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«Es braucht einen Neuanfang»: Autor Ivo Stritt verbrennt sein Werk

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Der Sensler Autor Ivo Stritt vollzieht am Mittwoch am Schiffenensee einen radikalen Schnitt. Er wird Texte aus seinem bisherigen Schaffen vorlesen und anschliessend sein Gesamtwerk verbrennen. 

«Es ist Zeit für einen neuen Anfang», sagt Ivo Stritt. Der ursprünglich aus Tafers stammende 54-jährige Autor leidet seit Jahren an einer Schreibblockade, wie er im Gespräch mit den FN erzählt. «Ich schreibe seit 38 Jahren Gedichte, Texte und Theaterstücke, und irgendwie hatte ich in letzter Zeit das Gefühl, dass ich immer dasselbe schreibe», sagt Stritt. «Deshalb habe ich mich zu einem extremen Neuanfang entschieden.» Mit der Lesung am Schiffenensee beim Bad Bonn, wo er anschliessend sein bisheriges Gesamtwerk in einem Feuer verbrennen will, soll ihm dieser Neuanfang gelingen. Naht ohne belastende Vergangenheit das Ende der Schreibblockade? «Wir werden sehen», entgegnet Stritt.

Vielleicht kommt danach etwas Neues, vielleicht auch gar nichts.

Er freue sich jetzt erst einmal auf diese Lesung, so Stritt. «Freunde und Bekannte werden kommen, um mich bei dieser Mission zu unterstützen, denn es wird sicher auch ein bisschen emotional.» Danach wird nichts mehr von Stritts bisherigem Schaffen existieren. «Ich ziehe das wirklich durch, ja. Ich werde alle Texte, die noch auf meinem Computer sind, ausdrucken und die Dateien anschliessend löschen. Es landet alles im Feuer.»

Ein einmaliger Moment

Es geht Stritt aber nicht nur darum, mit seiner Vergangenheit abzuschliessen und Platz für Neues zu schaffen. Er finde den Gedanken auch spannend, dass ein Werk für einen Augenblick existiert und danach verschwindet. «Heute, da alles immer verfügbar und möglichst für die Ewigkeit geschaffen ist, möchte ich einen einmaligen Moment schaffen», stellt er klar. Und er ist überzeugt: «Was bei den Zuhörerinnen und Zuhörern hängen bleibt, überlebt eine Weile, der Rest ist für immer weg.» 

Auch wenn diese Konsequenz, das Verbrennen der Texte, radikal sein mag, diese Art der Lesung ist für Ivo Stritt nicht ganz neu. «Ich habe vor ein paar Jahren schon einmal einen Event organisiert, an dem ich fünf Stunden am Stück gelesen habe und die Texte anschliessend geschreddert habe.» Die Idee existierte also bereits, wenn sie auch diesmal extremer umgesetzt ist, weil es seinem gesamten Schaffen an den Kragen geht.

Ganz alles kann aber Ivo Stritt am Mittwoch nicht vernichten. «Ich habe vor Jahren mal ein kleines Buch im Eigenverlag gedruckt. Ein paar Exemplare habe ich im ehemaligen Freiburger Buchladen Lindwurm verkauft und an Freunde verschenkt.» Einige Texte des Sensler Autors werden also in ein paar Wohnzimmern der Region überleben. Der ganze Rest jedoch geht bald in Flammen auf.

Die Lesung von Ivo Stritt findet am Mittwoch, 21. Dezember, am Schiffenensee in Düdingen statt. Treffpunkt ist um 18 Uhr im Bad Bonn. Weitere Infos auf badbonn.ch.

Zur Person

Autor und Theaterpionier

Ivo Stritt wurde 1968 in Tafers geboren. Er hat das Lehrerseminar Freiburg besucht und war 1990 Gründungsmitglied des «Wodaswar»-Theaters, das als erste professionelle Theatergruppe Freiburgs gilt. Für sie hat er auch ein Stück geschrieben. Ausserdem verfasste er Werke für Schulklassen und für eine Laien-Theatergruppe. Zudem ist er mit Soloprojekten aufgetreten, war Schauspieler, hat Kurzfilme gedreht und stand mit Texten und Liedern auf der Bühne. Er schreibt seit bald 40 Jahren lyrische Prosa. Ivo Stritt lebt heute in Bern und arbeitet im Museum für Kommunikation. du

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