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Erstes Wolf-Konzept setzt auf Prävention

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Autor: karin aebischer

Seit 2007 ist der Wolf zurück im Kanton Freiburg. Das erste Tier tauchte in der Region Jaun auf, legte daraufhin grosse Distanzen zurück und wurde im vergangenen Jahr im Wallis erlegt. 2009 kam ein zweiter Wolf, eine Wölfin, in den Kanton Freiburg und richtete während der Sömmerungsperiode 2009 in den Herden grossen Schaden an. Die Koordinationsgruppe Wolf musste handeln, da viele Schafzüchter mit der Situation äusserst unzufrieden waren und den Abschuss der Wölfin forderten.

Gespräche mit Züchtern

Nun liegt eine kantonale Strategie zum Management des Wolfes vor, die sich an das Vorgehen im vergangenen Jahr anlehnt (siehe Kasten). Sie soll die Probleme minimieren, die zwischen den Menschen und ihren Aktivitäten und Bedürfnissen sowie der Anwesenheit von Wölfen entstehen können. Die Freiburger Strategie stellt die Prävention vor die Intervention. Das heisst, sie unterstützt die Alpbewirtschafter beim Aufbau des Herdenschutzes. Alle Züchter, die sich in einem von der Koordinationsgruppe Wolf festgelegten Präventionsperimeter (Herdenschutzzone) befinden, werden zu einer Besprechung eingeladen, um mögliche und sinnvolle Herdenschutzmass-nahmen zu diskutieren. Für die Umsetzung der Massnahmen erhalten die Hirten Unterstützungsbeiträge.

«Die Hirten im Präventionsperimeter entscheiden selbst, ob sie Massnahmen ergreifen wollen oder nicht», sagt Maurice Ropraz, Präsident der Koordinationsgruppe Wolf. Ihre getöteten Tiere würden auch entschädigt, wenn keine Mass-nahmen getroffen worden sind. Sie könnten jedoch nicht als Kriterium für die Abschuss-bewilligung mitgezählt werden. Allgemein erfolge die Entschädigung nur gegen Vorweisung der getöteten Nutztiere.

«Es ist wichtig, Fall um Fall anzuschauen», sagt Ueli Pfister vom Kompetenzzentrum Nordwestalpen, der die Gespräche mit den Alphirten führen wird. Mit dem neuen Konzept sei die Ausgangslage klar, nun liege es an der Beratung und der seriösen Begleitung der umzusetzenden Herdenschutzmassnahmen. «Bis Ende Februar wollen wir wissen, wie es auf den Alpen innerhalb des Perimeters weitergeht», so Pfister.

Nur Übergangslösung

Für den Präsidenten des Schweizer Schaftzuchtverbandes, German Schmutz, ist das Freiburger Konzept nur eine Übergangslösung, bis von politischer Seite her ganz klar ist, was mit dem Wolfschutz passiert. «Was der Nationalrat entschieden hat, ist für mich die richtige Lösung», sagt Schmutz. Die Grosse Kammer hatte sich im September 2010 dafür ausgesprochen, den Schutz des Wolfes zu lockern. «Ich finde es richtig, dass man eine Regulierung des Wolfes vornehmen und die nötigen Abschüsse tätigen kann», betont German Schmutz.

Für 2011 könne er hinter der Freiburger Strategie stehen. Er geht jedoch davon aus, dass diese bei den Schafzüchtern vielen Fragezeichen aufwerfen wird. Zum Beispiel, ob denn auch genug und geeignete Herdenschutzhunde gefunden werden können. «Es ist jedoch wichtig, dass die Alpbewirtschafter einen Herdenschutzhund anfordern und die Gegebenheiten vor Ort abklären lassen», sagt der Präsident aus Kleingurmels. Gleichzeitig bekräftigt er, dass sich die Schafzüchter weiterhin gegen den Wolf wehren würden. «Wenn wir uns jetzt nicht zur Wehr setzen, sind wir aufgrund der Rudelbildung in einigen Jahren in einer Situation, die wir nicht mehr stoppen können».

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