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Erdverkabelungen immer wahrscheinlicher

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Lukas Schwab

«Justitia hat in den letzten Jahren drei grosse Schritte in Richtung Erdverlegung von Hochspannungsleitungen gemacht», sagte Hans-Ulrich Jakob am Donnerstag in Villarepos. Als Vertreter der «IG umweltfreundliche Hochspannungsleitung Wattenwil–Mühleberg» war er an einer Podiumsdiskussion der GLP See in Villarepos zu Gast. Ein erster Schritt sei ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts (BVG) vom März 2011 gewesen: Das BVG hielt darin fest, dass eine Erdverlegung auch ausserhalb von Schutzzonen nationaler Bedeutung geprüft werden müsse, wenn es sich um «besonders schöne Landschaften» handle. Der zweite Schritt folgte im April 2011, als das Bundesgericht eine Beschwerde der Gemeinde Riniken (AG) guthiess. Obwohl die Landschaft nur als von «mittlerer Bedeutung» eingestuft wurde, entschied das Gericht, dass ein Teilstück der dort geplanten Hochspannungsleitung unterirdisch verlegt werden muss.

Urteil als grosse Wende

Für Jakob war das die grosse Wende: «Das Urteil hält fest, dass Kabelanlagen aufgrund des technischen Fortschritts leistungsfähiger, zuverlässiger und kostengünstiger geworden sind.» Damit könnten frühere Bundesgerichtsurteile zur Erdverlegung, die auf veralteter Technik basierten, nicht mehr herangezogen werden, so Jakob. Weiter halte das Urteil fest, die geringeren Stromverluste einer Erdleitung würden die höheren Investitionskosten weitgehend ausgleichen. «Vor dem Urteil sprach die Stromlobby von 11 bis 40 Mal höheren Kosten für die Erdverlegung», so Jakob.

Der dritte Schritt erfolgte erst kürzlich: Das Bundesverwaltungsgericht (BVG) urteilte im Januar im Fall Mühleberg–Wattenwil, dass der Energiekonzern BKW für landschaftlich geschützte Teilstrecken eine Erdverlegung prüfen müsse. «Nach unserer Auffassung müsste damit fast die ganze Leitung geprüft werden», so Jakob. Um genau zu wissen, was das BVG unter landschaftlich geschützten Gebieten verstehe, habe die IG das Urteil ans Bundesgericht weitergezogen.

Höhere Kosten als Problem

Als Vertreterin der Energiekonzerne nahm Suzanne Thoma, Netzverantwortliche in der Geschäftsleitung der BKW, an der Diskussion in Villarepos teil. Sie hielt fest, die BKW stehe letztlich im Dienste der Bevölkerung. Wenn diese eine unterirdische Leitung wünsche, werde die BKW das auch tun. Es sei aber klar, dass eine Erdverlegung deutlich teurer sei. «Und noch ist unklar, wer die Mehrkosten übernehmen würde.» Falls die BKW die Mehrkosten nicht an den Kunden weitergeben dürfe, sei eine Erdverkabelung finanziell nicht möglich.

Thoma bestätigte, dass eine Erdverkabelung schöner aussehe, die Strahlung verringere, geringere Transportverluste bringe und weniger pannenanfällig sei als eine Freileitung. «Wenn es aber im Boden eine Panne gibt, fällt der Strom sicher länger aus.» Zudem habe die Erdverlegung auch Nachteile: Neben den höheren Kosten sei gerade aus ökologischer Sicht unklar, welche Variante besser sei. Der Eingriff in die Natur sei bei der Erdverlegung grösser und es könne zu einer lokalen Erwärmung des Erdreichs kommen.

Haben die grossen Strommasten bald ausgedient?Bild Alain Wicht/a

Villarepos–Galmiz:Warten auf den BFE-Entscheid

Nichts Neues gibt es derzeit bezüglich der Hochspannungsleitung Villarepos–Galmiz. «Das Dossier liegt in Bern beim Bundesamt für Energie», sagte Monique Goumaz am Donnerstag in Villarepos. Die ehemalige CVP-Grossrätin ist sowohl im Vorstand des Vereins «Höchstspannungsleitung Villarepos–Galmiz in den Boden» als auch im Vorstand der nationalen Organisation «Hochspannung unter den Boden» und deshalb gut informiert. Wann die beim BFE hängigen Beschwerden aus dem Seebezirk beantwortet würden, wisse niemand. Prognosen, wie ein Entscheid ausfallen könnte, will Goumaz keine machen. Sie ist aber überzeugt, dass die Chancen auf eine ganze oder teilweise Erdverlegung der Hochspannungsleitung heute deutlich höher ist als vor zwei Jahren. Zuversichtlich stimme, dass der Freiburger Staatsrat das BFE im Dezember gebeten habe, die geplante Leitung Yverdon–Galmiz zu einem Pilotprojekt für Erdverlegung zu machen. luk

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