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«Er konnte keine Hilfe annehmen»

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«Er konnte keine Hilfe annehmen»

Leiche eines 64-Jährigen nach drei Wochen gefunden

Am Montag wurde Josef B.* in Plaffeien beigesetzt. Ende September hat die Polizei den 64-jährigen Mann in seinem Haus tot aufgefunden. B. war schon seit drei Wochen tot.

Autor: Von IRMGARD LEHMANN

Josef B. lebte seit über 40 Jahren in Plaffeien. Der 64-Jährige war arbeitsunfähig und bezog seit seinem 40. Lebensjahr eine IV-Rente und Ergänzungsleistungen. Er galt als einsame und zurückgezogene Person. Menschen gegenüber verhielt er sich abweisend. «Josef B. konnte keine Hilfe annehmen, und das war sein Problem», sagte Amtsvormund Arthur Jungo. Der Alleinstehende stand über 20 Jahre unter Amtsvormundschaft.

Abweisend …

Der einsame Tod des 64-Jährigen habe ihn sehr getroffen, sagte Arthur Jungo. Noch habe er Ende August Josef B. vom Spital heimgefahren. B. war stark alkoholisiert aufgefunden und in die Notfallstation eingewiesen worden. «Damals hatte ich mit ihm ein gutes, offenes Gespräch.» Einlass ins Haus hatte der Amtsvormund allerdings auch an diesem Tag nicht. B. habe kaum jemanden ins Haus gelassen, bemerkte der Amtsvormund. Auch seine Schwester nicht. Mit dem Auto angereist, musste sie vor dem Haus hupen, und erst wenn B. mit dem Besuch einverstanden war, durfte sie aussteigen. «B. war ein schwieriger Mensch und verstehen kann man dies nur, wenn man seine schwere Jugend und Vergangenheit kennt», räumte Jungo ein.B. wuchs zusammen mit fünf Geschwistern im Waadtland und Wallis auf und kam als 20-Jähriger mit seinen Eltern nach Plaffeien.

… und einsam

Der Amtsvormund durfte B. auch nicht regelmässig besuchen, wie dies sonst üblich ist. Jungo: «Ich habe B. nur getroffen, wenn er dies ausdrücklich wünschte.»Josef B. sei künstlerisch begabt gewesen, habe Töpferkurse besucht und in seinem Haus das Handwerk auch ausgeübt. In den letzten Jahren habe er jedoch vermehrt über Müdigkeit und Lebensüberdruss geklagt. «Eine tragische Situation», sagte Arthur Jungo. In seinen 36 Jahren als Amtsvormund habe er so etwas noch nie erlebt. «Dass jemand stirbt und kein Mensch merkt etwas davon.»

Ein natürlicher Tod

Auf Grund von Geruchsimmissionen haben Nachbarn die Kantonspolizei avisiert. Wie Polizeisprecher Hans Maradan gegenüber den FN sagte, sei die Leiche stark verwest gewesen, so dass der Tote nicht mehr an Ort und Stelle identifiziert werden konnte. Untersuchungen ergaben, dass der 64-Jährige bereits länger tot war. Eine DNS-Analyse musste durchgeführt werden. Festzustellen galt es ebenfalls, ob der Mann eines natürlichen Todes gestorben war. Fremdeinwirkung wurde ausgeschlossen.*Name von der Redaktion geändert

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