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Es brodelt in der CSP-Küche

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Es brodelt in der CSP-Küche

Kantonalvorstand rügt den Grossratspräsidenten Ruedi Vonlanthen

Der Vorstand der CSP des Kantons Freiburg übt harsche Kritik an seinem Mitglied und Grossratspräsidenten Ruedi Vonlanthen, weil er öffentlich für das neue Mietrecht einsteht und weil er einen Parteiwechsel nicht ausschliesst.

Von ARTHUR ZURKINDEN

Dass Ruedi Vonlanthen nicht immer die Ansichten der CSP-Parteileitung teilt, ist kein Geheimnis. Zwei Ereignisse haben nun aber das Fass zum Überlaufen gebracht: Ein Zeitungsinserat, in welchem er das neue Mietrecht verteidigt, obwohl seine Partei ganz klar die Nein-Parole beschlossen hat. Aber auch seine Äusserungen in einem Interview im Anzeiger «Der Sensetaler» zu seiner Parteizugehörigkeit sind dem CSP-Vorstand sauer aufgestossen.

Missbrauch des Amtes

«Rudolf Vonlanthen, Präsident des Grossen Rates, im Clinch mit seiner Partei wegen dem neuen Mietrecht», titelte am Donnerstag die CSP Freiburg eine Pressemitteilung. Der Kantonalvorstand wunderte sich darin, «dass der höchste Bürger des Kantons seine Autorität missbraucht, indem er so klar zugunsten des neuen Mietrechts Stellung nimmt – trotz klarer gegenseitiger Meinung der Delegiertenversammlung der CSP Freiburg». «Hat er nicht einmal erklärt, dass er der Präsident aller Freiburger ist?», fügt die CSP bei.

Die CSP-Parteileitung unterstellt ihm weiter, dass er als Generalagent die Interessen der Versicherungskreise vertritt. Und diese decken sich laut CSP zweifellos nicht mit jenen der Mieterinnen und Mieter. «Offensichtlich interessieren sich die Versicherer mehr für die besseren Erträge ihrer Anlagen, die auf Grund der programmierten Mietzinserhöhung (bis zu 15 Prozent) zu erwarten sind, als für die Situation vieler Mieterinnen und Mieter, die ja eigentlich auch ihre Kunden sind, vor allem für die zweite Säule», schreibt der CSP-Vorstand weiter.

Vorankündigung
seines Parteiaustritts?

Der Parteileitung ist die Haltung Von- lanthens nach dessen Äusserungen im Anzeiger «Der Sensetaler» doch nicht so fremd. Darin sei nachzulesen gewesen, dass er sich nach dem Präsidialjahr die Frage nach seiner Zugehörigkeit zur CSP stellen werde. Auf die Frage, ob er einen allfälligen Wechsel zur SVP in Betracht ziehe, habe Vonlanthen kurz geantwortet: «Ich kann mir alles vorstellen.» «Soll nun die CSP diese Aussage als Vorankündigung seines Austritts aus der Partei werten?», frägt sich nun die Parteileitung.

Antwort auf eine Provokation

Ganz üblich ist es nicht, dass interne Querelen öffentlich ausgetragen werden. Der CSP-Vorstand publizierte die Pressemitteilung am Donnerstag jedenfalls, ohne zuvor mit dem «Angeschuldigten» das Gespräch gesucht zu haben. «Er hat auch nicht mit uns gesprochen», kommentiert Kantonalpräsident Michel Monney das Vorgehen. Für ihn ist Ruedi Vonlanthen endgültig zu weit gegangen. «Wir können dies nicht mehr tolerieren», hält Monney gegenüber den FN fest und betrachtet die Pressemitteilung als «Antwort auf seine Provokation».

Monney geht aber noch weiter. Seiner Ansicht nach steht die CSP Sense nicht so rechts, wie dies Vonlanthen annehme. Der Kantonalpräsident hat es jedenfalls satt, immer Vorwürfe anhören zu müssen, «dass wir falsch liegen». «Die zwei dürfen nicht meinen, dass nur sie immer alles recht machen und alle andern dumm seien», fährt Monney fort und verheimlicht nicht, dass er auch Nicolas Bürgisser im Visier hat und dass er «ihre Spielereien» nicht mehr akzeptiert. «Wir waren lange still, jetzt nicht mehr.»

Konsequenzen?

Laut Monney haben das Inserat und seine Äusserungen zu einem möglichen Parteiwechsel heftige Reaktionen innerhalb der CSP-Mitglieder ausgelöst. Vonlanthen werde vorgeworfen, dank der CSP Grossratspräsident zu werden, um ihr danach den Rücken zu kehren.

Wird die Partei Konsequenzen ergreifen? «Er zieht sie selber», antwortet Monney und gibt zu verstehen, dass ein Parteiausschluss von Seiten der CSP nicht zur Diskussion stehe.

«Es wird Konsequenzen haben», sagt seinerseits Ruedi Vonlanthen. Mit dem Vorwurf, dass er als Grossratspräsident Stellung für das neue Mietrecht bezogen hat, kann er leben. «Ich wur- de schon im Herbst angefragt», hält er gegenüber den FN fest. Und wäre er sich der Reaktionen bewusst gewesen, welche das Inserat auslösen würde, hätte er es – im Nachhinein betrachtet – wohl gescheiter gelassen.

Auch der Wirbel um seine Parteiangehörigkeit haut ihn nicht vom Stuhl. «Ich bin lange genug Politiker und weiss, dass es zurücktönt, wenn man in den Wald brüllt.» Was er aber nicht akzeptieren kann, ist die Kritik an seiner Person als Generalagent. «Das hat mit meinem Beruf nichts zu tun.»

Doch ein Parteiwechsel?

Will aber Vonlanthen tatsächlich die Partei wechseln? «Ich habe im Interview gesagt, dass ich momentan keinen Wechsel vorgesehen habe. Dies bedeutet nicht, dass ich die Partei nach meinem Präsidialjahr wechsle. Dies heisst aber auch nicht, dass ich der CSP 100 Jahre angehören werde. Ich bin ein Sach- und nicht ein Parteipolitiker und will meine Meinung vertreten, egal ob ich Mitglied der CSP, CVP oder FDP bin. Erst bei der Frage, ob ein Übertritt zur SVP denkbar wäre, habe ich geantwortet, dass ich offen bin», sagt er zu seinen Äusserungen im erwähnten Interview.

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