Forschung mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet wurde (siehe Kasten). Für den guten Zweck werden am Mittwoch die Pianistin Danielle Thien sowie die Geigerin Dominique Hänni aus Murten in Tafers auf der Bühne stehen.

Aula der OS Tafers. Mi., 23. November, 19.30 Uhr, Eintritt frei – Kollekte.

Hintergrund

Fortschritte in der Zellforschung

In seiner mit dem Nobelpreis ausgezeichneten Forschungsarbeit untersuchte Yoshinori Ohsumi die Autophagie («Selbstkannibalisierung»), ein zellulärer Recycling-Prozess. Eine gestörte Autophagie sollte als Erklärungsfaktor bei Krankheiten, aber auch bei Infektionen, nicht ausser Acht gelassen werden. Er stellte fest, dass die Autophagie ein für die menschliche Zelle lebensnotwendiger Vorgang ist, bei dem die Zelle ihre eigenen, vor allem beschädigten Bestandteile abbaut und wiederverwertet.

jj

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