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Erdbeerbauer Walter Lüdi geht in Pension

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«Ja, es stimmt», bestätigt Landwirt Walter Lüdi ein Gerücht, das in den letzten Woche in der Region die Runde gemacht hatte. Besucherinnen und Besucher können heute auf seinem Land zum letzten Mal selber Erdbeeren pflücken. «Ich komme ins Pensionsalter. Ich wollte deshalb meine Nachfolge regeln.» Lüdi wird seinen Landwirtschaftsbetrieb mit 24  Hektaren Land innerhalb der Familie an die nächste Generation weitergeben. Er sagt: «Mein Nachfolger wird das Land als biologischen Landwirtschaftsbetrieb führen.» Er sei froh, dass damit auch die Zukunft seines langjährigen Angestellten gesichert ist, so Lüdi.

Erdbeeren wird es auf seinem Land voraussichtlich keine mehr geben. Er habe die Kunden mittels Flyern informiert. «Gerade die langjährigen Stammkunden bedauern es, dass ich aufhöre.» Auch für ihn selber sei es durchaus mit Emotionen verbunden, nach 40 Jahren aufzuhören. Andererseits: «Ich kann gut loslassen.» Er wolle nicht arbeiten, bis er 80-jährig sei.

Kein Golfplatz

Längere Zeit war Lüdi in das Projekt einer neuen Golfanlage am Schiffenensee involviert. Dafür wollte er ursprünglich rund zwölf Hektaren seines Landes abtreten. Vor rund einem Jahr zog er aber definitiv einen Schlussstrich unter das Projekt. «Die notwendige Umzonung des Geländes liess sich nicht innert nützlicher Frist verwirklichen», begründet Walter Lüdi seinen Entscheid. Er wolle die Zukunft seines Betriebes irgendwann geregelt haben. Indem das Land weiterhin als Landwirtschaftsbetrieb genutzt wird, kann sich Lüdi viel Aufwand ersparen.

Von Erfahrungen profitiert

Immerhin: Ganz verschwinden beim Schiffenensee die Erdbeeren zum Selberpflücken nicht: «Meine Nachbarn Kuno Werro und Martin Krebs bauen künftig Erdbeeren zum Selberpflücken an.»

Kuno Werro bietet künftig auf zwei Hektaren Erdbeeren zum Selberpflücken an. «Der Rückzug von Walter Lüdi bietet mir die Chance, ein neues Standbein aufzubauen.» Er konnte dabei nicht nur Ma­terial von Lüdi übernehmen, sondern auch von dessen langjähriger Erfahrung profitieren. Das schätzt Werro, denn: «Erdbeeren sind eine der aufwendigsten Freiland-Kulturen, die es gibt», sagt der Landwirt, der bislang auf rund 25 Hektaren unter anderem Spargeln und diverse traditionelle Gemüsesorten anbaut. Erdbeeren seien sehr anfällig auf Nässe, Bodenfrost und Krankheiten. «Dass ich als biologischer Produzent keine chemischen Mittel spritzen darf, macht den Anbau zusätzlich schwierig.» Doch Werro freut sich auf die neue Herausforderung. In diesem Jahr hat er auf 40 Aren eine Versuchskultur zum Selberpflücken angebaut. Seine Erfahrungen sind durchwegs positiv: «Unsere Bio-Kunden sind ehrliche Kunden.»

«Ein Zwischenweg»

Auch Martin Krebs baut zum ersten Mal Erdbeeren auf seinem Land an. «Für mich sind Erdbeeren aber weitgehend vergleichbar mit den anderen Beerenkulturen, die ich auf dem Hof habe.» Alle Früchte, die viel Wasser enthielten, seien anfällig. Er will künftig knapp zwei Hektaren den Erdbeeren widmen. Nicht biologisch zwar, aber auch nicht ganz konventionell, wie er sagt. «Wir wählen einen Zwischenweg.» Er wolle den Einsatz von chemischen Mitteln aus ökologischen Gründen so weit wie möglich reduzieren. «Einige Mittel verwenden wir kaum mehr.» Trotzdem habe er als konventioneller Produzent noch eine gewisse Flexibilität, um etwa auf nasskaltes Wetter zu reagieren.

Im Selfpick Schiffenen, das Krebs betreibt, können Kundinnen und Kunden Blumen, Beeren, Obst und Gemüse selber ernten. «Was heute gepflanzt wird, kann nächste Woche schon geschnitten sein», sagt Krebs. Darum verwende er für diese Bereiche ausschliesslich natürliche Pflanzenstärkungsmittel, Kompost und Homöopathika.

Zahlen und Fakten

77 Hektaren zum Selberpflücken

Laut Zahlen des Schweizerischen Obstverbandes werden in der Schweiz 2018 auf 512 Hektaren Erdbeeren angebaut. Davon entfallen 16 Hektaren auf den Kanton Freiburg. Auf schweizweit knapp 77 Hektaren können dabei Kundinnen und Kunden ihre Erdbeeren selber pflücken. Wie viel davon als Bio-Erdbeeren angebaut werden, ist nicht bekannt. «Vermutlich gibt es zwischen Selberpflücken und Bio keinen besonderen Zusammenhang», schreibt Verbandsdirektor Georg Bregy auf Anfrage der FN.

so

 

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