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Erstklässler entdecken indisches Kino

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Frederic Auderset

«Ich konnte letzte Nacht fast nicht einschlafen und war ganz aufgeregt», sagt eine von Roman Schmids Schülerinnen. Für einmal stand bei der Klasse 1C aus Schmitten am Mittwochmorgen nämlich nicht Rechnen oder Deutsch auf dem Stundenplan, sondern Kino. Die Schülerinnen und Schüler sahen sich den Film «I Am Kalam» an, der am Filmfestival Freiburg im Rahmen des Schulprogramms «Planète Cinéma» (siehe Kasten) gezeigt wurde.

Didaktische Absicht

Nach der morgendlichen Vorstellung im Kino Rex in Freiburg sind die Erstklässler gegen halb elf Uhr zurück im Klassenzimmer und haben sich im Kreis hingesetzt, um sich über das Erlebnis zu unterhalten. Der Film, den sie gesehen haben, stammt aus Indien und handelt vom Knaben Chhotu, der zu seinem Onkel geschickt wird, um in dessen Imbissbude zu arbeiten. Eines Tages hört der lesefreudige Chhotu im Fernsehen eine Rede des Staatspräsidenten A.P.J. Kalam und ist so beeindruckt, dass er beschliesst, sich fortan selbst Kalam zu nennen.

Chhotu lernt bald darauf den Prinzenjungen Ranvijay kennen. Die beiden schliessen Freundschaft, doch können sie sich wegen ihrer unterschiedlichen gesellschaftlichen Herkunft nur heimlich treffen. Wie sein Freund möchte Chhotu in die Schule gehen, was ihm aber verwehrt ist – bis die beiden Knaben am Ende in einer symbolträchtigen Einstellung aus einem Schulbus winken. Die didaktische Absicht des Films ist offensichtlich: Kinder dafür zu sensibilisieren, dass der Schulbesuch nicht überall so selbstverständlich ist wie in der Schweiz.

«Cool!», ruft bei der Besprechung im Schulzimmer ein Knabe kurz und bündig auf Roland Schmids Frage, wie es war, ins Kino zu gehen. Auch den anderen Schülerinnen und Schülern der 1C haben der Ausflug und der Film mehrheitlich gut gefallen. Für drei Schüler war es der erste Kinobesuch überhaupt. Ein Junge sagt aber auch offen, dass er den Film langweilig gefunden habe. «Es war nicht ein Trickfilm. ‹Ice Age 4› wäre cooler gewesen», begründet er.

Vielen Erstklässlern hat besonders die Szene gefallen, in der Chhotu einen Geist nachahmt und damit seinem Vorgesetzten Laptan Angst einjagt, so dass dieser Chhotu schliesslich doch bei sich im Haus schlafen lässt. «Ein Fieser», sagt ein Kind, als Schmid nach dem Charakter von Laptan fragt. Dem Lehrer geht es in der Diskussion zunächst darum, herauszufinden, was die Erstklässler verstanden haben. Bei der Schulthematik muss er ihnen etwas auf die Sprünge helfen.

Von den Verantwortlichen des Filmfestivals hat Roland Schmid Arbeitsblätter für den Unterricht erhalten. Eines davon, worin es um die Personen geht, lässt er die Kinder nach der Diskussion ausfüllen; anschliessend bespricht er die Resultate. Danach können die Kinder noch jene Szene zeichnen, die ihnen am meisten gefallen hat. Auch dem Lehrer hat der Kinobesuch zugesagt. «Ich kann mir gut vorstellen, nochmals zu gehen», sagt Schmid, als die Kinder bereits in der Mittagspause sind.

«Cool» war es, ins Kino zu gehen, finden die Erstklässler aus Schmitten nach dem Besuch am Filmfestival.Bild Charles Ellena

Planète Cinéma: Weiterbildung und Sondervorführungen

Das Internationale Filmfestival Freiburg bietet seit Beginn der 1990er-Jahre Schulen, Gymnasien und Hochschulen an, Festivalfilme in den Unterricht einzubeziehen. Seit 2006 laufe dieses Schulprogramm unter dem Titel «Planète Cinéma», wie die diesjährige Verantwortliche des Programms, Cécilia Bovet, sagt.

Nebst Sondervorführungen für Schulklassen, die jeweils am Vormittag stattfinden, bietet «Planète Cinéma» auch Workshops zur Weiterbildung für Lehrpersonen, Unterrichtsmaterialien sowie Treffen mit Regisseuren und Produzenten an Schulen an. An den Schulvorführungen werden sowohl Filme aus dem Festivalprogramm als auch zusätzliche, auf bestimmte Altersgruppen zugeschnittene Filme gezeigt.

In diesem Jahr fanden laut Cécilia Bovet 54 Schulvorführungen statt, die von rund 8000 Schülerinnen und Schülern aller Altersstufen besucht wurden.

Das Schulprogramm wird von der Direktion für Erziehung, Kultur und Sport des Kantons Freiburg finanziell unterstützt.fa

 

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