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Entlassene Personalvertreter klagen gegen Radio Freiburg/Fribourg

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Autor: Pascal Jäggi

Freiburg Im Winter 2010 war es bei Radio Freiburg/Fribourg (RadioFr) zum Eklat gekommen. Zwei Mitarbeiter hatten die Strategie des Verwaltungsrats bezüglich des Direktoriums abgelehnt und wurden postwendend entlassen (die FN berichteten). Dies obwohl sie in ihrer Funktion als Personalvertreter sprachen. Zwei weiteren Personalvertretern wurde eine Bedenkfrist gegeben. Beide arbeiten noch immer beim Sender.

Die entlassenen Mitarbeiter haben jetzt Klage bei der Gewerbekammer des Saanebezirks eingereicht. Der Grund: Missbräuchliche Kündigung. Gefordert werden drei Monatslöhne als Entschädigung.

Als Personalvertreter sollten sie sich für die Rechte der Mitarbeitenden und die Interessen der Belegschaft engagieren können, ohne gleich entlassen zu werden, meint Beatrice Müller von der Mediengewerkschaft Comedia, die zusammen mit dem Journalistenverband Impressum die beiden Kläger unterstützt.

Ähnlichen Fall gewonnen

Auf einen Fall bei der zürcherischen Tamedia angesprochen, der vom Arbeitsgericht als missbräuchliche Kündigung angesehen wurde (ein Journalist wurde entlassen, obwohl er als Personalvertreter besonderen Kündigungsschutz geniessen sollte), meint Müller: «Dies Fälle sind für uns noch deutlichere missbräuchliche Kündigungen.» Dem Tamedia-Journalisten wurden im Juli 2010 drei Monate Lohn als Entschädigung für die Kündigung zugestanden.

RadioFr hatte gegenseitigen Vertrauensverlust und die Weigerung, die neue Stategie zu akzeptieren, als Entlassungsgrund angegeben.

Auflösung der Co-Direktion

Hintergrund der Entlassungen war die geplante Neuausrichtung des Direktoriums von RadioFr. Nachdem der deutschsprachige Co-Direktor Karl Ehrler bekannt gegeben hatte, den Sender zu verlassen, plante der Verwaltungsrat, den französischsprachigen Thierry Savary als alleinigen Direktor einzusetzen. Ihm sollte ein deutschsprachiger Stellvertreter unterstellt werden, der für die administrativen Belange zuständig sein sollte.

Gang an die Öffentlichkeit

Viele Mitarbeiter waren mit der neuen Lösung nicht einverstanden. Sie forderten den Verwaltungsrat auf, weiterhin auf eine Co-Direktion zu setzen, um beiden Abteilungen das gleiche Gewicht zu verschaffen. Mit diesem Anliegen gingen sie auch an die Öffentlichkeit. Im Namen von über dreissig Mitarbeitenden führten die vier Personalvertreter ein Gespräch – mit dem bekannten Ausgang.

Stellen neu besetzt

Mittlerweile ist die Stelle des stellvertretenden Direktors mit dem bisherigen Kulturdelegierten der Region Freiburg, Markus Baumer, besetzt. Auch an Stelle der beiden Entlassenen hat RadioFr bereits seit längerem neue Mitarbeiter eingestellt.

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