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«Es geht intensiv weiter»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Vom Umbau des Buffetsaals in ein Praxiszentrum und dem Austrittsgesuch aus der Agglomeration Freiburg bis zur sogenannten Finanzaffäre, der Sistierung der Verbindungsstrasse Birch–Luggiwil und der Baueingabe der Überbauung Düdingenplus: In Düdingen haben im vergangenen Jahr einige Themen mehrfach für Schlagzeilen gesorgt. Viele davon werden den Gemeinderat auch im laufenden Jahr beschäftigen, und es kommen neue dazu. Die FN wollten von Ammann Kuno Philipona (CVP) wissen, was 2015 neu auf der Traktandenliste steht und wie er damit umgeht, dass die hohe Verschuldung wie ein Damoklesschwert über allem schwebt.

 

Kuno Philipona, wie sind Sie ins neue Jahr gestartet?

Im Grossen und Ganzen gut. Wir hatten ein künstlerisch beeindruckendes und schönes Neujahrskonzert mit interessanten Kontakten sowie einen guten Austausch beim traditionellen Apéro mit den Behördenmitgliedern der Pfarrei und der Kirchgemeinde.

 

Konnten Sie mit dem Jahreswechsel viele Probleme hinter sich lassen?

Das Austrittsgesuch aus der Agglomeration Freiburg hat den Gemeinderat das ganze Jahr 2014 hindurch beschäftigt. Nun hoffen wir, dass sich die Diskussion darüber legt, und wir bis 2023 das Beste aus der Mitgliedschaft herausholen können. Vieles wird uns auch im neuen Jahr beschäftigen; die Projekte Brieglipark und Düdingenplus zum Beispiel. Wir hoffen vor allem, dass wir beim Personal im laufenden Jahr weniger Probleme zu bewältigen haben.

Sie sprechen das Personal an: Anfang September musste der Gemeinderat einen Angestellten der Finanzverwaltung fristlos entlassen, weil er zugegeben hatte, Geld veruntreut zu haben. Wie stark hat diese Angelegenheit die Verwaltung durchgerüttelt?

Durchgerüttelt würde ich nicht sagen. Es hat vor allem sehr überrascht und teilweise Mitarbeitende auch aufgewühlt. Niemand hätte das erwartet. Der Finanzverwaltung kann man nichts vorwerfen. Diese arbeitet zu unserer vollsten Zufriedenheit und sehr professionell. Die ganze Veruntreuung wurde sehr clever gemacht. Wir hoffen nun, dass so etwas nie wieder vorkommt.

 

Haben Sie Konsequenzen daraus gezogen?

Jetzt sind zwei Personen als Team für den Bereich zuständig, der vorher nur durch eine Person betreut wurde. Das interne Kontrollsystem wurde entsprechend weiterentwickelt.

 

Wie waren die Reaktionen aus der Bevölkerung?

Es gab eigentlich wenig Reaktionen, da wir rasch und bedarfsgerecht informiert haben. So konnten wir unnötige Spekulationen vermeiden.

 

Zurück zu den Projekten, die Düdingen im laufenden Jahr beschäftigen. Sie haben den Brieglipark mit 13 Mehrfamilienhäusern und Düdingenplus mit acht neuen Gebäuden für Wohnungen und Geschäftsräume erwähnt. Für Ersteres hat die Gemeindeversammlung im Herbst den Kredit für die Groberschliessung gesprochen, bei Düdingenplus sollen die Bagger im Sommer auffahren. Alles auf guten Wegen also?

Wir hoffen sehr, dass wir bei diesen beiden wichtigen Projekten vorwärts machen können. Für die Zeit des Bauzonenmoratoriums wäre dies ideal. Dazu muss aber unbedingt erst die Ortsplanungsrevision bewilligt werden. Wir warten sehnsüchtig darauf. Nach bald acht Jahren wäre es an der Zeit, diese abzuschliessen. Der Kanton hat uns versprochen, dass es in der ersten Jahreshälfte 2015 so weit sei.

 

Hat die Gemeinde für die Zeit des Bauzonenmoratoriums überhaupt noch eingezontes Bauland in der Wohnzone zur Verfügung?

Es ist neben den beiden Grossprojekten eine gewisse Reserve da, zum Beispiel im Rächholderberg, im Blumenrain und auch im Gebiet Leimacker. Auch die Bachtelmatte könnte allenfalls überbaut werden.

 

 Und wie sieht es in der Arbeitszone Birch aus, tut sich dort was?

Im Moment ist eine einheimische Firma (Romag, Anmerkung der Red.) im Begriff, sich auf einer Parzelle der Gemeinde anzusiedeln. Weitere 60 000 Quadratmeter Land sind eingezont und zur Überbauung bereit. Für dieses Gebiet suchen wir vor allem arbeitsintensive Betriebe mit einer grossen Wertschöpfung.

 

Wie sieht es mit den restlichen Flächen im Gebiet Birch aus?

Sie sind noch nicht eingezont und sind alles Fruchtfolgeflächen, ackerfähiges Kulturland also, das mit dem neuen Raumplanungsgesetz weitgehend geschützt werden soll. Es wird also nicht leicht sein, dieses Land in den nächsten Jahren einzuzonen.

 

Ein weiterer Dauerbrenner ist die Verbindungsstrasse Birch–Luggiwil. Dieses Projekt hat der Bund inzwischen jedoch sistiert, weil unter anderem die Gemeinde bei der Baueingabe eine Einsprache gemacht hatte. Bereuen Sie dieses Vorgehen heute?

Das ist schwierig zu sagen. Uns war es wichtig, mit den Landbesitzern eine Lösung zu finden. Und mit der Bemerkung zur öffentlichen Auflage der Pläne, die wir in Form einer Einsprache einreichen mussten, wollten wir den Landbesitzern Hand bieten und Prozesse bis vor Bundesgericht verhindern.

 

Wird das Bundesamt für Strassen (Astra) das Projekt trotzdem weiterverfolgen?

Das Astra hat versprochen, die Planungsarbeiten im Frühling 2015 zu vergeben und dann bis Ende 2015 ein neues Projekt aufzulegen. Wir hoffen natürlich sehr, dass das Pro- jekt nicht verzögert wird. Es ist für die Sicherheit der Autobahnausfahrt Düdingen sowie für die Arbeitszone Birch sehr wichtig.

 

Gibt es auch neue Projekte, die der Gemeinderat 2015 in Angriff nimmt?

Ja, wir haben noch einige wichtige neue Geschäfte zu bearbeiten, es geht intensiv weiter. Der Kauf des Landwirtschaftslandes vom Kapitel St. Nikolaus in Räsch sowie der Kauf des Thaddäusheims zum Beispiel. Diese Geschäfte werden wir an einer der nächsten Gemeindeversammlungen beantragen.

 

Was beabsichtigen Sie mit diesen Käufen?

Der Landkauf in Räsch soll es ermöglichen, das Gemeindeheimwesen von Ottisberg zu vergrössern und gleichzeitig Landreserven für den Austausch von Land zur Verfügung zu haben, um die Umfahrungsstrasse zu realisieren. Und das Thaddäusheim ist ein wunderschöner Park inmitten von Düdingen mit ei- ner Fläche von rund 7500 Quadratmetern. Er sollte als solcher für die nächsten Generationen erhalten bleiben. Wir wollen den Park öffentlich zugänglich machen.

 

Düdingen hat mit rund 41,5 Millionen Franken eine hohe Verschuldung und muss sparen. Da stellt sich die Frage nach der Finanzierung beider Geschäfte.

Der Kauf des Thaddäusheims ist im langfristigen Finanzplan enthalten, ein Teil des Landkaufs in Räsch ebenso. Trotz Verschuldung haben wir Projekte, die wir realisieren wollen. Wir müssen einfach immer gut abwägen. Ist es richtig, etwas aus finanziellen Gründen nicht zu realisieren, auch wenn man es nicht mehr nachholen könnte, wie zum Beispiel den Steg für den Langsamverkehr bei der Toggelilochbrücke? Auf der anderen Seite gibt es Projekte wie die seit Jahren geplante Begegnungszone Chännelmatte, auf die wir aus finanziellen Gründen nun verzichten. Das ist zwar sehr schade, läuft uns aber nicht davon.

 

Weshalb ist für den Steg bei der Toggelilochbrücke, der einen Teil der Trans-Agglo bildet, gerade jetzt der richtige Zeitpunkt?

Einerseits weil die Agglomeration Freiburg Subventionen dafür spricht, andererseits weil die SBB die Brücke jetzt sanieren wollen und wir so Synergien schaffen könnten. Erst muss der Gemeinderat mit den betroffenen Grundeigentümern aber noch die Durchgangsrechte klären. Ich gehe davon aus, dass der entsprechende Kredit erst in der nächsten Legislatur traktandiert wird.

 

Schulden abbauen ist ein Dauerthema in Düdingen. Ist es für Sie als Ammann nicht manchmal frustrierend, immer wieder den Rotstift ansetzen zu müssen?

Frustrierend ist das falsche Wort. Klar wäre es schön, wenn wir Geld hätten wie manche Zürcher Gemeinde, dann wäre alles einfacher. Durch die auf 2014 eingeführte Steuererhöhung um acht auf 82 Rappen pro Franken Kantonssteuer konnten wir nun für 2015 aber ein Plus von 850 000 Franken budgetieren. Das erlaubt uns, Projekte zu realisieren, ohne den Schuldenberg anwachsen zu lassen. Wir brauchen positive Rechnungsabschlüsse, damit wird Schulden abbauen können. Das war auch das Ziel der Steuererhöhung.

 

Am 14. Juni steht in Düdingen nach 2009 erneut eine Abstimmung über die (Wieder-)Einführung eines Gemeindeparlaments anstelle der Gemeindeversammlung an. Werden Sie ein Ja oder ein Nein für den Generalrat in die Urne werfen?

Ich gebe keine persönliche Stellungnahme ab, wie ich abstimmen werde.

 

Fänden Sie einen Generalrat für Düdingen denn eine gute Sache?

Ich kann mit beidem gut leben, mit der Gemeindeversammlung und mit dem Generalrat. Der Gemeinderat wird nächstens im Düdinger Mitteilungsblatt die Vor- und Nachteile beider For- men aufzeigen.

Wir wollen den Park des Thaddäusheims öffentlich zugänglich machen.

 

Ich kann mit beidem gut leben, Gemeindeversammlung und Generalrat.

 

Schulgesetz: «Hat für Wirbel gesorgt»

An der Düdinger Gemeindeversammlung im Dezember 2014 wurde Kritik an SVP-Gemeinderat und Schulpräsident Daniel Piller laut. Er hatte Anfang November am Martinsmarkt Unterschriften für das Referendum gegen das neue Schulgesetz gesammelt. Dieses bringt der Gemeinde Düdingen jedoch unter anderem eine Ersparnis von rund 350 000 Franken pro Jahr (die FN berichteten). Dieses Thema habe nach der Gemeindeversammlung im Gemeinderat sowie in der Schulkommission noch für Wirbel gesorgt, sagt der Düdinger Ammann Kuno Philipona. «Wir versuchen jetzt, die Wogen zu glätten und die Unstimmigkeiten mit einer für beide Seiten annehmbaren Lösung zu beenden», sagt er. Daniel Piller werde als verantwortlicher Gemeinderat hinter dem neuen Schulgesetz stehen und zusammen mit der Schulleitung die Interessen der Schule wahrnehmen, sagt der Syndic. ak

 

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