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«Es braucht viel Idealismus»

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«Es braucht viel Idealismus»

Sara Fiechter aus Courlevon wurde mit 19 Gemeinderätin

Politik hat sie zwar interessiert, aber in den Gemeinderat wollte sie nicht unbedingt. Als Sara Fiechter vor sechs Jahren für dieses Amt angefragt wurde, hat sie schliesslich trotzdem zugesagt.

Von CORINNE AEBERHARD

«Ich habe es mir nicht zugetraut», erinnert sich Sara Fiechter. Als es eine Vakanz im Gemeinderat von Courlevon gab, trat man an sie heran und fragte sie, ob sie im Gemeinderat Einsitz nehmen wolle. Doch dann habe sie sich gesagt: «Probier es!» Politik interessierte die junge Frau schon lange. Das war auch das Hauptmotiv, das Amt anzunehmen. «Ich habe an den Gemeindeversammlungen teilgenommen und habe mir gesagt, dass ich mit meinem Einsatz im Gemeinderat meine Generation vertreten kann.» Zudem habe ihr dieses Amt ermöglicht, Einblick in Abläufe eines Systems zu erhalten, dem sie kritisch gegenüberstand. Diese Erfahrungen möchte Sara Fiechter nicht missen.

Kandidiert nicht mehr

Trotzdem wird sie bei den nächsten Gemeinderatswahlen im kommenden Frühjahr höchstwahrscheinlich nicht mehr antreten. Das hat damit zu tun, dass Sara Fiechter eben ihr Jus-Studium abgeschlossen hat und nun eine Praktikumsstelle sucht. Sie wisse noch nicht, wohin es sie verschlagen werde und sie werde wohl dann auch keine Zeit mehr haben für das Amt, schätzt sie.

Nebst dem zeitlichen Engagement für das Amt «braucht es viel Idealismus», erklärt die Gemeinderätin, welche die Gesundheit und die soziale Wohlfahrt unter sich hat. Gerade diese Aufgabengebiete hätten ihr aber ermöglicht, viele Kontakte zu sehr unterschiedlichen Menschen zu haben.

Im Gemeinderat ist sie trotz des grossen Altersunterschiedes zu den anderen Mitgliedern sehr gut aufgenommen worden. Man sei sehr offen gewesen.

Noch grün hinter den Ohren

Ihre grosse Angst war, «dass ich zu wenig weiss». Diese Angst war unbegründet. Auch eine ältere Person müsse sich ja ebenfalls ins Amt einarbeiten, nicht nur eine junge, sagte sie sich. Ein junger Mensch sei aber viel unbefangener. Im Gemeinderat von Courlevon ergänze man sich gut. Unbefangenheit und Erfahrung führten meist zu einem guten Kompromiss. Und man könne gegenseitig voneinander lernen.

Zu schaffen gemacht haben ihr anfänglich einzelne Kritiken. Da hiess es etwa, sie sei ja noch grün hinter den Ohren. Das habe sie zwar verunsichert, aber das ging rasch vorbei, erinnert sie sich.

Mitglied einer Partei ist Sara Fiechter nicht. So habe sie unabhängig ihre Meinung vertreten können. Müsste sie sich politisch einordnen: «Dann wäre ich bei der SP.»

Offen für neues Amt

Sara Fiechter würde sich wünschen, dass mehr junge Leute in die Politik einsteigen würden, denn man gestalte ja die Zukunft. «Es ist eine direkte Art, etwas zu beeinflussen und Stellung zu beziehen.» Daran glauben viele Junge aber nicht, wie sie in Gesprächen festgestellt hat. Viele hätten halt in diesem Alter auch andere Interessen, ist sie sich bewusst. Das findet sie aber nicht schlecht. Man könne sich ja beispielsweise auch in einem Verein engagieren und etwas bewirken.

Ob ihre Nachfolgerin oder ihr Nachfolger ebenso jung sein wird wie sie damals, bezweifelt sie. In einem Dorf mit 270 Einwohnern gebe es nicht allzu viele junge Leute, die Interesse hätten. Sara Fiechter würde sich aber auch wünschen, dass in den politischen Gremien nicht nur eine bessere Durchmischung der Generationen, sondern auch der Geschlechter erreicht werden könnte.

Obwohl sie selber der Politik wohl bald den Rücken kehren wird, ist das keine definitive Absage. Die junge Juristin kann sich sehr gut vorstellen, später wieder mal ein politisches Amt zu übernehmen.
Junge Menschen
in der Politik (II)

In dieser Sommerserie stellen die FN junge Menschen aus dem Kanton Freiburg vor, die sich in der Politik engagieren. Welches sind ihre Motivationen? Warum gibt es nicht mehr junge Erwachsene in politischen Gremien und wie ist die Akzeptanz? Bereits erschienen: Layla Baraké, Freiburg (19.7.). FN

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