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Entscheide zu überdenken verlangt Mut

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Entscheide zu überdenken verlangt Mut

Gemäss der Spitalplanung aus dem Jahr 1997 ist für das Bezirksspital Merlach in Zukunft keine Akutversorgung mehr vorgesehen. Das Spital soll nur noch als Behandlungs- und Rehabilitationszentrum dienen. Der Widerstand gegen diesen Vorschlag war ziemlich verhalten und kam vorwiegend aus politischen Kreisen. Eine kantonale Kommission, in der auch eine Delegation aus dem Seebezirk vertreten war, prüfte mögliche Alternativen für die Akutversorgung im Seebezirk. Eine Zusammenarbeit mit mehreren Berner Spitälern wurde vorgeschlagen, vom Staatsrat aber im Januar 2003 abgelehnt. Zu diesem Zeitpunkt erwachte der Widerstand vermehrt auch in der Bevölkerung. Die Gesundheitsdirektion beauftragte eine Expertenkommission, eine Lösung für die Akutversorgung zu finden. Der Gemeindeverband wiederum setzte einen anderen Experten ein, der denselben Auftrag erhielt. Die Resultate hätten unterschiedlicher nicht ausfallen können und neutralisierten sich somit quasi.

Am Samstag nun haben in Merlach 5000 Personen für die Akutversorgung im Seebezirk demonstriert – eine beeindruckende Zahl, die sich wohl nicht einmal die kühnsten Optimisten zu erträumen gewagt haben. Kaum verwunderlich, dass nur wenige Zuschauer da waren, die dem Umzug durch die Altstadt beiwohnten – aktiv Mitmachen war angesagt.
Initiant Werner Zürcher dürfte sich ob der imposanten Teilnehmerzahl die Frage gestellt haben, ob es nicht besser gewesen wäre, die Kundgebung gleich in Freiburg zu veranstalten. Damit der Staatsrat hautnah hätte miterleben können, wie die Stimmung im Seebezirk ist. So oder so, 5000 Personen müssen von der Kantonsexekutive ernst genommen werden.
Nun stellt sich natürlich die Frage, was der Staatsrat angesichts einer derart starken Opposition für Möglichkeiten hat. Ist es wirklich zu teuer, die Akutversorgung in Merlach zu behalten? Ist die «Berner Lösung» tatsächlich eine existentielle Bedrohung für das Spital Tafers, weil sich die Sensler Bevölkerung dann auch vermehrt in Berner Spitälern behandeln lassen will? Ist die Spitalplanung 97 tatsächlich bereits überholt, wie im Seebezirk in letzter Zeit oft zu hören ist? – Falls dies zutrifft, braucht es aber sehr viel Zeit, um die Planung neu zu überdenken. Schon allein der Gedanke an diesen Schritt braucht
einiges an politischem Mut. Sie mit
einer Hand vom Tisch zu fegen ist praktisch undenkbar.
Eine Möglichkeit wäre, zumindest die Notfallversorgung gesondert zu betrachten. Dieses Thema beängstigt die Bevölkerung des Seebezirks nämlich am meisten.
Wer weiss, wie der Seebezirk reagiert, wenn der Staatsrat unbeirrt an seiner Marschrichtung festhält? Zwar verlief die Kundgebung betont friedlich und war weit von einer «Kampfansage» entfernt. Doch unterschwellig wurde am Samstag auch signalisiert, dass die Bereitschaft zum Kampf da ist, wenn es darauf ankommen sollte.

Von CORINNE AEBERHARD
und PATRICK HIRSCHI

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