Hoch oben auf dem Dach der Kirche Villars-sûr-Glâne: Das ist in dieser Woche der Arbeitsplatz von Phil Bielmann. Der 20-jährige Dachdecker sorgt mit seinen Kollegen dafür, dass die Biberschwanzziegel wieder richtig sitzen und das denkmalgeschützte Gebäude vor Wind und Wetter schützen.
Jedes Dach ist anders
«Ich mag an meinem Beruf, dass ich am Abend sehe, was ich tagsüber gearbeitet habe», sagt Phil Bielmann. Auch die Arbeit in der Höhe im Team und mit verschiedenen Materialien gefallen ihm. «Jedes Dach ist anders», sagt er. Ob Gartenhaus oder Kirchturm, «jedes Dach hat eine andere Deckung, einen anderen Aufbau, andere Isolation und ein anderes Unterdach – das macht es jedes Mal spannend». Es sei dieser Reiz, verschiedene Arbeiten und immer wieder etwas Neues kennenzulernen, der ihn zur Zweitausbildung bewogen haben. «Wenn man mal irgendwo ein Dach gedeckt hat, weiss man das ein Leben lang. Das sagen mir auch meine Arbeitskollegen.» Es mache einen stolz, wenn die Arbeit gut geworden sei.
Der Düdinger hat die Lehre als Dachdecker bei der Firma Baeriswyl im Juni abgeschlossen. Es war seine Zweitausbildung nach einer Lehre als Spengler. Mit der Note 5,2 ist Phil Bielmann sehr zufrieden. Es sei ihm schon wichtig gewesen, gut abzuschliessen. Er sei aber zwischendurch etwas faul gewesen, sagt er mit einem Lachen. Er habe aber das Glück gehabt, dass er den Stoff relativ leicht gelernt habe. «Was mich interessiert, lerne ich einfacher.»
Die Auszeichnung der Pestalozzi-Gruppe (siehe Kasten) und damit die Bestätigung, unter den Dachdeckern der beste Deutschschweizer im Kanton zu sein, freut ihn sehr. Die Preisverleihung würde normalerweise in einem festlichen Rahmen mit Abendessen in Spreitenbach stattfinden. Dies geht wegen Corona heuer nicht. Die Urkunde und das Tablet als Geschenk werden ihm deshalb in Düdingen überreicht.
Informationen
Preis für junge Berufsleute
Die Pestalozzi Gruppe verleiht seit 39 Jahren den Pestalozzi «Stiftepriis». Mit dieser Auszeichnung ehrt die Zulieferfirma die besten Lehrabsolventinnen und Lehrabsolventen der Deutschschweiz in den Bereichen Metallbau und Metallverarbeitung, Haustechnik und Gebäudehülle. Für die Westschweiz gibt es einen eigenen Prix Apprentissage. Mit der Auszeichnung will Pestalozzi die Branchen und die Berufsbildung unterstützen und stärken, wie die Gruppe in einer Mitteilung schreibt. Dieses Jahr erhalten 105 Lehrabsolventinnen und Lehrabsolventen den Preis. 31 davon haben mit einem Notendurchschnitt von über 5,5 abgeschlossen; der Polymechaniker Daniel Bucher aus Luzern sogar mit einer satten 6. Alle Lehrlinge mit einem Notendurchschnitt über 5,1 können sich für den Preis anmelden. Pro Kanton und Berufszweig wird eine Auszeichnung vergeben.
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