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Erfrischende Musik für offene Ohren

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Erfrischende Musik für offene Ohren

Autor: frederic auderset (text) und aldo ellena (bilder)

Stone Hill, just a festival?, liesse sich in Anlehnung an den Name-Drop-Hit «Thou Shalt Always Kill» von Dan Le Sac und Scroobius Pip fragen.

Dass sich das Stone Hill nicht in die traurige Reihe der massentauglichen Durchschnitts-Openairs stellen will, sollte am Wochende auch mit der sechsten Ausgabe unter Beweis gestellt werden. Und das ist mit einer couragierten Programmation, die kaum auf Bekanntes und schon gar nicht auf Altbewährtes setzte, sondern dem Frischen und Neuartigen viel Platz einräumte, rundum gelungen. Auf den beiden Bühnen wurde selten nach Rezept gekocht, und in eindeutige Stilschubladen lassen sich die Künstler auch nicht versorgen.

Cleverer Partysound

Die erwähnten Dan Le Sac und Scroobius Pip etwa verschmelzen in ihrem Electro-Hip-Hop Elemente aus den Traditionen der Black Music und der elektronischen Musik zu einem cleveren Partykracher-Sound, der am Samstag zu später Stunde die Hauptbühne noch einmal richtig beben liess. Bissige Texte, messerscharf vorgetragen vom wahrhaftigen Master of Ceremony Scroobius Pip und getragen von steckengerade vorwärtsstampfenden Rhythmen von Produzent Dan Le Sac, animierten auch den Hintersten zum Tanzen und machten die Kälte schnell vergessen.

Unmittelbar zuvor wurde dem Hip Hop auch vom jungen Russell Whyte alias Rustie ein möglicher Weg in die Zukunft gewiesen. Ohne Raps auskommend, beschallte er die kleine Bühne mit mächtig bouncenden elektronischen Beats und Bässen, die den Barkeepern das Schütteln der Cocktails ersparten.

Kraftvoller Gitarrenrock

Den stimmungsmässigen Höhepunkt erreichte der Samstag aber während des Konzerts von We Were Promised Jetpacks, die mit sattem, auf den Punkt gespieltem Powerpop am meisten Zuschauerinnen und Zuschauer vor der grossen Bühen versammeln konnten.

Mit etwas bescheidenerem Anspruch gaben sich The Strange Boys mit ihrem klassisch anmutenden Folkrock und Air Waves mit netten, stets sympathischen Indiepop-Melodien. Hingegen wärmten Thieves Like Us wenig originell das Discokugel-Feeling der Achtizerjahre auf. Das liegt zwar im Trend und wurde von vielen Zuschauern auch geschätzt, fiel künstlerisch vom ansonsten hochkarätigen Programm aber klar ab.

Mit dem Publikum gespielt

Was einen genialen Live-Act ausmacht, konnten die Besucherinnen und Besucher am Freitagabend beim Auftritt von Jon Hopkins erleben. Bedächtig startete er sein Set mit sphärischen Klängen, um nach und nach Beats einzuschleusen und seine Tracks härter und für die Tanzfläche tauglich zu machen. Jon Hopkins spürte genau, wonach das Publikum dürstete, und es gelang ihm, förmlich mit seinen Zuhörern zu spielen: Mit schrägen Zwischentönen brach Hopkins gezielt den Fluss, um anschliessend einen umso fetteren Rhythmus nachzuliefern, was die Zuschauer jeweils mit begeisterten Zurufen quittierten.

Auch The Field vermochten am Freitag mit elektronischen Klängen das Publikum zum Tanzen zu bewegen. Schlagzeug und Bass wurden aber live auf der Bühne gespielt, brachen so angenehm die Repetitivität und verliehen dem technoiden Sound eine organische, persönliche Note .

Herausragende Schweizer

Zu überzeugen vermochten insbesondere auch die schweizerischen Vertreter. Während der Waadtländer Buvette das Singer/Songwriter-Genre mit den Mitteln eines Elektro-Live-Acts auffrischte, zeigten Hubeskyla aus Freiburg und Welington Irish Black Warrior aus Neuenburg, wie man auch mit altehrwürdigen Gitarren am Puls der Zeit bleibt. Ob virtuos melodiös oder einfach lärmig, beeindruckend waren ihre zumeist dröhnend lauten Rock’n’Roll-Interpretationen allemal.

Weniger für platzende Trommelfelle, dafür für gute Stimmung waren die Electro-Popper Filewile und die Zigeuner-Rocker vom Clochard Deluxe Orchestra besorgt.

Dass das Stone Hill in wunderschöner Umgebung stattfindet, ist nicht neu. Das Spektakel am Himmel, das sich am frühen Freitagabend bot, hinterliess aber bei den wenigen Anwesenden starken Eindruck. Gleich im Anschluss an das bezaubernde Konzert von Toro Y Moi, mit dem der Abend auf der Hauptbühne eröffnet wurde, erglühten im Westen die Wolken in gleissend gelbem Licht, während in der andern Richtung ein doppelter Regenbogen über dem Zeltplatz zu bestaunen war.

Die Verantwortlichen des Stone-Hill-Festivals bewiesen auch dieses Jahr guten Geschmack und eine feine Nase beziehungsweise ein feines Gehör. Zu wünschen bleibt ihnen nur, dass in Zukuft auch Petrus seinen Teil zum Gelingen dieses einzigartigen Festivals beitragen wird.

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