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Engagierte Männer als Kochschüler

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Zahlreiche Klischees existieren über kochende Männer. Sie seien gerade einmal fähig zu Spiegeleiern und Spaghetti. Oder sie zeigten sich als Meister am Grill, überliessen dann die Putzarbeiten aber lieber der Ehefrau. Dass es auch anders geht, zeigt der Kurs «Winter-Männerküche» der Volkshochschule Schwarzenburg.

Unkomplizierter Umgang

Montagabend in der Küche der Schulanlage Thunstrasse in Schwarzenburg: Ein Teilnehmer nach dem anderen trifft ein. Man kennt sich. Die meisten stammen aus dem Dorf und haben schon die vorangehenden Kochkurse belegt. «Ihr habt nach dem letzten Kurs mehr Alltagsküche gewünscht», eröffnet Hauswirtschaftslehrerin Diana Wenger den Kurs. Dieses Mal steht darum ein Spaghetti-Buffet mit verschiedenen Saucen auf dem Programm. Zum Apéro gibt es Crostini–geröstete Brotscheiben mit drei verschiedenen Belägen–gefolgt von einem Salat mit Champignons, Brotcroûtons und gebratenen Speckwürfeln. Marsala-Birnen schliessen den Abend als Dessert ab. Die Teilnehmer können einen Arbeitsgang auswählen. «Die meisten kennen sich schon lange. Sie kochen immer etwa in der gleichen Kleingruppe», weiss Wenger. In der Gruppe sind vom Landwirt über den Sozialarbeiter bis zum Universitätsprofessor alle Sparten vertreten. Rund die Hälfte der Mitglieder ist bereits pensioniert. «Es scheint fast, dass sie vorher zu fest eingespannt waren», so Wenger.

Lernfreudige Männer

Nun geht in der Küche ein geschäftiges Treiben los. «Diana, wo finde ich die Bouillon?», ruft es von einer Seite, «Das ist das Kalbsgeschnetzelte, oder?», von der anderen. Von allen Seiten ist die Hilfe von Diana Wenger gefragt. Sie bleibt aber entspannt. Immer wieder ist ihr Lachen zu hören. Es gebe durchaus Unterschiede zwischen Frauen- und Männergruppen, sagt sie. «Die Frauen erwarten mehr von mir.» Und es sei oft heikler, eine Frau zu korrigieren, ohne sie persönlich zu treffen. Erst recht gebe es Unterschiede zu den Jugendlichen, die Wenger in Köniz unterrichtet. «Die haben ganz andere Sorgen als das Schulkochen.» So machten allzu exotische Gerichte in der Schule keinen Sinn. Bei den Männern schätze sie hingegen die Neugier und die Lernbereitschaft.

Widerspenstige Peperoni

 Die 14 Männer sind mit vollem Elan bei der Sache. Mit Hingabe dünsten sie Champignons. Und die Cherrytomaten legen sie mit fast wissenschaftlicher Präzision in die Pfanne. Natürlich sind nicht alle Arbeiten gleich beliebt. «Das ist ja unmöglich», schimpft einer der Männer, als er für die Crostini eine leicht angebrannte Peperoni schälen soll. Die Haut lässt sich nur mühsam abziehen.

 Die Kursleiterin versammelt die Gruppe um sich. Auch das Spaghettikochen lässt sich verbessern. «Ein Löffel Öl im heissen Wasser bringt gar nichts.» Denn Teigwaren kochen auf dem Pfannenboden, das Öl schwimmt hingegen oben auf. «Wenn schon», so Wenger, «muss man das Öl nach dem Abgiessen des Wassers dazugeben.»

Mit etwas Verspätung stehen die Crostinis auf dem Tisch. Ein Weisswein wird geöffnet und die Gläser erklingen zum ersten Mal. Kurz darauf folgen der Salat und die Spaghetti. Das kulinarische Fazit: Die Saucen sind gelungen, lediglich die Teigwaren sind teilweise etwas knapp gekocht.

Ehefrau als treibende Kraft

Beim Nachtessen erzählt Teilnehmer Ueli Binggeli, wie er zum Kochkurs kam. «Als ich pensioniert wurde, wollte meine Frau das Kochen aufteilen.» Sie habe ihm den Kurs vorgeschlagen. Er habe das zuerst nicht richtig ernst genommen. Als sie dann aber auf einem Spaziergang Bekannte besucht hätten, sei dort der Kursführer mit dem angezeichneten Kochkurs offen dagelegen. «Nun konnten der Bekannte und ich uns nicht mehr entziehen.» Beim Kochen in der reinen Männergruppe gehe es eher ruhiger zu und her, erzählen die Männer. Trotzdem sind die Diskussionen ein wichtiger Teil des Abends: «Manchmal machen wir beim Essen Politik und bereiten gleich die Gemeindversammlung vor», schmunzelt ein Teilnehmer.

Volle Konzentration bei der Zubereitung des Nachtessens. Auch das Spaghettikochen lässt sich weiterentwickeln. 

Zum Rezept

Eine «Asconeser Sauce» mit Fleisch und Pilzen

Neben einer Lachs-, einer Cinque-Pi-, einer Carbonara- und einer Safransauce bereitete die «Winter-Männerküche» in Schwarzenburg auch eine sogenannte «Asconeser Sauce» zu. Für vier Personen braucht es dafür folgende Zutaten:

400 Gramm geschnetzeltes Kalbs- oder Pouletfleisch

1 gehackte Zwiebel

1 Büchse Pelati

100 Gramm Champignons, in Scheiben geschnitten

1 gepresste Knoblauchzehe

100 Gramm Rohschinken in Streifen

etwas gehackte Petersilie.

Das Fleisch in Butter anbraten und dann aus der Pfanne herausnehmen. Die fein gehackte Zwiebel im Bratenfond dünsten, bevor die Büchse Pelati, die geschnittenen Champignons und die gepresste Knoblauchzehe dazugegeben werden. Nach dem Würzen mit Salz, Pfeffer und Oregano wird Rohschinken in Streifen in die Pfanne dazugegeben. Parallel dazu können die Spaghetti gekocht werden, die in einer Schüssel oder direkt auf dem Teller angerichtet werden. Die Sauce wird über die Teigwaren verteilt, mit etwas Petersilie und/oder Käse garniert und dann sofort serviert.sos

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