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Englisches Schiff in slawischen Gewässern

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Englisches Schiff in slawischen Gewässern

Glanzvolles Konzert des Orchesters der Nationaloper Litauen

Das erste Sinfoniekonzert der Sommerfestspiele 2005 in Murten hinterliess ein tief beeindrucktes Publikum. Das Orchester aus Vilnius unter der Leitung von Kaspar Zehnder spielte englische und russische Musik mit extremer Energie und slawischem Tiefgang.

Von HUGO SCHALLER

Die gewitterhafte Wetterlage zwang die Veranstalter, das Konzert statt im

Schlosshof in der Deutschen Kirche durchzuführen. Während Freunde der

lauschigen Schlosshofatmosphäre eher etwas enttäuscht waren, kamen Orchesterklangsüchtige in den Genuss einer geballten Ladung orchestraler Tonkunst.

Mit sicherem Instinkt des Dirigenten für Temponuancen und Klang-
dosierung erklang der triumphale Orchestermarsch «Pomp and Circumstance» von Edward Elgar. Hochenergetisch der wiederkehrende Eröffnungsteil des Werks, mit schwelgerischem Wohlklang die beiden hymnischen Teile. Mit der Souverenität eines Athleten und dem sicheren Gespür für klangliche Feinheiten gestaltete der Schweizer Pianist Michael Thalmann das Klavierkonzert in D-Dur von Benjamin Britten.

Symbiose von Solist und Orchester

Die Synchronisation und die klangliche Abgestimmtheit mit dem Orchester wirkte bis ins Kleinste ausgefeilt. Eine wahrhaft beachtliche Gemeinschaftsleistung von Solist, Dirigent und einem Orchester, das Gefühl, Klangsinn und musikalische Intelligenz in reichem Masse in sich hat.

Grossformatiges Meisterwerk

Brittens faszinierendes vierteiliges Werk ist in seiner Art einmalig. Während es stilistisch Vergleiche mit Ravel oder gar Bartok anzieht, verfügt es doch über eine ureigene Substanz. Vielfalt und Farbenpracht der Orchestrierung und oft raffiniert einfache pianistische Mittel wie Unisono-Passagen in allen möglichen rhythmischen und tonlichen Varianten fusionieren bei Britten zu einem grossformatigen musikalischen Meisterwerk.

Tschaikowski und Lord Byron

Die düstere klanggewaltige Tonfreske, die Manfred-Sinfonie, stellt eine Vertonung des dramatischen Gedichts «Manfred» von Lord Byron dar. Tschaikowski schrieb das sinfonische Meisterwerk 1885 in ländlicher Abgeschiedenheit auf seinem Landgut in der Nähe Moskaus.

Bemerkenswert ist übrigens auch, dass sich der grosse Russe in jenen Jahren auf seinen Reisen nach Westeuropa oft und gerne in Clarens am Genfersee aufhielt.
Die Manfred-Sinfonie ist ein Werk von extremer Tiefgründigkeit, Klangschönheit und slawischer Melancholie. Die Komplexität der Partitur wurde von einem meisterhaft spielenden Orchester in ein beglückendes und tief bewegendes Klangerlebnis umgewandelt.
Mit solchen Beiträgen erfährt der musikalische Kulturkalender des Kantons Freiburg durch das dynamische «Murten Classics»-Festival unschätzbare Bereicherung.

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