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Entspannen bis zum Umfallen

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«Lassen Sie mal Ihre Seele baumeln, Herr Moser.» Das schrieb mir neulich ein Reiseveranstalter in einer Werbemail. Baumeler Reisen, wahrscheinlich. Und ich dachte, nein, ich möchte das nicht, meine Seele baumeln lassen. Allein schon aus ästhetischen Gründen. So wie ich meine Seele kenne, hat die nämlich gar keine Bikinifigur (zu viel Soulfood), und wenn die dann so schlaff herunterhängt beim Baumeln, wäh, dann kommt bestimmt einer und will mir ein Lifting verkaufen. Für Leib und Seele.

Und überhaupt, wie soll das gehen, die Seele baumeln lassen? Knüpfe ich sie an einen Baum? Und was, wenn meine Seele beim Baumeln eine andere Seele kennenlernt, eine Seelenverwandte? Und merkt, dass es viel mehr Spass macht, mit der herumzuhängen als mit mir? Dann lässt sie mich hängen. Keine schöne Vorstellung, denn ohne Soul kriege ich den Blues. Nein, ich will meine Seele nicht baumeln lassen. Und ich will auch meine Batterien nicht aufladen. Das ist ja auch so ein Satz, den seelenlose Marketingfritzen erfunden haben, die ihr Hirn ein bisschen zu lang haben baumeln lassen. «Schalten Sie ab und laden Sie Ihre Batterien auf – mit dem Energy-Weekend, für nur 850  Franken!» Ich bin doch kein Smartphone, das man an den Tropf hängen kann, und nachher gehe ich wieder ab wie ein Duracell-Häschen. Es läuft und läuft und läuft. Das hätte unser neoliberaler Turbokapitalismus ja gerne, dass wir alle unermüdliche Duracell-Häschen wären. Und wenns dann doch mal nicht mehr reicht mit der Kraft, einfach mal ein Wochenende lang die Seele baumeln lassen. Und die Batterien aufladen. Für teures Geld.

Aber wissen Sie was? Mein Akku ist ein altes Modell. Mit Memory-Effekt. Der wird nicht mehr ganz voll. Irgendwann reichts nur noch fürs Nichtstun. Aber nichts tun, das geht gar nicht. Nichtstun ist schlecht. Wer rastet, der rostet. Nur Loser haben Zeit. Entspannen hingegen, Entspannen ist super. Weil sich damit prima Geld ­machen lässt. Und wer entspannt ist, lässt sich nachher auch besser wieder einspannen ins Hamsterrad, das sich so schnell dreht, bis sich mancher die Seele aus dem Leib kotzt. Oder das mit dem Baumeln­lassen auf sich selbst bezieht. Die arme Seele.

Aber wir entspannen uns bis zum Umfallen. Meditation, ­Floating, Auszeit im Kloster, Tiefenatmung, Neunfinger- Kakaobutter-Massage auf dem heissen Stein – wir entspannen uns von Pontius zu Pilates. Und was kommt dabei heraus? «Tut mir leid, Schatz, ich kann mich nicht zu dir ins Gras legen und den Wolken zuschauen, ich bin schon spät dran fürs Yoga, und du weisst doch, wie dringend ich mich entspannen muss.»

Verrückt, oder? Ich jedenfalls, ich mach jetzt einfach mal nichts. Das mit den Rostflecken auf meiner Seele – das sehe ich ganz entspannt.

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