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Ernüchterung statt Euphorie

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Tafers-Freiburg war in der vergangenen NLA-Saison das Mass aller Dinge. Der Meistertitel war zum Greifen nahe, ehe die Corona-Pandemie Anfang März für den Saisonabbruch sorgte und den souveränen Qualifikationssieger ausbremste. Ganz nach dem Motto «Never change a winning team» setzet die Union auch in diesem Jahr auf ihre bewährte Mannschaft. Mehr noch, das Team hat sich mit dem Schotten Alexander Dunn, der Weltnummer 38 im Doppel, zusätzlich verstärkt. «Mit seiner Verpflichtung ist uns ein kleiner Coup gelungen», freut sich Coach Oliver Schaller.

Die Sache mit dem Profistatus

Alles in bester Ordnung also bei Tafers-Freiburg? Nicht ganz! Kopfzerbrechen bereitet der Union – wie könnte es zurzeit anders sein? – das Coronavirus. Am Montag hat das Bundesamt für Gesundheit (BAG) Grossbritannien auf die Risikoliste gesetzt. Die Folgen: Sowohl der Engländer Alex Lane, der letzte Saison ein wichtiger Pfeiler der Union war, als auch der neu verpflichtete Dunn müssen zehn Tage in Quarantäne, wenn sie in die Schweiz fliegen, um für Tafers-Freiburg zu spielen. «Das können sich die beiden nicht leisten», seufzt Schaller.

Ein möglicher Ausweg aus der Situation: Die beiden Söldner erhalten vom BAG den Status als Profisportler, was sie davon befreien würde, jedes Mal in Quarantäne zu müssen. Doch dafür stehen die Chancen schlecht. Alex Lane hat in England den Profi-Status erhalten, aber dieser gilt nur für internationale Turniere und nicht für Interclubspiele. Beim Schotten Alex Dunn ist die Situation noch etwas komplizierter: Der Nationalspieler ist zwar Profi und hat den entsprechenden Status, aber die schottischen Nationaltrainer wollen nicht, dass ihr Spieler für Interclubspiele ins Ausland reist und sich einer unnötigen Ansteckungsgefahr aussetzt. Dunn könnte wohl für Tafers-Freiburg spielen, riskiert aber, deswegen im Nationalteam aufs Abstellgleis zu geraten.

«Verfälschung der Meisterschaft»

Kurzfristig andere Spieler zu engagieren, ist unmöglich. Das Transferfenster öffnet sich erst im nächsten Jahr wieder.

Von der Corona-Situation sind nicht alle NLA-Teams gleichermassen betroffen. Was Oliver Schaller dabei besonders stört: «Die Regelung, wer als Profi gilt, wird von Land zu Land unterschiedlich gehandhabt.» So sei es zum Beispiel in Bulgarien viel einfacher, den Profistatus zu erhalten. «Teams wie Lausanne, La Chaux-de-Fonds oder Uzwil, die Bulgaren, Polen oder Russen engagiert haben, können ihre Ausländer einfliegen, ohne dass sie in Quarantäne müssen», kritisiert Schaller.

Hinzu komme, dass im Ausland die verschiedenen Schweizer Kantone betreffend Covid-Gefahr unterschiedlich eingestuft würden. «Wenn ein ausländischer Nichtprofi in den Kanton Aargau spielen kommt, ist die Wahrscheinlichkeit, dass er sich bei der Rückreise in Quarantäne begeben muss viel kleiner, als wenn er bei uns in Freiburg oder in der Waadt spielt. Das ist eine Verfälschung der Meisterschaft.»

Aus diesem Grund hat Tafers-Freiburg in einem offenen Brief an den Schweizer Badminton Verband gefordert, dass man diesen Umständen im Sinne einer fairen Meisterschaft Rechnung trägt. «Wir haben unter anderem angeregt, den Modus zu ändern und in dieser Saison keinen Absteiger zu haben.» Die acht NLA-Vertreter haben sich aber gegen eine Modusänderung ausgesprochen, 5:3 lautete das Abstimmungsergebnis.

Mehr Gewicht für die Schweizer Spieler

Tafers-Freiburg bleibt nichts anderes übrig, als auf seine Schweizer Spieler zu vertrauen und zu hoffen, dass sich die gesundheitlich Situation verbessert. Abstiegsängste braucht die Union deswegen nicht zu haben. Zusammen mit dem Team Argovia, das drei Schweizer Nationalspieler in seinen Reihen zählt, verfügt Tafers-Freiburg über die stärkste Schweizer Fraktion. Aber wenn dieses Jahr endlich der lang ersehnte erste Schweizer Meistertitel Realität werden soll, dann braucht es die Unterstützung der Söldner.

Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass die Schweizer Spieler auf diese Saison hin dank einer Reglementsänderung mehr Gewicht erhalten. Neu müssen bei sieben der acht Spiele, die innerhalb einer Begegnung ausgetragen werden, mindestens ein Schweizer oder eine Schweizerin auf dem Feld stehen. Bisher waren es sechs.

Die Union gehört in den vergangenen Jahren immer zu den Teams mit den wenigsten Söldnern. Ganz ohne geht es aber nicht, wenn sich die Konkurrenz immer ausgiebiger ausländischer Power bedient. So versucht der Club, nun für den Engländer Lane eine Möglichkeit zu finden, dass er für eine längere Zeit in die Schweiz kommen kann und nur einmal in Quarantäne muss. «Das geht nur, wenn wir für Alex eine Wohnung und einen Job finden. Einen Spieler so lange unter Vertrag zu nehmen, stellt für unseren Club einen grossen finanziellen Kraftakt dar.»

Auch den Schotten Alex Dunn in die Schweiz zu holen, sei kein Option, erklärt Oliver Schaller, der sich bei der Union das Amt des Coaches mit seiner Schwester Nicole teilt. «Selbst wenn wir es finanziell irgendwie stemmen könnten, würde Alex Dunn nicht für eine längere Zeit in die Schweiz kommen. Hier fehlen die nötigen Trainingsstrukturen für einen Doppelspezialisten und Vollprofi wie ihn.»

Euphorie gedämpft

Die Euphorie der letzten Wochen ist bei Tafers-Freiburg inzwischen etwas der Ernüchterung gewichen. «Mit unseren zwei Ausländern hätten wir eine perfekte Ausgangslage gehabt, um Meister zu werden», seufzt Schaller. Nun werde alles etwas schwieriger. «Das ist aber kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Die Playoffs bleiben das Minimalziel. Und dann schauen wir mal, wie sich die Saison entwickelt.»

Saison 2020/21

Kader von Union Tafers-Freiburg

Männer: Alex Dunn (neu, SCO), Alex Lane (ENG), Julian Lehmann, Benedikt Schaller, Oliver Schaller, Andrin Wäfler, Roger Schmid, Andreas Zbinden (neu, Team Thunersee).

Frauen: Céline Burkart, Nicole Schaller.

Headcoachs: Nicole Schaller, Oliver Schaller.

Abgang: Sam Parsons (ENG).

Badminton NLA

Eine Doppelrunde für Tafers-Freiburg

Zum NLA-Saisonauftakt, den Tafers-Freiburg ohne seine ausländischen Verstärkungen absolvieren muss, empfängt die Union morgen Samstag den BC La Chaux-de-Fonds (15 Uhr, OS Tafers). Der Viertplatzierte der letzten Saison tritt wie die Freiburger mit überwiegend altbekannten Gesichtern an. Neben den lokalen Grössen wie Sabrina Jaquet, Mathias Bonny und Gilles Tripet wird auch der Bulgare Dimitar Yanakiev wieder für die Mannschaft aus der Uhrenstadt auflaufen.

Am Sonntag (12 Uhr) gastiert Tafers-Freiburg in Yverdon-les-Bains. Die Waadtländer standen letzte Saison eigentlich als Absteiger fest, als die Meisterschaft abgebrochen wurde. Das Team um Spielertrainer Anthony Dumartheray will die neue Chance nutzen und hat sich ausgiebig verstärkt. Neben der Doppel- und Mixed-Spezialistin Isabel Herttrich (Weltnummer 17 im Mixed) stehen auch der ehemalige Uzwil-Söldner Adam Cwalina, sowie ein Este und drei Dänen auf der Nominationsliste von Yverdon. ms

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