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Erste Hilfe für durstige Pflanzen im botanischen Garten

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Temperaturen über 30 Grad machen nicht nur den Menschen zu schaffen. Auch für viele Pflanzenarten sind Trockenheit und Hitze eine Herausforderung. Im botanischen Garten der Stadt Freiburg erfuhren die FN, welche Pflanzen besonders unter den hohen Temperaturen leiden und welche Massnahmen dagegen ergriffen werden.

Im botanischen Garten in Freiburg sind nur wenige Besucherinnen und Besucher zu sehen an diesem Donnerstagnachmittag, was wohl auch den hohen Temperaturen geschuldet ist – bereits am frühen Nachmittag zeigt das Thermometer über 30 Grad Celsius. Und bis auf 33 Grad sollen die Temperaturen in den kommenden Tag noch ansteigen. Wer trotz der Hitze im botanischen Garten anzutreffen ist, sind die Gärtnerinnen und Gärtner, die sich um die 1,5 Hektar grosse Gartenanlage mit den rund 5000 Pflanzenarten kümmern. Einer von ihnen ist Josef Schöpfer, welcher hier seit 35 Jahren als Gärtner arbeitet. Ob die körperlich schwere Arbeit bei diesen Temperaturen nicht schwerfalle? «Mir persönlich macht es nicht viel aus, in der Hitze zu arbeiten», so Schöpfer. «Es gibt aber schon Kolleginnen und Kollegen, die an solchen Tagen Probleme haben.» 

Durstige Pflanzen

Aber nicht nur für das Personal stellt der heisse Sommer eine Belastung dar: «Viele Pflanzenarten – sowohl in der Natur als auch bei uns im botanischen Garten – leiden unter den hohen Temperaturen und unter der anhaltenden Trockenheit», sagt Schöpfer und zeigt im Vorbeigehen auf eine Reihe verdorrter Straussenfarne. Der durch den Klimawandel bedingte Anstieg der Temperaturen sowie die Zunahme von Trockenperioden stellten vor allem für Gebirgspflanzen eine Gefahr dar: «Normalerweise gibt es im Gebirge relativ viel Niederschlag und auch im Sommer sind die Nächte kühl, sodass es am Morgen reichlich Tau gibt». Aufgrund der Klimaerwärmung werde die Trockenheit aber auch im Gebirge immer mehr zum Problem für viele Arten. Ausserdem seien die durch die Hitze und Trockenheit gestressten Pflanzen anfälliger für Krankheiten und Schädlingsbefall.

«Es sind jedoch längst nicht alle Pflanzen gleich empfindlich gegenüber der Hitze», betont Schöpfer, während er sich über eine üppige Farnpflanze beugt, welche eine gesunde grüne Farbe hat: «Pflanzen wie der einheimische Adlerfarn, die tiefe Wurzeln haben, können Trockenphasen besser überstehen, weil sie tiefer liegendes Wasser erreichen können». Einige Pflanzenarten verfügten zudem über bestimmte Mechanismen, um sich vor Hitze und Trockenheit zu schützen: «Pflanzen mit dicken Blättern können mehr Wasser speichern. Eine dicke Blatthaut ermöglicht es der Pflanze zudem, die Hitze besser zu reflektieren». Auch wenn die Blätter beginnen, lampig zu werden, sei dies ein Schutz gegen das Austrocknen: «Bei einem hängenden Blatt ist die Verdunstungsfläche kleiner, und die Pflanze verliert so weniger Flüssigkeit».

Bewässerung und künstlicher Schatten

Die anhaltende Trockenheit und die Hitze stellen das Gärtnerteam vor Herausforderungen. Die wichtigste Massnahme gegen die Trockenheit sei die Bewässerung der Pflanzen, welche dieses Jahr besondern intensiv betrieben werden müsse: «Letzten Sommer, als es so viel regnete, mussten wir fast gar nicht, dieses Jahr dafür umso mehr bewässern». Dabei mache es auch einen Unterschied, ob zur Bewässerung Regenwasser oder Leitungswasser verwendet wird, wie Schöpfer erklärt: «Leitungswasser enthält Kalk, was einige Pflanzen schlecht vertragen. Daher ist das Regenwasser für die Bewässerung vorzuziehen».

In niederschlagsarmen Zeiten reiche das vom botanischen Garten Freiburg aufgefangene Regenwasser jedoch nicht aus, um alle Pflanzen mit genügend Wasser zu versorgen. Daher müsse man auch mit Leitungswasser giessen. Als weitere Massnahme werde bereits beim Anbau darauf geachtet, dass hitze- und sonnenempfindliche Pflanzen an schattigen Plätzen innerhalb des Gartens angepflanzt werden. Mit sogenannten Schattierrollen werde zudem künstlicher Schatten für besonders sonnenexponierte Pflanzen erzeugt. 

Eine Schattierrolle ist eine Vorrichtung, um den Pflanzen etwas Schatten zu spenden.
Charles Ellena

Folgen des Klimawandels

Mit dem Klimawandel würden sehr trockene und heisse Sommer wohl deutlich zunehmen. Dies wird sich gemäss Schöpfer auf die Artenvielfalt bei den Pflanzen auswirken: «Viele heimische Arten werden sich wahrscheinlich nicht an die sich verändernden Klimabedingungen anpassen können und aussterben. Man wird längerfristig vielleicht dazu übergehen, andere, nicht heimische Pflanzen bei uns anzupflanzen. Dadurch wird sich die Artenzusammensetzung insgesamt verändern».

Was den botanischen Garten in Freiburg betrifft, ist Schöpfer aber optimistisch: « Wir sind hier in der Lage, die Pflanzen auch bei längeren Hitze- und Trockenheitsphasen gut zu versorgen». Mit diesen Worten verabschiedet sich der Gärtner gut gelaunt, um die Arbeit in der gleissenden Sonne wieder aufzunehmen. Wahrscheinlich ist es dieser Optimismus, der Josef Schöpfer auch nach 35 Jahren noch so leidenschaftlich über seine Arbeit und den botanischen Garten erzählen lässt.

Der Gärtner Josef Schöpfer arbeitet seit 35 Jahren im botanischen Garten in Freiburg.
Charles Ellena

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