Movarco heisst das neue Gebäude an der Jo-Siffert-Strasse 6 in Givisiez, gleich beim Kreisel. Seit zehn Tagen ist die Bäckerei Suard im Gebäude geöffnet – die erste Filiale des 70-jährigen Unternehmens ausserhalb der Stadt Freiburg. Nebst einem Tea-Room für gemütliche Momente verfügt die Filiale auch über einen Drive-in für Eilige: Wer mit seinem Auto rund um das Haus fährt, kann hinten seine Bestellung aufgeben und sie dann weiter vorne abholen. «Das gibt es in der Region bei einer Bäckerei noch nicht», sagt Laurence Stephan von der Villars Holding AG, zu der Suard gehört. Gedacht ist der Drive-in für jene, die auf dem Weg zur Arbeit ein Znüni einkaufen; aber auch für Familien mit kleinen Kindern. «Einfach für alle, die Zeit gewinnen wollen», sagt Laurence Stephan. 17 Personen arbeiten im Ladenlokal: 14 in Teilzeit, drei Personen sind zu hundert Prozent angestellt. Jeden Morgen bäckt ein Bäcker im Holzofen vor Ort Brote.
«Einen Drive-in gibt es in der Region bei einer Bäckerei noch nicht.»
Laurence Stephan
Villars Holding AG
In der obersten Etage des neuen Gebäudes waren in einer Projektphase zwölf Wohnungen vorgesehen; diese werden nun nicht gebaut. Im Untergeschoss eröffnet Mitte Dezember ein Lidl seine Türen. Und in den Obergeschossen sind knapp 7000 Quadratmeter für Büros vorgesehen. Dazu kommt eine Fläche von 800 Quadratmetern für Keller- und Archivräume.
Noch ist das Gebäude nicht völlig fertiggestellt – auch, weil noch nicht alle Räumlichkeiten vermietet sind. «Wir gehen davon aus, dass am Schluss rund 350 Personen im Gebäude arbeiten werden», sagt Valérie Stephan von der Sapco AG, die das Gebäude erstellt hat. Wie viel das Unternehmen investiert hat, gibt Sapco nicht bekannt.
Bisher haben sich der Discounter Lidl und Sikkens – ein Geschäft für den Baumalerbedarf – eingemietet. Zudem wird eine Apotheke einziehen, und Sapco ist im Gespräch mit weiteren Geschäften. Es entsteht also eine Art Quartierzentrum.
Die andere Bäckerei
Das bedeutet neue Konkurrenz für die bestehenden Betriebe im Gebiet. In nächster Nähe, an der Belfaux-Strasse 2, steht seit Jahren die Bäckerei Grandjean Frères – und profitiert von der guten Lage an einer Transitachse. Sie verfügt über eine kleine Kaffe-Ecke mit zwölf Sitzplätzen. Zur neuen Konkurrenz mag sich André Grandjean, einer der Besitzer, nicht äussern. Er weist aber daraufhin, dass sich das Quartier entwickelt: Mit dem Gebäude Movarco kommen neue Arbeitsplätze in die Gegend, bald geht das Unterhalts- und Betriebszentrum der Freiburgischen Verkehrsbetriebe TPF auf, neue Wohnungen sollen entstehen, und der Bahnhof wird vergrössert