Beim Stand eines Geschäftes für Heimelektronik sehen sich drei Kinder gebannt einen Trickfilm an, während ihre Eltern mit dem Verkäufer sprechen. Ein älteres Ehepaar trifft im Vorbeigehen einen Bekannten und ein paar Knaben ziehen auf der Suche nach Kugelschreibern und anderen Werbegeschenken von Stand zu Stand. Zum Abschluss herrschte gestern Nachmittag an der GEWAK noch einmal Hochbetrieb: Dicht gedrängt spazierten Besucherinnen und Besucher durch die grosse Ausstellungshalle.
«Ich bin überglücklich»
OK-Präsident Bruno Schwander sind die Strapazen der letzten Tage anzusehen, aber er lacht zufrieden: «Es lief super, ich bin überglücklich», sagt er. Die genauen Eintrittszahlen liegen zwar noch nicht vor, doch es gebe ein super Resultat. «Heute Mittag konnten wir den zehntausendsten Besucher begrüssen», so Schwander. Da es am Nachmittag nochmals viele Besucher gegeben habe und die von den Ausstellern vergebenen Eintritte noch nicht verrechnet wurden, gehe er von rund 12 000 Eintritten aus. «Damit haben wir unser Ziel erreicht.» Zudem habe er praktisch nur positive Rückmeldungen erhalten: Die Gewerbler hätten gut verkauft und viele Kontakte geknüpft. «Und die Stimmung war sowohl bei Besuchern wie Ausstellern super», so Schwander. Nur bezüglich Verkehr habe es Beschwerden gegeben.
Auch Urs Bratschi, Präsident von «Gwärb» Kerzers, zieht eine positive Bilanz: «Ich bin sehr zufrieden, wir haben unsere Ziele erreicht.» Am schönsten sei für ihn, dass sowohl die Aussteller als auch die Besucher zufrieden seien. «Ich habe von beiden Seiten positive Feedbacks erhalten», so Bratschi. Beeindruckt hat ihn die hohe Qualität der Stände. «Es hatte fast keine Aussteller, die abfielen.» Dies zeige auch, dass die Gewerbetreibenden mit viel Herzblut dabei sind. Und die Besucherzahl bestätige, dass die Leute ein grosses Interesse am Gewerbe haben.
Beat Flühmann vom gleichnamigen Möbelgeschäft bekräftigt die Eindrücke von Bratschi und Schwander. «Ich bin sehr zufrieden, verkaufsmässig und leutemässig.» Die GEWAK biete ihm und den anderen Gewerblern ein Schaufenster, mit dem er innert kurzer Zeit viele Leute ansprechen könne, die er sonst kaum erreichen würde.
Volksfest im Festzelt
Ein Erfolg war auch das abendliche Unterhaltungsprogramm im Festzelt. «Am Donnerstag mussten wir zusätzliche Bänke und Tische reinstellen, die 440 Plätze reichten nicht», erzählt Bruno Schwander. Das Zelt sei an jedem der drei Abende voll gewesen. Und laut Urs Bratschi brachten die Stromstoss-Örgeler das Zelt am Samstag richtiggehend zum Kochen: «Die Leute haben auf den Bänken getanzt.»
Zukunft: Gleiches Konzept, eventuell ein neuer Standort
D ie Gewerbeausstellung Kerzers (Gewak) findet in unregelmässigen Abständen statt, zuletzt 1995 und 2004. Wann die nächste Ausgabe stattfinde, sei noch völlig offen, sagte Gwärb-Kerzers-Präsident Urs Bratschi gestern auf Anfrage. «Sicher aber innerhalb der nächsten zehn Jahre.» Das Konzept und der zeitliche Rhythmus hätten sich bewährt. Eine Änderung sei allenfalls bezüglich des Standortes denkbar. «Das aktuelle Areal ist zwar von der Lage her perfekt, aber wir sind vom Platz her am Limit.» So hätten in diesem Jahr aus Platzgründen Anfragen von Ausstellern abgelehnt werden müssen. «Und vielleicht gibt es ja in zehn Jahren in Kerzers die neue Industriezone.»
OK-Präsident Bruno Schwander sagte, für die Frage nach der nächsten Gewak sei es noch zu früh. «Aber mit dem Erfolg der diesjährigen Ausgabe haben wir sicher eine gute Grundlage gelegt.» luk
