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«Es dreht und dreht sich»

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Eine Ausstellung beweglicher Skulpturen inmitten der Turbinen, des Lärms und des industriellen Ambientes eines Elektrizitätswerks: Das hätte Jean Tinguely, seines Zeichens ein Pionier der kinetischen Kunst, gefallen. Darum haben sich die Organisatoren der Ausstellung «Energie Tinguely» auch für diesen speziellen Ort entschieden: das Kraftwerk Ölberg bei der Mittleren Brücke in der Freiburger Unterstadt. Die Ausstellung, die im Rahmen des Tinguely-Jahres 2016 stattfindet, vereint Werke von René Progin, Pascal Bettex und Freddy Peissard. Zudem sind zwei Werke von Jean Tinguely zu sehen, die aus Privatsammlungen stammen und bisher noch nie öffentlich gezeigt wurden.

Das Rad als Sinnbild

Angestossen hat die Ausstellung René Progin, ein enger Freund und Assistent des vor 25 Jahren verstorbenen Jean Tinguely. Progin ist selber Künstler und schafft Skulpturen aus Altmetall und Alltagsgegenständen–immer inspiriert von Tinguely. Zum Tinguely-Jahr, das aus Anlass des 25. Todestags des Künstlers stattfindet, wollte Progin eine Ausstellung organisieren, die Tinguelys wichtigstes Thema aufgreift: die Bewegung. Er tat sich dafür mit dem Sensler Freddy Peissard und dem in Montreux ansässigen Pascal Bettex zusammen.

Progin selbst zeigt in der Ausstellung eine Brunnenplastik, welche die Besucher vor dem Gebäude willkommen heisst, sowie zwei Maschinen in der Tradition Tinguelys, die mit den Turbinen des Elektrizitätswerks in Dialog treten. «Die Räder der Skulpturen drehen sich wie die Turbinen», sagt der 64-Jährige. Das Rad sei für ihn ein Sinnbild der Energie, die alles antreibe. «Es dreht und dreht sich, so wie unsere Welt sich dreht.»

Hommage an die Vorfahren

 Pascal Bettex präsentiert neun Skulpturen, darunter ein Monumentalwerk, das er für das Narzissenfest in Montreux geschaffen hat. Im Gegensatz zu Tinguelys rostigen Maschinen sind Bettex’ Werke sauber geputzt, farbig bemalt und mit filigranen Details versehen. Dennoch stehe seine Arbeit in direktem Bezug zu Jean Tinguely, sagt der 63-Jährige. «Tinguely fasziniert mich, seit ich als Zehnjähriger mit meinen Eltern im Kunstmuseum Basel eine Ausstellung von ihm besucht habe.» Selber fing Bettex allerdings erst vor fünfzehn Jahren an, sich künstlerisch zu betätigen. Heute kann er von seiner Kunst leben, die er als Hommage an den Erfindergeist unserer Vorfahren versteht: Er arbeitet zum grössten Teil mit Altmetall und anderen Abfallobjekten und inszeniert seine Skulpturen auf alten Maschinen wie Näh- oder Landwirtschaftsmaschinen.

Freddy Peissard schliesslich hat für die Ausstellung eigens eine Installation geschaffen, in der er eine seiner Zeitplastiken mit Original-Fundstücken der Schlacht von Verdun im Ersten Weltkrieg inszeniert. Der 62-Jährige aus St. Silvester befasst sich damit mit einem seiner Lieblingsthemen: dem Ablauf der Zeit, dargestellt mit Räderwerken, die wiederum an Tinguely erinnern. «Die Vorteile des Rades haben wir dazu benutzt, um uns gegenüber dem Anderen zu behaupten, bis wir energielos unglücklich werden», schreibt Peissard zu seinem ausgestellten Werk.

Eine versteckte Botschaft

Nicht fehlen darf in der Ausstellung Jean Tinguely selbst: Von ihm sind die Plastik «Demi Lune» (1968) und ein kleinformatiger Altar (1986) zu sehen. Besonders interessant ist die Rückseite des Altars: Hier hat Tinguely eine Tube Cementit-Leim angebracht, mit der handschriftlichen Anmerkung «Klebstoff-Reserve zwecks Reparatur». «Das zeigt, dass Tinguely immer wollte, dass seine Maschinen gebraucht und notfalls repariert werden», sagt René Progin dazu.

Auch das passt zum ungewöhnlichen Ausstellungsort: «Das Elektrizitätswerk hat ein Leben, eine Geschichte–und es erzählt von Bewegung und Energie», so Progin. Für das Publikum bietet die Ausstellung auch die Gelegenheit, das sonst nicht zugängliche Gebäude aus dem frühen 20. Jahrhundert zu entdecken.

Praktisches

Die Ausstellung ist gratis zugänglich

Die Ausstellung «Energie Tinguely» dauert bis zum 16.August. Sie ist jeweils von Dienstag bis Freitag von 17 bis 19 Uhr sowie am Samstag und Sonntag von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Die Besucherinnen und Besucher können die Werke frei besichtigen; der Eintritt ist gratis.cs

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