Die Finanzkrise habe uns vor Augen geführt, dass «kurzfristiges Denken und die Gier nach immer grösseren Boni und schnellerem individuellem Gewinn Gift für Wirtschaft und Gesellschaft sind». Darauf weist Staatsratspräsident Beat Vonlanthen gegenüber den FN hin und fordert, dass beim Wirtschaften wieder mehr Sinn für Moral nötig sei.
«Wenn wir einen nachhaltigen Wohlstand erreichen möchten, muss die Wirtschaftswelt wieder die Gesellschaft und das Gemeinwohl ins Zentrum ihres Interesses rücken», macht der Freiburger Volkswirtschaftsdirektor geltend. Das sei der einzige Weg, um allen eine bessere Zukunft zu ermöglichen. «Wir wollen im Kanton Freiburg eine leistungsfähige und zugleich umweltverträgliche Wirtschaft entwickeln, die auch den Menschen achtet», so Vonlanthen, denn die Wirtschaft müsse im Dienste des Lebens und des Menschen stehen und nicht umgekehrt.
Arbeitgeberdirektor Jean-Pierre Siggen weist auf einen anderen wunden Punkt hin: die zunehmende Beeinträchtigung der Entscheidungsfreiheit der Unternehmen. Die Betriebe würden von einer ängstlichen, wenig vorausblickenden Verwaltung mit unzähligen Vorschriften und Empfehlungen überhäuft. Dies mache die Bereitschaft, unternehmerisches Risiko zu tragen, zunehmend zunichte. Probleme entstünden vor allem bei den öffentlichen Ausschreibungen, der Mehrwertsteuer und der Raumplanung. «Die KMU gehen nicht an der Konkurrenz zugrunde, sondern ersticken an der aufgeblähten Bürokratie», so Siggen. wb