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Zwei gigantische «Elefanten»-Speicher für Heizzentrale Kerzers 

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Seit Anfang Jahr sind in Kerzers die Bauarbeiten für eine neue Heizzentrale im Gange. Nun wurde der erste grosse Meilenstein erreicht: Per Nachttransport wurden zwei riesige Speicher geliefert, die die gewonnene Energie zwischenlagern sollen. 

Schon am frühen Donnerstagmorgen herrscht ein reges Treiben in Kerzers. Besonders auf einer Baustelle nahe des Gutknecht-Gemüse-Hofladens geht es eifrig zu und her. Der Grund dafür sind zwei bereits am Horizont ersichtliche Energiespeicher, die heute geliefert werden. 

Mit einem Durchmesser von 4,8 Metern sind die beiden «Elefanten» die Speicher mit dem grössten Durchmesser, den die Jenni Energietechnik AG je ausgeliefert hat. «Mit noch einem grösseren Durchmesser wären wir gar nicht mehr aus unserer Werkstatt gekommen», erzählt Josef Jenni, Geschäftsleiter der Jenni AG mit Sitz im Berner Emmental.

Nachdem der Transport aus der Tür der Werkstatt geschafft war, hiess es erst einmal: Warten. Aufgrund der Grösse der beiden Speicher war eine Sonderbewilligung für den Transport nötig. «Der Gegenverkehr musste konstant gesperrt sein», erklärt Jenni. Um möglichst wenige Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer zu behindern, wurden die Speicher in der Nacht von Oberburg BE nach Kerzers gefahren. 

Vorsicht bei Kreiseln

Am Mittwoch um 23 Uhr konnte es in Oberburg losgehen. Mit einem durchschnittlichen Transporttempo von etwa 10 km/h brauchte die Lastwagenkolonne ganze vier Stunden für die Strecke. «Besonders bei Kreiseln oder Baustellen ist die Grösse der Wagen sehr ins Gewicht gefallen», sagt Jenni. So musste bei Kreiseln jeweils die Schilderung abmontiert werden, damit die Lastwagen passieren konnten. 

Um das Manövrieren zu erleichtern, sei ausserdem ein Begleiter während des gesamten Transports neben dem Lastwagen hergelaufen. Gegen 3 Uhr morgens sind die zwei Lastwagen dann in Kerzers eingetroffen. 

Nach einer eher kurzen Nacht geht es um 8 Uhr morgens schon weiter. Die Lastwagen fahren vorsichtig in Baustellennähe, wo dann die beiden Speicher nacheinander mit Kränen angehoben werden. Kilian Grimm, Geschäftsleiter der eCon Murten beäugt die Installation des ersten Energiespeichers genau. «Diese Lieferung heute ist ein erster grosser Meilenstein, der erreicht ist», sagt Grimm. 

Die riesigen Speicher werden in Zukunft das warme Wasser speichern. 
Bild Aldo Ellena

Erneuerbare Energien 

Geliefert werden die Speicher, um eine Heizzentrale mit erneuerbaren Energiequellen für die Region Kerzers zu bauen. In den beiden Heizspeichern soll die Wärme aus der Verbrennung von Holzschnitzeln zwischengelagert werden, bevor sie dann über ein Leitungsnetz zu den Häusern gelangt. Das ist vorerst jedoch Zukunftsmusik: «In einer ersten Etappe wollen wir das anliegende Gewächshaus mit Wärme versorgen», so Grimm. «Danach soll dann die Gemeinde Kerzers bis hin zum Papiliorama erschlossen werden.»

Bereits seit Anfang Jahr sind die Arbeiten auf der Baustelle in Gange. In diesem Herbst soll die Heizzentrale Energie liefern können, wie Grimm sagt.

Die beiden Tanks wurden per Spezialtransport während der Nacht und in den frühen Morgenstunden angeliefert.
Bild Aldo Ellena

Römerstrasse und Grundwasser 

Bis anhin sind die Bauarbeiter schon auf einige Herausforderungen gestossen. «Wir wussten, dass der Untergrund in Kerzers schwierig sein kann», so Grimm. Und tatsächlich: Während der Bauarbeiten trafen die Arbeiter auf eine Römerstrasse, und auch das Grundwasser stellte eine schwierige Aufgabe dar. «Deshalb war es besonders wichtig, dass wir immer flexibel bleiben und auf solche Gegebenheiten reagieren können», erklärt Grimm.

Das sei im Allgemeinen das Credo dieses Projekts, sagt Grimm. «Im Idealfall müsste man voraussehen können, was in 30 oder 40 Jahren passiert», erklärt er. Man müsse sich bei Projekten, die Energie betreffen immer den Wünschen der Zukunft anpassen können. «Deswegen werden wir das Gebäudevolumen grösser bauen als nötig», sagt Grimm. So soll sichergestellt werden, dass neben den zwei Speichern, die bereits installiert werden, in Zukunft allenfalls auch weitere Heizungsspeicher eingebaut werden könnten.

Dass die Heizspeicher so gross seien, erschwere zwar den Bauprozess ein wenig, der Kern der Sache bleibe aber gleich. «Das Herzstück ist immer noch die Flamme, bei der wir die Wärme nehmen», sagt Grimm und schmunzelt. 

Die Jenni Energietechnik AG liefert etwa jeden zweiten Arbeitstag einen grösseren Tank aus, wie Josef Jenni sagt. Was den Durchmesser angeht, war dieser zwar der Grösste; ein Speicher, der höher ist, wurde aber auch schon geliefert. «Wir hatten auch schon Speicher mit einer Höhe von 18 bis 19 Metern», sagt Jenni. 

Zahlen und Fakten 

90 Prozent erneuerbare Energie 

Das Heizkraftwerk in Kerzers soll zu 90 Prozent mit erneuerbaren Quellen Wärme produzieren. Dazu werden Holzschnitzel aus regionalem Holz verwendet. Jährlich werden so 9380 Tonnen CO₂ eingespart, das entspricht etwa drei Millionen Liter Heizöl. Insgesamt belaufen sich die Kosten für die Heizzentrale auf rund 30 Millionen Franken. Die beiden Speicher fassen je 180’000 Liter. Insgesamt sind bei der Heizzentrale also 360’000 Liter Wasser gespeichert, das entspricht etwa 2000 Badewannen. Das Leergewicht der beiden Speicher beträgt je 17 Tonnen. Voraussichtlich sollen die oben genannten ersten Schritte bis 2025 abgeschlossen sein. Nach Fertigstellung der Fernheizung soll das Kraftwerk mehr als 90 Haushalte, Industrie- und öffentliche Gebäude bedienen. Dies schreibt die Groupe E in einer Mitteilung. 

Fernheizung

Wie funktioniert das?

Die Groupe E erklärt in einer Mitteilung, dass bei einer Fernheizung ein Kraftwerk zuerst Warmwasser erzeugt. Dazu werden natürliche Ressourcen wie Holzschnitzel aus der Region verwendet. Das Warmwasser wird dann in ein unterirdisches Rohrnetz eingespeist. Dieses bildet einen Kreislauf. Gebäude und Warmwasser werden aus diesem Kreislauf mithilfe von Wärmetauschern geheizt. Besonders in den letzten Jahren habe die Fernwärme einen grossen Aufschwung erfahren, wie die Groupe E schreibt. Im Kanton Freiburg betreibt die Groupe E zurzeit 39 solcher Fernwärmenetze. 

 

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