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Erst im Penaltyschiessen gebodigt

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Erst im Penaltyschiessen gebodigt

Beste Playoff-Leistung der Freiburger wurde nicht belohnt

Bittere Bilanz für Gottéron im dritten Playoff-Spiel (1:1 nach Verlängerung) gegen Meister Lugano: Alles gegeben und am Ende doch wieder verloren. Erst im Penaltyschiessen fiel die Entscheidung zuguns-
ten der nervenstärkeren Luganesi. Jetzt steht das Popichin-Team heute Montagabend vor dem frühzeitigen Aus im Titelrennen.

Von KURT MING

So knapp wars in diesem Viertelfinalvergleich zwischen Lugano und Got-téron bisher noch nie. Erst das Penaltyschiessen nach 80 Minuten Spannung pur musste im dritten Spiel am Samstagabend in der Resega vor 4880 gut gelaunten Fans über Sieg und Niederlage entscheiden. Und in diesem Krimi hatten Luganos Topskorer Ville Peltonen und der schlaue Régis Fuchs die besseren Nerven als Freiburgs Stars, die allesamt an Natihüter Ronnie Rüeger scheiterten. Aufgrund des klaren Torschussverhältnisses von 71:34 und der grösseren Spielanteile ging jedoch der Sieg des Gastgebers in Ordnung. Einmal mehr hatte Keeper Gianluca Mona seine Mannschaft mit vielen starken Paraden und einer verdienten Portion Glück lange Zeit im Spiel gehalten. Andererseits hatte auch der HCF seine Möglichkeiten, endlich nach langer Zeit wieder ein Playoff-Spiel für sich zu entscheiden. Aber die Schüsse von Benni Plüss und dem verletzt ausgeschiedenen Bernhard Schümperli landeten im ersten Drittel innert zehn Sekunden zweimal nur am Pfosten. Daran dachte nach dem Spiel wohl auch Geoffrey Vauclair, als er vielsagend meinte, dass im Zweifelsfall das Glück eben meistens auf der Seite des Stärkeren stehe.

Nur ein Shorthander-Tor Hentunens reichte am Ende nicht

Die Abwehrarbeit Freiburgs war in der Resega in diesem wohl schon vorentscheidenden Spiel erstklassig, wobei Rhodin eine Superleistung zeigte. Goalie Mona spielte wie schon oft in dieser Saison fehlerlos, hielt zwischendurch sogar einen Penalty, seine Vorderleute liessen dem offensiv starken Lugano nur selten Spielräume, und auch die Stürmer dachten für einmal mehr an «Defense first» als ans Toreschiessen. Eigentlich lief für Got-téron fast alles optimal, wäre da nicht die mangelnde Offensive gewesen. Einzig ein Unterzahltor von Jukka Hentunen kurz nach Spielmitte zum Ausgleich schaute in vier Abschnitten heraus. Und dies sollte sich im Nachhinein eben als zu wenig herausstellen. Erschwerend für das Angriffsspiel der Gäste war natürlich das Ausscheiden von Center Schümperli kurz nach dem 1:1, als plötzlich das enge Game für den Aussenseiter zu laufen schien. Ab diesem Moment spielte der HCF gezwungenermassen nur noch mit drei Blöcken, und je länger diese kräfteraubende Partie dauerte, desto weniger gabs echte Torgefahr vor Rüeger. In der Schlussphase der Verlängerung musste ein Timeout des Trainerduos Popichin/Malkow die stehend K.o. spielenden Freiburger vor einem möglichen «Sudden death» retten.

Lugano: Viele Torchancen,
aber wenig Effizienz

Wer in einem Heimspiel so viel aufs gegnerische Tor schiesst, sollte eigentlich problemlos gewinnen, auch in den Playoffs, wo scheinbar etwas andere Gesetze gelten. Abwehrhaudegen Patrick Sutter, auch schon mit seinem Heimatklub Zug Meister geworden, wusste, warum man bis zum Ende um den Sieg zittern musste: «Unsere Stürmer standen praktisch nie im gegnerischen Slot, und so hatte Mona immer gute Sicht. Gegen einen stärkeren Gegner hätte diese schlechte Chancenauswertung uns wohl den Sieg gekostet. So sind wir nochmals mit einem blauen Auge davongekommen.» Irgendwie fehlte den Tessinern an diesem Abend etwas der letzte Zug aufs Tor. Vielleicht waren die relativ leichten zwei Startsiege mit ein Grund, dass das herrliche Weitschusstor von Petteri Nummelin zu Beginn des Mitteldrittels – übrigens, welch ein be-gnadeter Spieler – die einzig zählbare Ausbeute bis zum Penaltyschiessen blieb. Auch am Samstag blieb jedoch die Frage weiterhin offen, wie dieses von den eigenen Fans immer wieder betitelte «Grande Lugano» auf einen Rückstand reagiert hätte. Aber dazu wird es wohl erst in einem möglichen Finalspiel gegen den SCB kommen, wenn Steinegger, Sarault und Co. die Filigrantechniker aus der Resega mit wuchtigen Checks einmal etwas in Bedrängnis bringen könnten.

Stimmen zum Spiel:

Ewgeny Popichin: «Bis auf das Resultat bin ich heute Abend richtig happy. So macht Playoff-Eishockey richtig Spass. Meine Boys haben einmal mehr alles gegeben und hätten den Sieg auch verdient. Aber schau doch mal dieses Lugano an! Diese Mannschaft hat so viele gute Spieler, und wir setzen in jedem Match ein halbes Dutzend Junioren ein. Eigentlich sind wir doch heute Abend so gesehen auch ein bisschen der Sieger, oder etwa nicht? Mona war wieder einmal super und hat uns viel geholfen.»

Philippe Marquis (Captain): «Irgendwie ist es schon frustrierend. Du spielst super, gibst alles und trotzdem stehts du am Ende mit leeren Händen da. Sport ist manchmal auch brutal und ungerecht, aber vor allem im Play-off gibts eben nur Sieger und Verlierer. Die Serie steht jetzt 3:0 für Lugano, aber wir hätten für unsere Leistung auch einen Sieg verdient. Jetzt müssen wir eben versuchen, am Montagabend mit einem Heimsieg neu ins Geschäft zurückzukommen. Der Meister kocht auch nur mit Wasser, das hat man doch zuletzt gesehen.»
Freiburger versprechen durchzuhalten

Die Serie zwischen Gottéron und Lugano steht als einzige der Viertelfinals 3:0 für den Favoriten. Geht heute Abend im St.-Leonhard-Stadion die hektische Saison für die Freiburger zu Ende, oder raffen sich die Boys von Trainer Popichin nochmals zu einer Reaktion auf?

Eigentlich spricht vor dem vierten Aufeinandertreffen der beiden alten Rivalen – die letzte Playoff-Serie in der Saison 2000/2001 unter Trainer Serge Pelletier endete damals 4:1 für Lugano – fast alles für die haushoch favorisierten Tessiner. Peltonen und Co. mussten mit vier Linien noch selten an die Limiten, die Moral der Saanestädter ist nach den letzten beiden unglücklichen Niederlagen sicher nicht mehr optimal, und das Ausscheiden von Teamstützen wie Sascha Schneider und jetzt Berhard Schümperli lassen sicher Spuren zurück. Dazu plagen Spielmacher Mikael Karlberg wieder seine anfälligen Adduktoren. Aber schon öfter, als niemand mehr mit den Drachen rechnete, schlug das Copains-Team zurück. Sowohl Trainer Popichin als auch seine Akteure haben nach ihren Aussagen noch keine Lust auf Ferien. Ein gutes Omen zudem: Heute steht auch wieder Slawa Bykow an der Bande.

Anders Lugano, das die Serie heute im St. Leonhard beenden möchte. «Es ist nicht die Art und Weise eines Grossklubs wie Lugano, Siege zu verschenken», gab Trainer Huras die Devise für das heutige Spiel aus. Und auch Verteidiger Sutter möchte sich möglichst schnell fürs Halbfinale vorbereiten. Böse Zungen aus der Curva Sud meinten nach dem glücklichen Penaltysieg so oder so verschmitzt, dass Trainings in der Resega zum Teil härter seien als Spiele gegen die Tabellenhinteren. Altmeister Patrick Howald wusste darauf die beste Antwort: «Die Viertelfinals gehen dieses Jahr nach der Regel best of seven, das heisst doch, dass ein Klub viermal gewinnen muss. Lugano fehlt also noch ein Sieg.» Und diesen will man den Tessinern nicht einfach schenken, auch wenn dann am Donnerstag wieder mal ein Game in der unbeliebten Resega anstehen würde.
Spielbeginn: heute Montag um 20.00 Uhr in der Eishalle St. Leonhard. mi

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